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Handley Page Harrow

von Roland Sachsenhofer (1:72 Valom)

Handley Page Harrow

Valoms komfortabler Harrow-Bausatz hat mich dazu verführt, gleich zwei Exemplare dieses eher exotischen Musters parallel auf Kiel zu legen. Nach dem „Nachtjäger“ mit fletschendem Haifischmaul entstand eine Harrow in der konventionellen Lackierung der Vorkriegs RAF. Der zweite Bau zeigt ein Exemplar von 1937, jenem Jahr, in dem dieses Muster in den Dienst der Royal Air Force gestellt worden ist.

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Der Entwurf geht auf eine Ausschreibung aus dem Jahr 1935 zurück, dem übrigens auch das sehr ähnlich ausgelegte Konkurrenzmodell Bristol Bombay entstammte, seine Einführung bedeutete einen markanten Modernisierungsschub für die noch mit Doppeldeckern ausgerüstete Bomberflotte.

Der schlanke Hochdecker konnte eine Bombenlast von bis 1.360 Kilogramm laden, diese allerdings nur mit eher bescheidenen 200 Km/h Höchstgeschwindigkeit zum Ziel tragen.

Der gesamte Rumpf bestand aus einer mit Stoff bespannten Stahlrohrkonstruktion, an dem in den drei „klassischen“ Positionen Abwehrstände eingebaut wurden.

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Schon vor Kriegsausbruch war die Harrow von leistungsstärkeren Mustern als Bomber abgelöst, die bis dahin gebauten 100 Exemplare fanden sich in der Rolle als Transportflugzeug wieder. Ohne beziehungsweise mit verkleideten Geschütztürmen konnte die Harrow mit 20 Sitzen oder einer entsprechenden Anzahl von Liegen für den Transport von Verwundeten ausgestattet werden.

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In dieser Konfiguration erwarb sich die HP Harrow auch einen ausgezeichneten Ruf, insofern erscheint es auch nicht als überraschend, dass das Muster bis 1945 als Transporter im Einsatz stand. Selbst die Fleet Air Arm stellte eine Anzahl in Dienst, wo sie als „Sparrow“ bezeichnet wurden.

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Eingangs habe ich ja schon auf die Qualitäten des Bausatzes hingewiesen. Passgenauigkeit, Detaillierung, die Ausstattung mit Plastik, Resin- und Ätzteilen sowie die Schlüssigkeit des Aufbaues wissen auch wirklich zu gefallen und ermöglichen einen recht raschen Baufortschritt.

Einzig der Aufbau des fragilen Fahrwerks erfordert eine gute Planung, einen wirklich schnell abbindenden Kleber… und, naja, Mut. Vier frei im Raum bewegliche Bauteile - drei davon dünne Streben aus eher weichem Plastik - müssen gleichzeitig gehalten, ausgerichtet und dann rasch fixiert werden. Dies erwies sich als genauso herausfordernd wie die Beschreibung klingt. Dass das Ganze dann tatsächlich in einer recht stabilen Verbindung resultiert, auf die man die Harrow mit Vertrauen stellen kann, ist dann doch ein wenig überraschend!

Die Harrow-typische doppelte Verspannung zwischen Rumpf und Tragflächenunterseite wurde mit geätzten, flachen Metall-Lamellen dargestellt, die in Bohrungen an Rumpf und Fläche verklebt wurden.

Eine wahre Wohltat, denkt man an die unzähligen kleinen Klarsichtteile, die abzukleben sind, ist der Umstand, dass der tschechische Hersteller „Peewit“ einen hervorragenden Maskiersatz für die Harrow anbietet. In diesem Fall kein Luxus, sondern eine unbedingt empfehlenswerte Erleichterung!

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Valom ist es hier gelungen, ein leicht und relativ rasch realisierbares Modell eines eher exotischen Flugzeuges anzubieten. Der Doppelbau hat jedenfalls so viel Freude gemacht, dass ich mir in der nächsten Zeit auch eine Bristol Bombay desselben Herstellers vornehmen werde.

Mein Modell zeigt eine Harrow der 214 Squadron, wie sie von RAF Feltwell aus in den Jahren 1937 bis 1939 geflogen worden ist.

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Einen Baubericht sowie eine Übersicht über die Bausatzteile gibt es hier bei Scalemates.

Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen: ro.sachsenhofer@gmx.at

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Roland Sachsenhofer

Publiziert am 19. Juli 2017

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