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Albatros D.II

Boelke

von Michael Franz (1:32 Encore Models)

Albatros D.II

Die Albatros D.II war der Standardjäger in der Zeit zwischen September 1916 bis Anfang 1917 der Deutschen Luftwaffe während des 1. Weltkriegs. Gefertigt wurde das Jagdflugzeug von den Albatros Flugzeugwerken unter der Werksbezeichnung L17.

Albatros D.II

Insgesamt wurden 200 Flugzeuge von den Albatros Werken sowie weitere 75 Modelle in Lizenz von der LVG gefertigt. Im Oktober 1916 wurde die Albatros D.II erstmals an der Front von der Jasta 2 sowie der neu aufgestellten Jasta 11 eingesetzt. 214 Flugzeuge befanden sich dann bis Januar 2017 bereits im Fronteinsatz. Die Albatros D.II unterschied sich von ihrem Vorgängermodel (D.I) nur geringfügig: Anstelle der bisherigen zentralen Verstrebungen trugen nun N-förmige nach außen abgespreizte Stützen die oberen Tragflächen, wodurch deren Höhe abgesenkt werden konnte. Der Pilot erhielt dadurch eine weitaus bessere Sicht nach oben. Auch konnten hierdurch die bisher verwendeten aerodynamisch ungünstigen Windhoff-Seitenkühler durch Tragflächenkühler von Teeves & Braun ersetzt werden. Ansonsten blieb die Konstruktion unverändert, weshalb keinerlei Verzögerungen bei der Fertigung auftraten.

Albatros D.II

In den neu gebildeten Jagdstaffeln bewährte sich die Albatros D.II sehr schnell und löste dadurch die vorhandenen Fokker D.II und Halberstadt D-Modelle ab. Die Albatros D.II war auch, wie ihr Vorgängermodell, mit zwei über dem Motor angebrachten IMG 08/15 Maschinengewehren ausgerüstet und war damit den alliierten Flugzeugen überlegen. Durch die Verbesserungen gegenüber dem Vorgängermodell ergaben sich allerdings auch Nachteile, die Flugdauer verringerte sich beispielsweise um ca. 20 Minuten auf nur noch 1h 30 Minuten, weiterhin nahm die Steigegeschwindigkeit ab, die Albatros D.II benötigte ca. 50 Sekunden länger im Vergleich zur D.I, um die Flughöhe von 1.000m zu erreichen.

Albatros D.II

Nichtsdestotrotz trug das stabile und sehr wendige Flugzeug hauptsächlich dazu bei, dass die Alliierten die Lufthoheit an der Westfront einbüßten.

Albatros D.II

Das Modell

Encore Models liefert hiermit einen Bausatz der Extraklasse ab. Bei dem eigentlichen Modell handelt es sich um den weitgehend unveränderten Spritzgussbausatz von Roden, der allerdings um eine Vielzahl an hochwertigen Resin- und Fotoätzteilen sowie Decals für drei Flugzeugversionen und Streben aus Weißmetall zur stabilen Montage der oberen Tragfläche ergänzt wird.

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Speziell die Resinteile, die den kompletten Daimler 160Ps D.III Motor nachbilden, machen aus diesem Modell etwas ganz besonderes. Angegossene Zündkerzen, Zündkabel und mehr sind hochdetailliert in den Resinteilen für den Motor angegossen. Nichtsdestotrotz bleibt noch Raum für weitere Ergänzungen, wie beispielsweise Kabel und mehr. 

Albatros D.II

Als Bonus liegt diesem Bausatz eine Figur aus Resin bei, die deren Piloten Boelcke in sehr schön dargestellter Pose präsentiert.

Albatros D.II

Der Motor besteht komplett aus Resinteilen und wird von Encore Models dem Standardmodell von Roden beigefügt. Dieser ist hochdetailliert mit angegossenen Leitungen und vielen weiteren Details. Bei diesem Bausatz waren allerdings im Unterbereich der Zylinderköpfe die Schraubenköpfe und weitere Details nicht ganz so schön dargestellt, die Detaillierung der Kunststoffteile war hier besser. Es wurden daher die Resinzylinderköpfe zerteilt, die Kunststoffteile analog und angepasst, Übergänge verspachtelt und verschliffen. Einige Leitungen angebracht ist der Motor dann bereit für die Lackierung.

