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Northrop P-61B Black Widow

von Ralph Dietze (1:32 HobbyBoss)

Northrop P-61B Black Widow

In meinem zweiten Beitrag möchte ich euch die Northrop P-61 Black Widow von Hobby Boss vorstellen. Ein Bausatz mit über 500 Teilen und auf den ersten Blick sauber hergestellt. Aber dieser Bausatz hat so einige Macken und Fehler, dazu später mehr.

Northrop P-61B Black Widow

Die P-61 war das erste ausschließlich für den Nachtkampf produzierte Flugzeug der USA, mit dem man die nächtlichen Bombenattacken der WW2-Gegner in Europa und im Pazifikraum unterbinden wollte. In dieser Rolle war sie sehr erfolgreich und hatte keinen gleichwertigen Gegner. Gebaut wurden A-, B-, C- und die Reporter-Version (Fotoaufklärer). Zum Kriegseinsatz kamen nur die ersten zwei Versionen , nach dem WW2 wurden die P-61 rasch durch die Twin-Mustang ersetzt, die dann im folgenden Korea-Krieg ihre Aufgaben übernahm. Deren Radarausrüstung war zwar wegen ihrer geringeren Größe schwächer als die der P-61, aber ihre Flugleistungen waren deutlich besser, vor allem die Höchstgeschwindigkeit , was auch immer ein Kritikpunkt an der Witwe blieb. So hielten die Britten an ihren Nachtmosquitos fest und übernahmen die Black Widow nicht. Da die Luftüberlegenheit mit Fortschreiten des WW2 immer deutlicher wurde, wurden die Black Widows immer mehr zu Luft-Boden-Einsätzen genutzt. Auch hier machte sie eine gute Figur.

Northrop P-61B Black Widow

Spezifikationen, entnommen aus #106 squadron/signal publifications für die A-Version:

  • Spannweite 66 ft
  • Länge 49 ft 6 in
  • Höhe 14 ft 8 in
  • Leergewicht 27000 pds
  • Max. Gewicht 38000 pds
  • Max. Geschw. 366 mph
  • Dienstgipfelhöhe 33100 ft
  • Reichweite ohne Zusatztanks 1010 mls
  • Besatzung 2-3
  • Bewaffnung Vers. A: 4 Rumpf-MG +/- 4 bzw. 2 im Geschützdrehturm/ Vers. B: 4 Rumpf-MG +/- 4 im Geschützturm (meistens fest montiert - nicht drehbar)

Northrop P-61B Black Widow

Hier sind auch gleich die deutlichsten Fehler des Bausatzes zu erkennen: Die Rücken-MG der „Lady in the Dark" waren fest montiert und sie hatte nur ein PinUp-Girl, und zwar in Blau und nur rechts! Die Retractable Ailerons wurden nur einseitig gemeinsam mit den kleinen Querrudern eingesetzt - nicht wie im Bausatz angegeben beidseitig! Die Serien-Nr. (Zotz-Decals) wurde auch korrigiert , die Felgen durchlöchert. Die Hoheitsabzeichen der Bausatz-Decals sind zu groß. An der rechten Motorgondel hatte die Lady eine verkleidete Antenne.

Northrop P-61B Black Widow

Die Lady war eine B-Version, daher müssen die Hauptfahrwerksklappen abgeändert werden. Die Treibstoffleitungen der Zusatztanks sind bausatzseitig zu kurz und müssen verlängert werden, damit sie nicht vor der Tragfläche enden. Den Absatz an der Nase des Bausatzes muss man verspachteln - der Radar-Anlage kann man noch ein paar Kühlschläuche spendieren. Das Cockpit des Bausatzes ist das einer A-Version. Es muss also für die Lady geändert werden.

Northrop P-61B Black Widow

Spinner und Cowlings der Lady sind rot. Rumpf und Cockpitverglasung sind verzogen bzw. passen nicht. Insgesamt müssen Rumpf, Flügel und Motorgondeln zeitnah zusammengebaut werden. Es empfiehlt sich, sie vorher trocken anzupassen!

Für sämtliche Fehler und Ungenauigkeiten des Bausatzes gibt es inzwischen Aftermarket-Produkte, sodass alle A- und B-Versionen gebaut werden können. Versierte Bastler kommen ohne aus.

Northrop P-61B Black Widow

Bild aus der Bauphase: Das Nachtsichtgerät für den Piloten muss man selber bauen.
Bild aus der Bauphase: Das Nachtsichtgerät für den Piloten muss man selber bauen.

Northrop P-61B Black WidowPlastic-Sheet zeigt die Änderungen am Cockpit.Northrop P-61B Black WidowNorthrop P-61B Black WidowNorthrop P-61B Black WidowKorrigierte MotoraufhängungGeänderter und gepimpter Motor. Abgassammelringe entfernt, Auspuffanlage hinzugefügt.

Northrop P-61B Black Widow

 

Northrop P-61B Black Widow

Fazit:

Trotz der vielen Macken - man sollte sich unbedingt vor dem Bau des Bausatzes überlegen, welches Flugzeug man bauen will - ein schöner Bausatz , aus dem ein geübter Bastler viel rausholen kann. Einzig der Preis stößt ab, wenn man Aftermarketprodukte einsetzen will!

Ralph Dietze

Publiziert am 13. Oktober 2014

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