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Leopard 1, aus 2. Baulos,

2./PzBtl 134, PzGrenBrig 13 der 5. PzDiv. 1969

von Hauke Ahrendt (1:35 Italeri)

Leopard 1, aus 2. Baulos,

Das Vorbild

Das Fahrzeug aus dem 2. Baulos wird in der Serienausführung dargestellt. 600 Fahrzeuge dieses Bauloses wurden an die Panzertruppe der Bundeswehr von 1966 bis Juli 1967 ausgeliefert. Erkennbar ist das 2. Baulos an der runden Fernsprechdose, die hier erstmals eingeführt wurden. Auch entspricht die Werkzeuganordnung der endgültigen Anordnung. Der Turm hat eine Regenrinne an der Hinterkante. Die späten Fahrzeuge des 2. Bauloses haben auch schon den ballistischen Schutzring für den Turmdrehkranz auf dem Wannendach. Auch sind die Befestigungspunkte für die späteren Schürzen an Kotflügen und Wanne vorhanden. Frühe Fahrzeuge des 2. Bauloses hatten die Befestigungspunkte nur an den Kotflügeln. Die Hebeösen fehlen im Ablieferungszustand des gesamten 2. Bauloses aber noch. In der Regel sind die Auftritte am Turm schon mit dem Aussteifungsdreieck unterstützt. Die Anordnung der vorderen Auftritte auf beiden Seiten ist zu den nachfolgenden Baulosen noch etwas geändert, weicht aber auch vom 1. Baulos ab.

Im Sommer des Jahres 69 kamen die MLC Zeichen bei den Leoparden vermehrt zur Anbringung, so auch bei den Leos des PzBtl 134, die mir als Vorbild für die Markierungen dienen. Beim Manöver "Großer Rösselsprung" des III-Korps  im Herbst 69 waren die MLC-Zeichen bereits zu sehen.

Leopard 1, aus 2. Baulos,

Leoparden-Vielfalt

Ich habe parallel mehr oder weniger vier Leoparden gebaut: 2. und 3. Baulos (beide angestachelt durch den neuen Umbausatz vom PS), den A4 (weil es ihn plötzlich bei MBK gab)  und einen A5 (zur Vollständigkeit). Horror, man kommt dann schnell durcheinander, zumal das 4. Baulos und der A2 auch noch nicht ganz fertig waren.

Der Bausatz für dieses Modell des 2. Bauloses ist der Leopard 1 A4 von Italerie. Die bestellten Umbausätze von PS waren schnell geliefert, aber - oh Schreck - den zugleich georderten A5 gab es plötzlich nicht mehr, jedenfalls vorübergehend. Also habe ich mir ersatzweise schnell zwei Bausätze des A4 gekauft. Ich Depp! Natürlich sind hier die Staukörbe, die Auftritte für den Gussturm und einige andere Teile nicht dabei, die man jedoch benötigt. Für dieses Modell hier hatte ich noch genügend  Teile von früher über, beim 3. Baulos musste dann teilweise improvisiert werden.

Leopard 1, aus 2. Baulos,

Basisarbeit

Das Modell der Wanne ist aus der Box gebaut, der A4-Turm verschwand komplett in der Restkiste. Die Räder ohne Trennfugen der Gummibandagen und die alte Kette sind ebenfalls von Perfect Scale. Je nach Baulos sind einige Löcher in der Wanne zu verschließen, hier z. B. die für die Heißösen und die Eisgreiferhalterungen in der Frontplatte. Inzwischen geht bei mir einiges mit Routine beim Leopard 1.

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Der Umbausatz von Perfect Scale

Für das 2. Baulos konnte ich wie erwähnt der Versuchung nicht widerstehen und habe den neuen Umbausatz für frühe Baulose von Perfect Scale genommen. Eine echte Alternative zum Selbstumbau. Kostet aber gleich das 3-fache wie der ganze Basis-Bausatz. Doch: Der Guss aller Teile ist super, die Ätzteile sind umfangreich und insgesamt stimmiger als die Eduard-Teile, doch der PS-Satz besteht aus mehr Einzelteilen. Da muss man wissen was man sich antut.

Leopard 1, aus 2. Baulos,

Turm

Die Winkelspiegel der Kommandantenluke am Turm stimmen, das ist schon einmal ein entscheidender Pluspunkt.

