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Messerschmitt Bf 109 E-4

Abgeschossen über England

von Theo Peter (1:72 Airfix)

Die einsitzige Messerschmitt Bf 109 war ein deutscher Standardtiefdecker in Metallkomplettbauweise mit Einziehfahrwerk und geschlossener Pilotenkanzel
Die einsitzige Messerschmitt Bf 109 war ein deutscher Standardtiefdecker in Metallkomplettbauweise mit Einziehfahrwerk und geschlossener Pilotenkanzel

Zum Original

Wenn man an ein deutsches Jagdflugzeug des Zweiten Weltkriegs denkt, fallen einem in der Regel sofort die Focke Wulf Fw 190 und die Messerschmitt Bf 109 ein. Der folgende Beitrag widmet sich der zuletzt genannten Maschine. Die einsitzige, wendige und extrem schnelle Messerschmitt Bf 109 war ein deutscher Standardtiefdecker in Metallkomplettbauweise mit Einziehfahrwerk und geschlossener Pilotenkanzel.

Die hier dargestellte E-4 Maschine wurde im Jahre 1940 von Oberleutnant Franz von Werra, der Gruppenadjutant des I/JG 3 (Jagdgeschwader) war, geflogen
Die hier dargestellte E-4 Maschine wurde im Jahre 1940 von Oberleutnant Franz von Werra, der Gruppenadjutant des I/JG 3 (Jagdgeschwader) war, geflogen

Mit fast 33.000 gebauten Exemplaren zählte die Messerschmitt Bf 109 zu den am meisten gebauten Flugzeugen der Welt. Die E-Serie war die erste Ausführung der Bf 109, die nicht nur in großem Umfang an die Jagdeinheiten der Luftwaffe, sondern auch an ausländische Nutzer (z.B. Legion Condor) abgegeben wurde. Die Produktion der Bf 109 wurde mit der E-Serie erheblich ausgeweitet und erreichte mit 1.100 gebauten Maschinen in den ersten acht Monaten des Jahres 1939 einen neuen Höchststand.

Am 5. September 1940 wurde Werra während eines Einsatzes nahe Winchet Hill südlich von London abgeschossen und kam nach der Notlandung in britische Kriegsgefangenschaft
Am 5. September 1940 wurde Werra während eines Einsatzes nahe Winchet Hill südlich von London abgeschossen und kam nach der Notlandung in britische Kriegsgefangenschaft

Erst mit Beginn der Luftschlacht um England waren mit den britischen Spitfires und Hurricanes Flugzeuge am Himmel, die der Messerschmitt Bf 109 ebenbürtig waren. In mittleren und großen Höhen war die Bf 109 E schneller als die Spitfire, und in allen Höhen deutlich schneller als die Hurricane. Dieser Höhenvorteil konnte von den deutschen Piloten immer wieder genutzt werden, wenn sie sich bei Begleiteinsätzen aus überhöhten Positionen auf die die deutschen Bomber angreifenden britischen Jäger stürzen konnten.

Bei der Notlandung kollidierte Werra mit einigen Strohhaufen und einem Weidezaun, der die Maschine letzendlich zum stehen brachte
Bei der Notlandung kollidierte Werra mit einigen Strohhaufen und einem Weidezaun, der die Maschine letzendlich zum stehen brachte

Mit einer Bewaffnung von zwei 20 mm MG FF-Kanonen und zwei 7,92 mm MG 17-Maschinengewehren verfügte sie außerdem über eine größere Feuerkraft als die britischen Jäger.

Zahlreiche Einschüsslöcher an der Flugzeugnase sind zu erkennen
Zahlreiche Einschüsslöcher an der Flugzeugnase sind zu erkennen

Die hier dargestellte E-4 Maschine wurde im Jahre 1940 von Oberleutnant Franz von Werra, der Gruppenadjutant des I/JG 3 (Jagdgeschwader) war, geflogen. Werra war in Samer (Frankreich) stationiert. Am 5. September 1940 wurde Werra während eines Einsatzes in der Luftschlacht um England nahe Winchet Hill südlich von London abgeschossen und kam nach der Notlandung in britische Kriegsgefangenschaft.

Erst mit Beginn der Luftschlacht um England erschienen mit den britischen Spitfires und Hurricanes Flugzeuge, die der Messerschmitt Bf 109 ebenbürtig waren
Erst mit Beginn der Luftschlacht um England erschienen mit den britischen Spitfires und Hurricanes Flugzeuge, die der Messerschmitt Bf 109 ebenbürtig waren

Zum Bau/Zerstörung des Flugzeugs

Es handelt sich wieder mal mehr um eine Restaurierung (in diesem Fall aber eher um eine Zerstörung) eines bereits gebauten Flugzeugs als um einen Neubau – das Modell wurde hier bereits auf Modellversium vorgestellt.

