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Grumman F6F-3 Hellcat

von Sven Modrzik (1:48 Eduard)

Grumman F6F-3 Hellcat

Nach fast einem Jahr Bauzeit hätte ich auch mal wieder was zu MV beizutragen. Ich präsentiere euch heute eine Hellcat F6F3, die im Jahre 1944 auf der USS Intrepid bei der VF6 von Lt. Alexander Vraciu geflogen wurde.

Ursprünglich begann ich den Bau mit der 1:48er Hellcat von Hasegawa, die mir aber bei einem Lackierunfall so zu Schaden kam, dass der Aufwand den Schaden zu beseitigen so groß gewesen wäre, dass ich lieber mit der 1:48er Profipack Hellcat von Eduard neu begann.

Ein großer Nachteil der Hasegawa Hellcat ist auch, dass die Haube - wenn man sie geöffnet darstellen möchte - dafür viel zu klein ist.

Ich schlachtete die alte Hellcat aus und übernahm das Innenleben so gut wie möglich in das neue Modell.

Grumman F6F-3 Hellcat

Das Profipack von Eduard Nr.8221 ist schon ein toller Modellbausatz. Es hat Ätzteile für innen und außen dabei, Maskierfolien (die aber in meinem Fall völlig falsch waren - ich weiß bis heute noch nicht für welchen Flugzeugtyp die waren). Es gibt zwei Haubenoptionen - geöffnet/geschlossen - und es liegen Decals für fünf verschiedene Hellcats bei.

Nachdem ich eine recht gute Risszeichnung hatte, begann der Bau mit dem Cockpit, ebenso bastelte ich aus alten Ätzteilen, Kabelstücken und Messingdraht in Eigenregie ein Teil der hinter dem Sitz liegenden Funkanlage und den Wassereinspritztank nach. Als Interiorfarbe verwendete ich Model Master Acryl Nr.4852 Green Zinc Chromate:

Beim R2800er Pratt&Whitney Motor lackierte ich in Revell Silber Nr.90 die Zylinder, die Ventilstangen wurden mit Revell Schwarz Nr. 8 bemalt und das Motorgehäuse mit Revell Nr. 57 Grau - ich fügte noch einige Zündkabel aus 0,2er Messingdraht an, klebte die Typenschildätzteile auf und fertig war das Kraftpaket - nach einem dezenten Verschmutzen mit einer bräunlich-schwarzen Wasserfarbmischung war das gute Stück fertig zum Anbau.

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Grumman F6F-3 Hellcat

 

Der Zusammenbau des Rumpfes war eigentlich unproblematisch und ich benötigte nur etwas Spachtelmasse, das Anbauen der Flügel erschien mir am Anfang sehr fragil, da diese nur stumpf an den Rumpf angeklebt werden - was sich später aber als unbegründet heraus stellte. Die halten einiges aus, wenn man sauber gearbeitet hat, und der Winkel stimmt auch.

Der Anbau der Höhenruder ist da schon ein anderes Thema, ich habe nochmals und nochmals geprüft ob ich die Teile richtig zusammengebaut hatte, aber keinen Fehler gefunden - auch beim Anbau an den Rumpf hatte ich alles richtig gemacht. Und trotzdem haben sie - aus meiner Sicht -einen viel zu positiven Winkel nach oben - aber ich kann mich da auch irren.

An den Cowlinghälften sägte ich vorsichtig die Steuerflächen des Kühlergrills ein - das sieht irgendwie immer besser aus - und klebte diese zusammen. Dann baute ich den Motor samt Cowling an den Rumpf an.

Nach dem ich - wie ich eingangs erwähnt habe - die Maskiermasken von Eduard nicht verwenden konnte, da diese für eine andere Flugzeugkanzel waren, klebte ich die Klarsichtteile innen und außen mit Tesa Precision ab und lackierte diese innen mit Interior Green. Die Windschutzscheibe klebte ich mit Humbrol Clear Fix auf dem Rumpf fest und maskierte zum Lackieren das komplette Cockpit sowie die hinteren Seitenfenster.

Es folgte mit schwarzer Farbe eine leichte Vorschattierung der Flugzeugpaneele.

Grumman F6F-3 Hellcat

Vor dem Anbau hatte ich die kompletten Fahrwerksbeine, Zusatztank nebst Halterungen, Felgen und Bombenhalterungen zusammengebaut, aber noch nicht angebaut. Nun lackierte ich diese sowie die komplette Flugzeugunterseite mit Revell Nr. 301 seidenmatt Weiß.

Nach dem Trocknen klebte ich die Unterseite ab und legte die Lackiergrenzen der hellgraublauen Lackierung fest. Diese Arbeit mache ich am liebsten mit Uhu Patafix, das ich zu langen Würsten rolle. Das Patafix hat den Vorteil, dass es sich rückstandsfrei nach dem Lackieren lösen lässt und die Lackierung danach weiche Übergänge aufweist. Damit fertig, lackierte ich mit Xtracolor X125 Intermediate Blue FS15164.

Grumman F6F-3 Hellcat

Lackierung trocknen lassen, nochmals abekleben, wieder Uhu Patafix Würste aufbringen und die obere dunkelblaue Farbschicht lackieren, dies erfolgte ebenfalls mit Xtracolor, aber mit X121 Gloss Sea Blue FS15042.

Nun folgt der immer spannende Teil - das Abklebeband und die Pattafix Würste entfernen und - Mist, Sprühnebel - also nochmals abgeklebt und nachgebessert - fertig.