Ob, wie man indes in manchen Foren lesen kann, der Turm in den Proportionen etwas besser wirkt als das Teil aus den Italeri/Revell-Bausätzen, mag täuschen. Ich kann in der Geometrie keinen so großen Unterschied sehen. Es gibt ihn, vor allem im Bereich der Blende. Aber ob das so signifikant zu sehen ist, bezweifel ich am Ende doch. Da mag hier und da etwas die Euphorie über die allemal genialen Türme von PS durchschlagen. Es gibt auch eine deutliche  Gussstruktur, ich bin aber nicht ganz sicher, ob die nicht einen kleinen Tick zu grob ist. Ansonsten ist der Turm schnell gebaut.

Man benötigt einige Teile aus dem Bausatz (A2 oder A5): Turmaufstiege, Schießscheinwerferkorb (nur für 4. Baulos) und den Staukorb.

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Wanne

Dann wurde die Wanne mit den Umbauteilen von PS bestückt. Gute Ätzteile sind enthalten, die Darstellung ist besser als mit Eduard-Teilen, aber erheblich fusseliger, und das bei einer nicht immer eindeutigen Bauanleitung. Hier helfen aber die Fotos auf der PS-Homepage.

Es fehlt das Lüftergitter (das gibt es auch einzeln bei PS). Die beiden Gitter für die Triebwerkraumentlüftung erhält man jedoch nur im Eduard-Satz. Ich hatte sie für diesen Panzer noch von früher über.

Und dann sind da logischerweise Resin-Teile. Die Kotflügel mit dem notwendigen Riffelblech, auch wenn es vermutlich nicht ganz das richtige Profil hat, doch es ist besser als die von mir selbstgebauten Riffelbleche. Ansonsten sind Teile für die ersten Baulose enthalten, welche die Plastikteile des Bausatzes ersetzen. Die Resinteile sind qualitativ über alle Zweifel erhaben, das ist keine Frage.

Man benötigt Teile aus dem Bausatz (A2 oder A5): Abgasgrätings (für 1.-3. Baulos)

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Kette

Die Kette hat beim Zusammenkleben einen Linksdrall, egal was man macht. Am einfachsten ist es diese trotzdem in langen Segmenten fertig zu bauen und dann mit einem Fön seitlich in einem Stück an einer geraden Kante entlang und auf ebener Auflage zu richten. Ich habe später festgestellt, dass man die gebogenen Segmente über Leit- und Treibrad besser nicht aus Einzelgliedern baut, sondern längere Segmente fertigt und dann warm an die Konturen der Räder anpasst. Aber hier hat jeder sicher seine eigene Methode.

Am Ende glaube ich aber, ich würde trotz der Probleme beim Bau, und der Tatsache dass sie nicht ganz passt, lieber wieder die Einzelgliederkette von AFV für den M46 verwenden, weil die Durchbrüche an den Führungszähnen besser aussehen. Dafür stimmt die Form nicht ganz.

Leopard 1, aus 2. Baulos,

Fazit

Den Turm von PS (gibt es ja auch einzeln) kann ich ebenso wie den gesamten Umrüstsatz denjenigen empfehlen, die die frühen Baulose im Auslieferungszustand bauen wollen. Dabei sind nur zwei Fehler unterlaufen: Die Halterung für die Rohrwischgestänge sind erst ab dem zweiten Baulos verwendbar. Das kann man auch nicht korrigieren, die Halterung sah beim 1. Baulos ganz anders aus. Und der Schießscheinwerferkasten für die  Baulose 1 bis 3 hat auf der Rückseite noch nicht die Schrauben, die im PS-Modell des Kastens vorhanden sind. Das lässt sich ja aber leicht beheben. Diese Schrauben tauchen erst später beim 4. Baulos auf, und sind nicht ganz so groß. Aber für das 4. Baulos muss man sowieso auf den Kasten aus dem Plastikbausatz zurückgreifen oder den PS-Kasten etwas modifizieren. Die Ätzteile passen nicht ganz zu einigen Werkzeugabmessungen aus dem Bausatz, hier ist etwas Anpassung erforderlich, möglicherweise der Grund, warum es keine PS-Fotos mit Bausatz-Werkzeug gibt ;-)).

Die Kette muss jeder selbst beurteilen, eine weitere Einzelgliederkette von AFV kosten eben nochmal Geld, und dann wird es so teuer, dass es kein Leo 1 wirklich wert ist.

Leopard 1, aus 2. Baulos,

Lackierung: Airbrush mit Revell 42 Gelboliv, unter Beimengung von etwas 57 Grau und wenig 88 Ocker.

Decals: Grabbelkiste

Hauke Ahrendt

Publiziert am 01. Mai 2013

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