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Lockheed P-38J Lightning

Yippee

von Jacqueline Fischer (1:48 Academy)

Lockheed P-38J Lightning

Heutzutage gehört es schon fast zum guten Ton, Militärflugzeuge zu speziellen Anlässen mit Sonderanstrichen zu versehen. Während des 2. Weltkrieges kam das kaum vor, da hatte man zweifellos andere Sorgen. Eine seltene Ausnahme war „Yippee“, eine P-38J-20. Sie war die 5'000. gebaute Lightning, was Lockheed im Frühjahr 1944 dazu veranlasste, sie als PR-Gag mit einem knallroten Anstrich zu versehen.

Der Ausdruck „Yippee“ stammt aus der Cowboyszene und ist vermutlich eine Anspielung auf den Lockheed-Testpiloten Milo Burcham, der seinen Weg zur Arbeit jeweils hoch zu Ross zu bewältigen pflegte!

Nach „Yippee“ wurden übrigens noch weitere läppische 4'923 Lightnings gebaut, für eine „Yippee II“ hat es also nur ganz knapp nicht gereicht.

Lockheed P-38J Lightning

Der Bausatz...

...bietet viel Austobungspotential für Aftermarketfreaks und Detailversessene. Ich war mit meiner Auswahl noch einigermaßen bescheiden:

  • Resin-Cockpit von True Details
  • Zoom-Ätzteilesatz von Eduard
  • Resin-Räder von True Details
  • MG-Läufe von Karaya

Die viel zu stark abgeplatteten Reifen von True Details nerven zwar allmählich, sind aber immer noch weit besser als die doofen Gummireifchen aus dem Bausatz.

Der Zusammenbau ist nicht weiter schwierig, mal davon abgesehen, dass die P-38 im Prinzip drei Rümpfe hat, die Wahrscheinlichkeit von Pass-Ungenauigkeiten also naturgemäss dreimal höher ist als bei vielen anderen Modellen.

Damit es trotzdem nicht zu einfach wurde, hat Academy ein paar  kleine „Fallen“ eingebaut:

  • Die vier Ausbuchtungen für die Treibstoffpumpen unter den Flügeln haben in diesem Bausatz eigentlich überhaupt nichts verloren, da sie erst ab dem Nachfolgemodell P-38L eingeführt wurden. Abschleifen!
  • Die ebenfalls unter den Flügeln, unmittelbar neben den Radkästen angedeuteten Compressibility Flaps wurden erst ab der P-38J-25 eingeführt. „Yippee“ war aber noch eine J-20, also auch hier abschleifen und den dadurch zwangsläufig entstandenen Flurschaden durch Nachgravieren beheben.
  • Der Bauplan schreibt den Einbau eines Landescheinwerfers an der linken Flügelvorderkante vor. Das ist kompletter Unsinn, denn auch dieser wurde erst ab der späteren P-38L verwendet. Bei der „J“ befand sich noch ein herkömmlicher, ausklappbarer Scheinwerfer unter der linken Tragfläche. Dafür ist ein Loch zu bohren und der (im Bausatz selbstverständlich fehlende) Reflektor samt Verglasung nachzubauen.

Lockheed P-38J Lightning

Farben

Genaue Farbangaben für „Yippee“ scheinen nicht überliefert zu sein. In der Fachliteratur herrscht Uneinigkeit, und es werden so viele unterschiedliche Rotfarbtonbezeichnungen herumgereicht, dass sich sogar Karlchen Lagerfeld die Ponyfrisur raufen würde. Ich glaube aber, mit dem Farbton Nr. 003 von Vallejo Air nicht allzu weit an der Realität vorbeigeairbrusht zu haben.

Markierungen, Decals

Ich hatte das große Glück, einen längst vergriffenen Decalsatz von Microscale (#48-0024) zu ergattern. Die Verpackung sah schon ein bisschen abgegriffen aus, was mich einmal mehr dazu bewegte, die kostbaren Decals vorsichtshalber mit Microscale Fixierer vorzubehandeln. Meine anfänglichen Befürchtungen, dass die Schriftzüge den roten Untergrund in Zartrosa durchschimmern lassen würden, erwiesen sich glücklicherweise als unbegründet: Die weißen Decals decken perfekt.

Alterung und Verschmutzung...

...konnte ich mir diesmal weitgehend sparen, mit Ausnahme der für Lightnings typischen Abgasspuren hinter den Turboladern. Ich habe keine Ahnung, wie lange „Yippee“ ihren bunten Anstrich getragen hat; zu großen Abnutzungen dürfte es aber kaum gekommen sein, bevor sie in den Originalzustand versetzt und an die Army Air Force ausgeliefert wurde.

Lockheed P-38J Lightning

Fazit

Eine sehr häufig gestellte Frage in Flugzeug-Modellbaukreisen ist die, ob denn nun die P-38 von Academy oder Hasegawa die bessere sei. Nun, gut sind sie beide, Macken haben sie beide, und eine davon kostet einiges mehr als die andere. Ich werde nicht verraten, welche, aber es ist nicht die von Academy...

Referenz-Literatur (Auszug)

  • "Lockheed P-38 Lightning" ISBN 0-933424-65-5 (Warbird Tech Series)
  • "P-38 Lightning in Detail & Scale Part 2" ISBN 1-888974-11-7 (Squadron/Signal Publications)

Jacqueline Fischer,
Jacquelines Modellbauseiten

Publiziert am 07. September 2006

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