Nach einer Grundierung mit Vallejo Black Primer folgt die Bemalung mit Farben von Lifecolor (Matt Schwarz, Dunkelrot), Aluminium von Revell Aqua Color sowie weiteren Farben von Vallejo. Der metallene Bereich wird mit Metallpigmenten anschließend poliert. Sind alle Details bemalt, folgt ein erstes Washing mit schwarzen Ölfarben, um die Details hervorzuheben bzw. zu betonen. Mit Tamiya Smoke sowie mit MIG's Oil & Grease wird ausgelaufenes Öl dargestellt, der Motor teils noch dezent mit Pigmenten nachbehandelt, um einen benutzten, aber gepflegten Gesamteindruck entstehen zu lassen.

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Nachdem zunächst einige Auswerfermarken an den Bauteilen entfernt, verspachtelt und verschliffen wurden, werden sämtliche Bauteile in einem hellen Beigeton mittels Airbrush lackiert. Dies dient als Basis für die folgene Bemalung der Holzsstruktur mittels Ölfarben, stellt dabei schon den Farbton dar, in dem das Flugzeug später auch auf der Außenseite präsentiert werden soll. Die Holzstruktur wird auf allen beige grundierten Teilen mit verschiedenen Ölfarben (Beige- und Brauntöne) mit einem gekürzten Borstenpinsel aufgetragen und jeweils in Richtung der Maserung verstrichen. Weitere Details wie der lederne Sitz (dunkelbraune Ölfarbe) und metallene Bereiche werden dann mit dem Pinsel bemalt. An der linken Rumpfseite werden dann nach dem vollständigen Trocknen der Ölfarben die ersten Details angebracht, wobei die schwarzen Bereiche (Metall) dann später noch trockengemalt werden.

Die Basis für den Motor wird zusammengesetzt. Hierbei müssen die waagerechten Teile beidseitig etwas nachgearbeitet werden, um den um einige Details ergänzten Motor einpassen zu können. Der Tank sowie der Munitionskasten werden silbern bemalt und mit Metallpigmenten poliert, dann an dem Querspant montiert. Der bemalte Sitz wird anschließend auf der Bodenplatte montiert, das "Polster" eingeklebt und der Sitz samt der Querspanten in der rechten Rumpfhälfte montiert. Anschließend werden die Gurte aus farbig bedruckten Ätzteilen ergänzt und in Form gebracht, anschließend verklebt.

Weitere Details werden nun nach und nach montiert und - soweit nicht bereits vorab geschehen - erst an Ort und Stelle mit dem Pinsel bemalt. Der fertig bemalte und gealterte Motor wird dann in seine Halterung zwischen vier Querspanten und waagerecht eingeklebten Holzträgern verklebt und ebenfalls in der Rumpfhälfte verklebt. Selbiges erfolgt mit dem Querspant, der den Tank und den Munitionskasten enthält.

Zur Ausrichtung werden die beiden Rumpfhälften während der Trocknungsphase zusammengefügt und mit Tape fixiert. Sobald der Innenraum dann soweit fertig gestellt, teils nochmals farblich nachbehandelt wurde, können die beiden Rumfhälften zusammengefügt werden. Aufgrund eines leichten Versatzes im Übergangsbereich Tragfläche / Rumpf wird auch die untere Tragfläche bereits jetzt mit eingeklebt, der Übergang - ebenso auch die Klebenaht der beiden Rumpfhälften - verspachtelt und verschliffen. Zur Lackierung müssen dann die Tragflächen bzw. der Rumpf maskiert werden. Es folgen nun aber zunächst einige Ätzteile am Rumpf, die die angegossenen Kunststoffdetails ersetzen und zu einer weiteren Steigerung der Details führen.

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Zunächst wird der Innenraum und der Motor maskiert, bevor dann eine erste Farbe auf den Rumpf aufgebracht wird. Der erste Farbauftrag erfolgt per Airbrush in einem hellen Beige und dient als Grundfarbe für die weitere Holzdarstellung, welche dann Abschnitt für Abschnitt mit Ölfarbe aufgebracht wird. Dabei wird "Platte für Platte" die Holzoptik aufgetragen, sobald die Grundfarbe komplett durchgetrocknet ist. Mit Ölfarben werden dann, mittels eines alten Borstenpinsels, die einzelnen Holzplatten bemalt. Auf der Randseite stets etwas dunkler, nach innen heller. Es wird hierbei Platte für Platte einzeln bemalt, mit leicht variierenden Farbtönen und in unterschiedliche Richtungen der Holzmaserung. Als Grundfarbe dienen drei verschiedene Ölfarben, welche je Platte unterschiedlich zusammengesetzt werden.

