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Messerschmitt Bf 109 V-6

Legion Condor 1937

von Kai Röther (1:48 AMG)

Messerschmitt Bf 109 V-6

Dargestellt ist die Bf 109 V-6 mit dem taktischen Kennzeichen 6-4 der Legion Condor.

Etwas zur Geschichte: Im Jahre 1936 hatten die He 51 der Legion Condor gegenüber den I-15 und I-16 einen schweren Stand. Man beschloss daher einen Versuchsjagdverband (VJ/88) aufzustellen und diesen mit den neuesten Errungenschaften deutschen Jagdflugzeugbaus auszurüsten. Die ersten verfügbaren Prototypen der Messerschmitt Bf 109 und Heinkel He 112 wurden per Schiff nach Cadiz in Spanien transportiert. Per Eisenbahntransport ging es dann weiter nach Tablada (Sevilla). Die Heinkel kam pünktlich an, wohingegen die Eisenbahnwagen mit den Messerschmitts fehlgeleitet wurden. Diese erreichten Tablada erst am 04.12.1936. Die Maschinen waren im Konkreten: 

  • Bf 109 V-3 Wk.Nr. 760 (6-2)
  • Bf 109 V-4 Wk.Nr. 878 (6-3)
  • Bf 109 V-6 Wk.Nr. 880 (6-1 später 6-4?) 

Am 09.12.1936 überzog der Gefreite Richard Koch die als 6-1 gekennzeichnete V-6 beim Start und verursachte einen 35%igen Bruch [1][2]. Mit den vor Ort zur Verfügung stehenden Mitteln war das Flugzeug nicht zu reparieren. In der Folge entstand aus den Resten ein provisorischer Motorenprüfstand für die Junkers-Motoren.

Bis hierher ist das alles relativ gesichert. Wobei schon die Anzahl der gelieferten Messerschmitts je nach Quelle zwischen zwei und vier schwankt. Was jetzt folgt ist Spekulation.

Mit der Lieferung der ersten Serienmaschinen im Februar 1937 konnte die 880 wieder repariert werden und erhielt die Kennung 6-4. Später, nach Auflösung des VJ.88, wurde sie der 2.J/88 zugeordnet und erhielt dann dort auch den Zylinderhut der 2. Staffel.

Die historischen Nachweise sind naturgemäß relativ dünn. Es gibt ein dreiteiliges Werk über die Legion Condor, welches sich aber fast gar nicht mit der Bf 109 respektive den Versuchsverbänden beschäftigt. Aussagekräftiger hingegen war das Buch:

„Erprobungsverbände der Legion Condor: Die Staffeln VJ/88 und VB/88 im spanischen Bürgerkrieg“ von Lucas Molina und Rafael A. Permuy, erschienen bei VDM Heinz Nickel.

Hier sind es vor allem die Auszüge der Logbücher der Flugleitung, die ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Wenn man Falcons Messerschmitt Bf 109 Hangar kennt, sind die darin enthaltenen Fotos aber auch keine Überraschung mehr.

Des weiteren war die Zeitschrift „Klassiker der Luftfahrt“ Ausgabe 1/2017 aufschlussreich, da hier der Unfallbericht über den Bruch der Wk.Nr. 880 behandelt wird.

[1] „Erprobungsverbände der Legion Condor: Die Staffeln VJ/88 und VB/88 im spanischen Bürgerkrieg“, Lucas Molina und Rafael A. Permuyerschienen bei VDM Heinz Nickel, ISBN 978-3866190979

[2] „Klassiker der Luftfahrt“ Ausgabe 1/2017

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Messerschmitt Bf 109 V-6

 

Die Firma AMG hat ihren Sitz in der Ukraine und ist ein Neuling in der Branche. Außer den bereits erschienenen Bausätzen der sehr frühen Bf 109 im Maßstab 1:48 und inzwischen auch 1:72 sind weitere Kits angekündigt, die so manche Lücke schließen sollten.

Was mich begeistert, ist die getroffene bullige Form einer Jumo-109. Wenn man die zuvor erschienenen Bausätze dieser Varianten dazu im Vergleich betrachtet, ist es geradezu ein Augenschmeichler. Was die Baubarkeit angeht, so muss man einige Abstriche machen. Ausnahmslos jedes, aber auch jedes Teil verlangt umfangreiche Nach- und Anpassungsarbeiten. 

An Zusätzlichem verwendete ich Hauptfahrwerksräder aus Eduards Bf 109E Bausatz. Das Staurohr entstand aus einem Stück Kanüle und einem zurechtgeschnittenem Teil eines Ätzteilbogens. Den Rest bringt der AMG-Kit mit (Ätzteile für Frontplatte, Armaturenbrett und sonstige Kleinteile, Resin für Waffenläufe, Kühler und Revi).

Die Lackierung erfolgte mit XtraColor X395 Mirage 2000 Light Blue. Das ist im Gegensatz zum Namen ein eher sehr neutrales Grau, so dass es mir am passendsten schien. Anhand der wenigen aber dennoch existenten Farbfotos schied RLM02 aus.

Die Decals steuerte die Firma Printscale bei - Bogen 48-121. Fehlerhaft dabei sind: die Hoheitszeichen für die Tragflächen und die taktischen Nummern sind zu groß, die Kreise für den Rumpf zu klein und der Hut gehört wahrscheinlich nur auf die linke Seite. Genommen habe ich sie dennoch. Verarbeiten ließen sich die Abziehbilder phantastisch, wenn man auch viel Vorsicht walten lassen muss, sie sind sehr dünn. Gealtert wurde mit Ölfarben und schlussendlich versiegelt mit einem seidenmatten Klarlack von Gunze.

BTW: Sollte jemand den Antennenmast und die Drahtantennen (zum SLW und zu den Flossen des HLW) vermissen... die waren da nicht dran, jedenfalls nicht an der 6-4 in Spanien 1937.

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Messerschmitt Bf 109 V-6

 

Kai Röther

Publiziert am 18. August 2018

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