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Vought A-7E Corsair II

von Matthias Pohl (1:144 Heroes Models)

Vought A-7E Corsair II

Erneut habe ich mich an einer A-7E Corsair II im Maßstab 1:144 versucht, in diesem Fall an dem neu erschienenen Resin-Kit von Heroes Models. Auf den ersten Blick fallen die filigranen Gravuren der Oberfläche ebenso auf wie die detaillierten Fahrwerkschächte. Den Vergleich zur A-7E im gleichen Maßstab von Fox One Model Studios, den ich bereits hier vorgestellt hatte, musste ich einfach ziehen. Zu sehr war ich damals vom 3D-gedruckten Bonsai-Flieger von Fox enttäuscht, so dass mich die Neugierde nach Alternativen bei Erscheinung des Heroes Models packte. (Fast) wurde ich nicht enttäuscht! Aber der Reihe nach.

Vought A-7E Corsair II

Der zunächst aufgelegte Resine-Kit der A-7E bot die Option, drei unterschiedliche Corsairs zu dekorieren, so auch die Kommandeursmaschine der VA-72 „Blue Hawks“, die in einem zweifarbigen Tarn-Sonderanstrich und dem Schriftzug „DESERT STORM“ auf der Flügeloberseite ein äußerst attraktives Bild abgibt. Eine Schwestermaschine des Geschwaders zeigt sich farblich sehr wenig betont, grauer low visibility-Anstrich mit entsprechenden Markierungen über alles. Ebenso die dritte Variante, eine Maschine der VA-46 „Clansmen“, sie ist ebenfalls im recht schlichten und eintönigen low viz-Schema gehalten.

Vought A-7E Corsair II

Ganz aktuell bietet Fabio Santonocito von Heroes Models jedoch weitere A-7E-Bausätze mit alternativen Decalsätzen an, einerseits Corsair-Varianten „in foreign services“ (drei griechische und drei Versionen der Thai Air Force) und weitere US „high visibility“-Versionen, die mit Sicherheit viele US-Navy-Enthusiasten des Bonsai-Maßstabes ansprechen dürften. Der Bausatz ist hierbei der gleiche, lediglich die Decalvarianten machen den Unterschied aus.

Vought A-7E Corsair II

Der Bau des Resin-Modells verläuft total unproblematisch, der Kit ist passgenau und gut durchdacht. Die Bauteile weisen keinerlei Fischhaut auf, lediglich an der Rumpfunterseite muss die Angussstelle ein wenig verschliffen werden, was geringe Nacharbeiten durch Neugravur erforderlich macht. Es ist unproblematisch, auch die kleinen Teile von ihrem Trägerblock zu trennen. Das verwendete Resin ist sehr stabil, dabei ein wenig flexibel und nicht spröde, so dass es nicht zum Brechen neigt. Verklebt wird mit Sekundenkleber, die Decals sind über jeden Zweifel erhaben! Es liegen sogar Lackiermasken für die Cockpitverglasung bei!

Vought A-7E Corsair II

Die beiden Transparentteile sind meines Erachtens der einzige, dafür „massive“ Schwachpunkt des Bausatzes: Sie bestehen aus nicht ganz durchsichtigem, ein wenig schlierigem Resin, sind sehr dick und wollen nicht so richtig passen. Hier sollten Anpassungsarbeiten bereits vor der Lackierung erfolgen und nicht – wie bei mir! – im Nachgang. Das erschwert die ganze Sache nur unnötig, wenn man an einem fertig lackierten Modell eine schlecht sitzende Frontscheibe anbringen will! Ein wenig unverständlich erscheint mir, warum der Hersteller einem solch tollen Bausatz nicht tiefgezogene Kanzeln beigefügt hat. Die Kanzel ist jedoch bereits geteilt und erlaubt eine geöffnete Darstellung. Der Abwechslung halber habe ich mich dafür entschieden, auch wenn dabei die extreme Stärke des Materials deutlich wird. Erfreulich wiederum: Der Guss des Modells ist so gestaltet, dass die Corsair normal auf ihrem Fahrwerk stehen kann und nicht zum „Tailsitter“ wird!

Vought A-7E Corsair II

Alles in Allem bin ich sehr zufrieden mit meinen Modellen, wobei ich gleich dreimal zuschlug: Zum einen wollte ich die getarnte Version gerne in der Vitrine haben, zum anderen steht meine Corsair von Fox One Model Studios sehr alleine herum. Daher habe ich meine beiden übrigen Resin-Flieger erneut mit Decals von Y-Kraft aus Japan versehen, wiederum in der Version der VA-86 „Marauders“, welche auf der USS Nimitz stationiert waren – auch wenn diese Decals aus einem Garagen-Drucker (ALPS?) „suboptimal“ sind. Ich habe lediglich die taktischen Kennungen ergänzt bzw. selbst gedruckt. So stehen neben der taktischen „300“, der Kommandeursmaschine (die sich auch durch die Besonderheiten am Leitwerk hervorhebt), nun die „303“ und die „311“.

Vought A-7E Corsair II

Damit die drei Geschwaderkameraden miteinander vergleichbar sind und auf einem (noch zu bauenden) Trägerdeck nebeneinander dargestellt werden können, habe ich den Heroes-Corsairs die Flügelenden angelegt. Mit einem neuen, sehr scharfen Skalpell geht das Zerlegen ohne Probleme, auch wenn – im Gegensatz zum Fox One-Modell – hier nun keine Faltmechanik vorhanden ist. Pluspunkt für Fox One (aber so ziemlich der einzige)! Ferner stellt man fest, dass das Fox One-Modell durch die Gestaltung des Bugfahrwerks höher, steiler steht als die Geschwaderkameraden aus dem Hause Heroes Models.

Vought A-7E Corsair II

Die Lackierung erstellte ich wie immer mit Vallejo-Farben, Pin-Washing per Ölfarbe, Klarlack von Tamiya, Decklack: Mattlack von Revell.

Vought A-7E Corsair II

Auch wenn noch drei angefangene Resine-Corsairs von MiniWings bei mir zu Hause schlummern, spätestens mit Erscheinen der Heroes Models haben diese Modelle definitiv ausgedient! Dennoch werde ich sie bauen, ich brauche für mein Trägerdeck ja noch „Stückvieh“! Aber auch die 3D-gedruckte Corsair aus dem Fox One Model Studio ist aus meiner Sicht keine Alternative zum Heroes Models-Modell!

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Vought A-7E Corsair II

 

Matthias Pohl,
PMC Fritzlar-Homberg e.V.

Publiziert am 07. September 2019

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