Dann folgten drei Schichten des Wundermittels im Modellbau - genau ihr ahnt es schon - "FUTURE". Aber genauso gut tut es auch ein guter Glanzlack - damit der Decalfilm später nicht zu sehen ist.

Grumman F6F-3 Hellcat

Die Decals von Eduard lassen sich super verarbeiten, nur leider ist die Farbe der Hoheitszeichen zu hell. Wenn also jemand das vermeiden möchte, sollte er sich auf dem Modellbaumarkt umsehen und Ersatz besorgen. Irgendwie war ich zu betriebsblind und habe es erst gemerkt als ich schon beim Decalsaufbringen war.

Unter zu Hilfenahme von Mr.Hobby Mr.Mark Softer als Weichmacher legten sich die Decals wunderbar von selbst in die Paneelvertiefungen.

Nachdem die Decalschlacht beendet war, sprühte ich nochmals zwei Lagen Future und die Decals waren versiegelt.

Dann erfolgte der Anbau des Fahrwerks ohne Reifen und der Bombenhalterungen.

Grumman F6F-3 Hellcat

Nach einigen Internetrecherchen wusste ich wie sauber oder verschmutzt die Hellcats im Großen und Ganzen waren - das ist immer ein heikles Thema für mich. Mit einer dunkelbraunschwarzen Brühe aus Ölfarbe, die ich mit Balsam Terpentin dünnflüssig gemacht hatte, dunkelte ich alle Paneellinien nach. Nach einiger Einwirkzeit wischte ich die überschüssige Farbbrühe mit einem nicht fuselnden Kosmetiktuch in Flugrichtung ab.

Mit unverdünnter hellgrauer Ölfarbe brachte ich mit dem Pinsel kleine Punkte auf der Rumpfoberseite auf und wischte die Farbe mit einem sauberen Pinsel, der vorher in Balsam Terpentinöl getaucht war, von oben nach unten. Dies erzeugt einen Effekt, der die Farbgrenzen leicht verschwinden lässt und der Maschine einen gebrauchten Eindruck vermittelt.

Grumman F6F-3 Hellcat

Warum Balsam Terpentin - was nicht ganz billig ist? Dies greift nicht die aufgesprühten Lagen Future an.

Nachdem die Oberseiten-Alterung abgeschlossen war, brachte ich die unteren braunen Abgasfahnen auf, die sehr mächtig waren. Das habe ich auch mit verdünnter brauner Ölfarbe gemacht, die ich hinterher mit einem Kosmetiktuch nach Wunsch verwischte.

An der Cowlingunterseite stellte ich mit verwischter schwarzer Ölfarbe noch Verschmutzung durch Öl da. Die seitlichen Abgasfahnen an den Abgassammlern habe ich vorsichtig mit verdünnter Revellfarbe Nr.75 steingrau gesprüht.

Grumman F6F-3 Hellcat

Nachdem mir die Maschine danach immer noch zu neu aussah, brachte ich auf der kompletten Maschinenoberseite noch neutralgrauen Kreidestaub auf, den ich vorsichtig in Flugrichtung mit einem Borstenpinsel verstrich. Jetzt endlich war ich zufrieden.

Die fünftägige Trocknungszeit der Ölfarbe nutzte ich dazu, um den Propeller zu lackieren. Dieses tat ich wie folgt: Zuerst den ganzen Propeller mit Revell Nr.90 silber lackiert, danach die gelben Blattspitzen auf ca. 3mm Breite abgeklebt und mehrmals gelb lackiert, bis die Farbe deckt.

Dann die gelben Spitzen, das Propellergehäuse nebst Propellernabenabdeckung abkleben und den restlichen Propeller mit Revell Nr. 8 schwarz lackieren.

Grumman F6F-3 Hellcat

Alles demaskieren und das Propellergehäuse und Propellernabenabdeckung in Xtracolor X125 Intermediate Blue mit dem Pinsel vorsichtig lackieren - fertig.

Als nächstes klebte ich die Reifen zusammen und lackierte diese in Revell Nr. 8 schwarz. Um ihnen den sauberen Look zu nehmen, malte ich sie mit Revell Nr. 77 staubgrau trocken.

Leider stimmt an den Reifen das Profil nicht. Die Hellcats hatten Diamantprofil und kein Längsprofil, da sollten ambitionierte Modellbauer sich auf dem Modellbaumarkt umsehen. Ich habe es erst gemerkt, als es zu spät war.

Grumman F6F-3 Hellcat

Zur Versiegelung sprühte ich die komplette Maschine, zweimal mit Model Master Nr. 2015 Klarlack matt. Nach der Trocknung erfolgte das Demaskieren des Cockpits, der Anbau der Räder und aller restlichen Klarsichtteile wie z.B. Landelichter und Seitenlichter und deren Lackierung.

Die grazilen Antennenmasten und das Anbringen der Antennendrähte - die ich immer mit 0,08mm Angelschnur herstelle - waren die letzten Arbeiten.

Die Dioramenplatte ist ein Decksausschnitt eines WKII US-Trägers von Eduard. Bb die damals 1944 noch in holzfarben gefahren sind kann ich nicht sagen. Ich meine mal gelesen zu haben, dass die relativ schnell in Blau gepönt wurden, um es der japanischen Luftaufklärung schwerer zu machen.

Der Hintergrund ist ein Poster vom Bodennsee.

Ich hoffe der Baubericht war nicht zu langatmig. Über Fragen, Tipps oder Kritik würde ich mich freuen -.richtet sie bitte an sven punkt modrzik at arcor punkt de

Grumman F6F-3 Hellcat

Sven Modrzik

Publiziert am 09. November 2012

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