Die Holzmaserung benötigt nun einige Tage zum vollständigen Durchtrocknen, wird dann mit Mattlack versiegelt werden. Ist die Ölfarbe vollständig getrocknet, werden die weiteren Details am Rumpf bemalt. Hierzu wird "Haze Grey" von Lifecolor verwendet. Die grauen Bereiche und weitere Details werden mit dem Pinsel bemalt. Die Ledereinfassung um den Pilotensitz wird mit dunkelbrauner Ölfarbe bemalt und mit Klarlack leicht glänzend als Leder dargestellt.  

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Nach einer Schicht Klarlack folgen die Decals auf der Holzoberfläche. Diese lassen sich hervorragend verabeiten und passen sich, mit etwas Weichmacher, sehr gut der Oberfläche und den Stoßkanten der Holzplatten unter den Decals an. Eine Schicht Mattlack versiegelt die Lackierung und schützt die Decals. Die Rumpflackierung ist nun abgeschlossen, es folgt nun die Lackierung der Tragflächen.

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Zunächst wird der Rumpf maskiert, dann die Tragflächenunterseite in ein selbst angemischtes Hellblau lackiert. Ist diese Farbe getrocknet, erfolgt umgehend der Auftrag des Hellgrün auf der Oberseite, gefolgt von dem Dunkelgrün und dem Dunkelbraun. Die Streifen werden freihand aufgetragen, anschließend der Rumpf sofort demaskiert (um Schäden in der Holzoptik zu vermeiden). Nachdem dann auch die Decals aufgebracht sind, fixiert diese eine Schicht Mattlack vor der folgenden Auflackierung der Rippenstruktur. Hierzu werden die erhabenen Streben mit dünn zugeschnittenem Tape maskiert, die Tragflächen dann mit Tamiya Smoke übernebelt. Auch hier wird das Tape sofort wieder entfernt, um Schäden darunter vorzubeugen. Eine weitere Schicht Mattlack schließt die Lackierung der Tragflächen ab.

Vor dem Aufsetzen der oberen Tragfläche werden die beiden Spandau-MGs montiert. Hierzu kommen von Master Modells Teile aus Messing zum Einsatz, die die Plastik-/Ätzteile des Kits ersetzen. Erst dann werden die senkrechten Stützen der oberen Tragfläche aus Weißmetall hellgrau lackiert und mit Sekundenkleber in vorgebohrte Löcher in den Tragflächen verklebt. Die Stützen am Rumpf (Kunststoff) werden ebenfalls angeklebt, dann die obere Tragfläche aufgesetzt. Alles muss nun einige Zeit komplett aushärten, bevor dann die Streben nochmals leicht gerade gebogen werden müssen und dann das Fahrwerk folgen kann.

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Im nächsten Schritt folgt die Verspannung der Tragflächen. Zunächst werden kleinste Löcher in die Tragflächen gebohrt, in die dann die Spannhaken aus Weißmetall von Gaspatch Models mit Sekundenkleber eingeklebt werden. Auf der Oberseite der unteren Tragflächen werden Spannhaken montiert, an der Unterseite der oberen Tragfläche nur Ösen. Ist der Kleber vollständig ausgehärtet, wird das Rigging mit EZ-Line durchgeführt, die Schnüre jeweils an den Startpunkten verklebt, nach dem Trocknen gespannt und am Endpunkt fixiert. Auf diese Art ist die Verspannung der Tragflächen sehr sauber durchführbar. Auch am mittlerweile montierten Fahrwerk wird die Verspannung auf diese Art durchgeführt.

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Zuletzt wird noch die Windschutzscheibe montiert und letzte Fein- und Nacharbeiten durchgeführt, so dass das Modell nun fertig gestellt ist.

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Michael Franz,
www.world-in-scale.de

Publiziert am 24. August 2016

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