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Boeing 707-331

N767TW, Trans World Airlines

von Jürgen Baumgart (1:144 Ark Models)

Boeing 707-331

John Travolta hat eine, und zwar eine -138B, nun habe ich auch eine, und zwar 'ne -331 (ja, kleiner, aber sparsamer...). Sie stammt aus einer Zeit, in der Flugzeuge noch laut und rußig waren (und flogen), Airbus unbekannt, Corona noch ein Bier und die Vorbereitungen zu einem Flug zum Mond liefen... Diese 707-331 hat noch Turbojet-Triebwerke JT4A der ersten Generation, entwickelt in den frühen 1950er Jahren. Ach ja, letzte Lebenszeichen dieses Triebwerks fand ich hier. Was da wohl noch erforscht wird?

Boeing 707-331

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Ausserdem hat diese frühe Version noch einen gerundeten Flügel-Rumpf-Übergang an der Flügelhinterkante wie auch ein zusätzliches vertikales Leitblech unten am Heck aus Flugstabilitätsgründen. Die ganzen mannigfaltigen Tragflächen- und Triebwerksvarianten der verschiedenen 707-Versionen sind übrigens ein Kapitel für sich, hier wurde ich bei Airliner-Cafe fündig.

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Gebaut wurde sie dann aus einem ARK-Bausatz, den mir Thomas Brückelt irgendwann mal für schmales Geld vorbeibrachte. Dieser enthielt eine 707 mit kurzem SLW, also so wie eine Ur-367er. Um auf 331er-Maße zu kommen, habe ich dieses verlängert, auch mussten einige Gussfehler ausgemerzt werden, so z.B. fehlte ein Stück Flügelspitze usw.  

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Das Plastik ist relativ weich, ließ sich gut spachteln und schleifen. Nach anfänglichem Überlegen, ob ich eine Klarsichthaube tiefziehen sollte, beließ ich es dann und machte das Zugeständnis, die Cockpitscheiben diesmal halt mit dem Decal darzustellen. Diese 707 diente mir als Testbed für einige Goodies, die ich dann auch an einer zweiten 707, einer-320B verwirklichte (noch im Bau).

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So versuchte ich beispielsweise, die charakteristischen Vortex-Generatoren jeweils zwei Reihen auf den Flügeloberseiten und eine Reihe auf den HLW-Unterseiten) mit entsprechend abgelängten und zurechtgefeilten Laubsägeblattstücken, die ich mit dem Lötkolben vorsichtig in den Kunststoff reinschmolz, darzustellen.

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Da auch die charakteristischen NACA-Hutzen (jeweils unten an den Flügelrandbögen und unten am Rumpf in Höhe der Flügelvorderkanten) fehlten, schmolz ich diese mit einem zurechtgefeilten Kupferstück mit integriertem Halter für die Zange ins Kunststoff ein.

Boeing 707-331

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Auch musste im Prinzip die gesamte Oberfläche bzw. die Klappen neu graviert werden, da alles nicht dem Original entsprach. Ebenso fehlten die ebenfalls charakteristischen rumpfseitigen seitlichen Ausbuchtungen an den HLW-Wurzeln, diese wurden mit Plasticsheet und Spachtel dargestellt (gilt auch für die Minicraft-320er). Schade, dass sowas nicht in der Form berücksichtigt wurde, manchmal ist es schon lästig, das alles richtigzustellen.

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Die seltsamen Originalbausatztriebwerke wollte ich nicht verwenden, hier nahm ich die als JT4 bezeichneten von besagtem Minicraft -320er-Bausatz, die aber auch weder Fleisch noch Fisch waren und einer Menge Umbau- und Aufspachtelarbeit bedurften, um wie ein JT4A auszusehen. Zum Beispiel habe ich die Einlasskonen, die viel zu spitz waren, rausgebohrt und durch entsprechend geformte Tiefzieh-Rundmaterialteile ersetzt, sowie die unteren separaten Lufteinläufe ergänzt.

Boeing 707-331

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Für die Minicraft-320er habe ich dann von Contrail JT3D-Turbofan-Triebwerke geordert, die Nachfolger des JT3C (bzw. JT4A). Das Fahrwerk war auch zu plump, so dass ich mich entschied, die 707 auf einen Ständer zu packen.

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Und die TWA-Decals des Minicraft-Bausatzes, die ich aufbringen wollte, konnten nur als Vorlage verwendet werden: Sie mußten allesamt in der Größe angepasst werden, Farben stimmten teilweise nicht und irgendwo fehlte auch ein Kabinenfenster. Mit Gimp dann richtiggestellt und selber auf Decalfolie gedruckt.

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Dabei fiel mir dann auch noch auf, das in der Stars and Stripes Flagge am SLW noch 48 Sterne in horizontaler und vertikaler Ausrichtung dargestellt waren, dargestellt ist ein Flugzeug so Mitte der 60er-Jahre, da waren es aber schon 50 Staaten und die Stars waren daher auf der Flagge zeilenweise versetzt – geht ja gar nicht - also auch richtigstellen und neu ausdrucken... Ich denke, die Flieger hatten so ca. 1965 da schon die neuen Flaggen drauf (die Änderung war 1960).

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Aber irgendwie macht sich dieses von TWA „Twin Globe“ genannte Design schon gut! Die N767TW wurde ausgewählt, weil ich nur bei dieser schwarze Türumrandungen fand, die meisten anderen hatten wohl weiße, dies nachzupixeln war mir dann aber doch zu aufwändig.

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Zum Schluss wurde nochmal detailliert: Lufteinläufe Triebwerk, Wartungsöffnungen und einzelne Klappenspalte: mit 0,1er-Stift nachgezogen; Antenne, Pitotrohre und die Reverser-Mechaniken an den Triebwerksunterseiten gescratcht und ein Ständer mit Kohlefaserstab und TWA-Emblem gefertigt.

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Jürgen Baumgart

Publiziert am 25. Januar 2021

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