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Pola

von Norbert Thiel (1:400 Tauro)

Pola

Geschichtliches:

Der Schwere Kreuzer Pola lief am 5. Dezember 1931 auf der Marinewerft Cantiere Odero Terni Orlando in Livorno vom Stapel. Von seinen Schwesterschiffen Zara, Fiume und Gorizia unterscheidet sich dieses Schiff insbesondere durch einen veränderten vorderen Aufbau, der die Lücke zwischen Schornstein und Gefechtsmast schließt. Dieser Kreuzertyp stellt eine Verbesserung der Trento-Klasse mit besserer Panzerung aber etwas reduzierter Höchstgeschwindigkeit dar. Das Tonnagelimit des Washingtoner Flottenabkommens von 10000ts wird um ca. 15% überschritten, d.h. die Vereinbarungen werden mit diesen Schiffen nicht eingehalten. Das Schiff wurde am 31.12.1932 in Dienst gestellt. Nach Kriegseintritt Italiens am 10.6.1940 ist die Pola das Flaggschiff der zweiten Kreuzerdivision und nimmt an zahlreichen Unternehmungen und an Gefechten teil, z.B. gegen den britischen Schweren Kreuzer HMS Berwick am 10.11.1940.

Pola

Das Ende der Pola kommt in der Schlacht von Kap Matapan: auf dem Rückmarsch als Sicherung für das durch Torpedotreffer angeschlagene Schlachtschiff Vittorio Veneto wird Pola selbst durch einen Flugzeug-Torpedo getroffen und bleibt brennend mit Maschinenschaden liegen. Beim Versuch der zurückgebliebenen Pola zu helfen, werden Zara und Fiume von überlegenen britischen Streitkräften in einem Nachtgefecht versenkt. Pola selbst wird durch Torpedos der britischen Zerstörer HMS Jervis und HMS Nubian versenkt.

Pola

Technische Daten der Zara-Klasse:

  • Verdrängung: 11 680 ts, 14 330 beladen
  • Länge: 182,8m
  • Breite: 20,6m
  • Antriebsleistung: 95 000 PS, Höchstleistung: 108 957 PS
  • Geschwindigkeit: max. 32 kn
  • Reichweite: 5230 Meilen
  • Bewaffnung: 8x 203mm, 12x100mm, 4x 40mm
  • Besatzung: 909 in Kriegszeiten
  • Pola

    Das Modell:

    Das Modell der Pola ist ein schon älteres Modell der Firma Tauro aus Italien, die alle Schiffe der Zara-Klasse im Maßstab 1:400 hergestellt hat. Diese Modelle sind noch heute im Angebot, in Deutschland aber mittlerweile nur sehr schwer zu bekommen.

    Pola

    Die Beschaffung lohnt in jedem Falle, da diese Modelle sehr gut dargestellt sind und sehr schön zu Modellen der Fa. Heller im selben Maßstab passen. Für meine Zwecke war es sehr angenehm, daß die Bausätze bereits in der Wasserlinie geteilt sind, so daß für die gewünschte Darstellung als Wasserlinienmodell (ich sehe Schiffe nun mal lieber wie im Original) nur eine ca. 1,5mm starke Polystyrolplatte als unterer Rumpfabschluss aufgeklebt wurde, die dann anschließend der Rumpfkontur angeglichen wurde.

    Pola

    Als Reling wurde hier die von der Fa. Aber angebotene 3-bar 1:400 verwendet. In Missachtung der Genauigkeit erlaubte ich mir (welch Frevel) die Einzelstreben am unteren Ende der Reeling abzuschneiden, so daß eine bessere Klebefläche für das Anbringen dieser Teile entstand. Viele Stützen und Verstrebungen entstanden nach Fotovorlagen aus selbstgezogenen Polystyrolabschnitten ("stretched sprue", also Altlastrecycling). Die nicht im Bausatz enthaltenen, aber auf praktisch allen Fotos erkennbaren Schlauchboote entnahm ich einem Bausatz Blyskawicza der Firma Mirage in 1:400, diese passen in Form und Größe ausgezeichnet.

    Pola

    Die Bemalung erfolgte wie bei mir üblich mit selbstgemischten Farben der Firma Tamiya, dabei wurden die Fliegererkennung, Rumpf und Aufbauten mit der Spritzpistole eingefärbt, alle Details wurden mit Humbrol, bzw. Farben der Fa. Agama mit dem Pinsel ausgeführt. Die Besatzung besteht aus fotogeätzten Figuren der Fa. GMM.

    Pola

    Das Wasser wurde nach (und von) Michael Delf hergestellt: das Schiff wird auf der Grundplatte fixiert und dann die Wellenstruktur mit einem Holzspachtel aufgetragen, dabei sind Fotovorlagen mit dem Wellenbild des Schiffes eine sehr wichtige Hilfe.

    Pola

    Nach gutem Trocknen des Spachtels und eventuellem Schließen kleiner Blasen oder Risse wird die gesamte Wasserfläche mit der ausgewählten Farbe (hier Humbrol 77) gut deckend bemalt. Nach guter Trocknung werden mindestens drei satte Schichten Klarlack (hier Revell) aufgetragen, Wellenkronen werden am Ende mit einem nicht vergilbenden Mattweiss (kein Humbrol oder Revell) gesetzt.

    Pola

    Der Bau des Modells zog sich etwa über 2 Monate hin. Am Ende war ich so begeistert, daß ich alle drei Schwesterschiffe erwarb. Trotz meiner Begeisterung warten alle drei jedoch noch immer auf ihren Stapellauf in meiner Modellwerft, ich muß allerdings gestehen, daß mich beim Schreiben dieses Artikels wieder die Lust zum Weitermachen an dieser Klasse packte...

    Norbert Thiel

    Publiziert am 10. Mai 2005

    Die Bilder stammen von Martin Kohring.

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