Blick auf das ansprechende Bausatzcover des 1:72 Airfix Kits, das den Dogfight zwischen der Me 109 und einer britischen Maschine zeigt
Blick auf das ansprechende Bausatzcover des 1:72 Airfix Kits, das den Dogfight zwischen der Me 109 und einer britischen Maschine zeigt

Als allererstes wurde die Kanzel entfernt und der Innenraum neu bemalt. Dann folgte das Anbringen der Einschusslöcher. So wurde der Motorraum mit einer heißen Nadel durchlöchert (Beschuss mit einer Maschinenkanone). Der linke Flügel wurde mit einem Bohrer aufgebohrt, um Flak-Treffer darzustellen. In die ca. 4 mm großen Bohrlöcher wurde Alufolie gedrückt und als Einschussloch angeformt/modelliert. Der rechte Flügel (der den Weidezaun im Diorama durchbricht) wurde ebenfalls angebohrt und mit Alufolie verkleidet. Im Anschluss daran wurden die Einziehfahrwerke demontiert und das Spornrad (welches bei der Notlandung deformiert wurde) mit Hilfe eines Heißluftföns verbogen.

Die Einschusslöcher an der Tragfläche stammen von einer Flak und wurden mit einem Bohrer und Alufolie dargestellt
Die Einschusslöcher an der Tragfläche stammen von einer Flak und wurden mit einem Bohrer und Alufolie dargestellt

Blick in das nochmals komplett überarbeitete und neu bemalte Cockpit der E-4
Blick in das nochmals komplett überarbeitete und neu bemalte Cockpit der E-4

Der Propeller wurde ebenfalls mit Hilfe eines Heißluftföns „verbogen“. Nachdem alle Schäden am Flugzeug angebracht waren, wurden noch die rechte und linke Klappe an den Flugzeugflügel „ausgefahren“. Eine Bemalung des Flugzeugs erfolgte mit matter Revellfarbe und dem Pinsel. Das bedeutet, dass lediglich einige Ausbesserungsarbeiten vorgenommen wurden – der eigentliche Anstrich des bereits gezeigten Flugzeugs wurde beibehalten.

Blick auf die Einschüsslöcher im Motorbereich und das dadurch ausgetretene Öl
Blick auf die Einschüsslöcher im Motorbereich und das dadurch ausgetretene Öl

Auch das Spornrad wurde bei der Notlandung komplett verbogen
Auch das Spornrad wurde bei der Notlandung komplett verbogen

Die Ölschlieren des aus den Einschusslöchern im Motorraum austretenden Öls entstanden aus stark verdünnter Revellfarbe. Zahlreiche „Kratzer“, abgeplatzte Farbe, Feuerspuren, Verschmutzungen und Lackschäden entstanden mit dem Trockenmalverfahren und einem Washing. Die Decals stammen aus dem Bausatz selbst.

Der durch den Aufprall verbogene Propeller wurde mit dem Heißluftfön gestaltet
Der durch den Aufprall verbogene Propeller wurde mit dem Heißluftfön gestaltet

Das Diorama

Die Grundplatte des Dioramas wurde bereits auf Modellversium veröffentlicht und stammt aus diesem Beitrag .

Blick auf die Schleifspur der über die Wiese rutschenden Maschine und das überall verteilte Stroh des im Wege stehenden Strohhaufens
Blick auf die Schleifspur der über die Wiese rutschenden Maschine und das überall verteilte Stroh des im Wege stehenden Strohhaufens

Den Zaun habe ich aus Zahnstochern und Furnierholz gebaut. Die umgewühlte Erde besteht aus echter fein gesiebter Erde und wurde mit einer Weißleim-Wasser-Mischung auf der Grundplatte angebracht. Die in Handarbeit gefertigten Bäume (Trauerweiden) von Topbaum.de sind von hervorragender Qualität und werten das Diorama enorm auf.

Im Vordergund ist ein unzerstörter Strohhaufen zu erkennen
Im Vordergund ist ein unzerstörter Strohhaufen zu erkennen

Der Zaun, der die Maschine letzendlich stoppte, entstand aus Furnierholz und Zahnstochern
Der Zaun, der die Maschine letzendlich stoppte, entstand aus Furnierholz und Zahnstochern

Die von der notlandenden Messerschmitt zerstörten Strohhaufen entstanden aus hellbraunem und leicht gelblichem langfasrigem Streugras von NOCH. Das auf dem Diorama verteilte Stroh wurde ebenfalls mit einer Weißleim-Wasser-Mischung fixiert.

Blick auf das abgeschossene Flugzeug Werras aus der Vogelperspektive
Blick auf das abgeschossene Flugzeug Werras aus der Vogelperspektive

Der noch intakte Strohhaufen, der von den Bauern zum Abtransport zum Bauernhof zusammengerichtet wurde, besteht aus einer Unterkonstruktion aus Holzstäbchen, die im Anschluss ebenfalls mit dem langfasrigem hellbraunen, fast gelblichen Streugras verkleidet wurde.

Das überall verteilte Stroh ist langfasriges Streugras aus dem Modelleisenbahnzubehörhandel und stammt von NochBlick auf die ausgefahrenen Flügelklappen, mit denen Werra noch versuchte, das Flugzeug zu bremsenGealtert könnten die Fotos doch fast als Original durchgehen, oder?Messerschmitt Bf 109 E-4

Das überall verteilte Stroh ist langfasriges Streugras aus dem Modelleisenbahnzubehörhandel und stammt von Noch

Das überall verteilte Stroh ist langfasriges Streugras aus dem Modelleisenbahnzubehörhandel und stammt von Noch 

Theo Peter

Publiziert am 22. April 2022

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