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Sturmgeschütz III Ausf. B

"Wo geht's denn bitte nach Paris?"

von Christian Büttner (1:35 Italeri)

Sturmgeschütz III Ausf. B

Vorbild:

Das Sturmgeschütz III, oder auch einfach nur StuG III genannt, war ursprünglich zur Infanterieunterstützung geplant, wurde aber immer mehr als Panzerabwehrfahrzeug eingesetzt. Der Panzerschutz wurde stetig erhöht, genauso wie die Leistung der Kanone. Das StuG III war ein hervorragendes Panzerabwehrfahrzeug. Es hatte eine sehr niedrige Silhouette, was es für den Gegner schwer machte, ein gut getarntes StuG III zu entdecken bzw. es beim Gefecht zu treffen. Der größte Nachteil war aber. dass es eine fast starre Kanone hatte und so grob ausgerichtet werden musste, um ein Ziel zu bekämpfen. Dieser Nachteil fiel aber beim meist defensiven Einsatz kaum auf, und bei Straßenkämpfen viel er ganz weg.

Der größte Vorteil des StuG III war seine Zuverlässigkeit und seine billige Produktion, was seine Produktionszahl von über 9000 Einheiten beweist. Obwohl es später bessere Panzerjäger gab, wurde das StuG III bis Kriegsende hergestellt. Da es sehr vielseitig war, stritten sich die Panzertruppe, die Artillerie und die Infanterie um diese Fahrzeuge. Der Kampf endete mit einem Kompromiss: Hitler unterstellte Guderians Panzertruppe und ausgewählten Panzerjägerbataillonen der Infanterie einige Sturmgeschütze, die Mehrheit blieb aber bis Kriegsende bei der Artillerie.

Sturmgeschütz III Ausf. B

Da die Sturmgeschütze von Krisenherd zu Krisenherd geschickt wurden und mit Soldaten zusammen kämpfen mussten, die keine Erfahrung mit dem Zusammenspiel hatten, wurden 1944 den Sturmgeschützen eigene Infanteriezüge mitgegeben. Allerdings konnten bis zum 1. Januar1945 nur sieben Sturmartilleriebrigaden einen eigenen Infanteriezug erhalten. Am 1. Februar 1945 hatte die Wehrmacht 6501 Sturmgeschütze im Dienst, aber nur noch 6191 Panzer. Insgesamt gesehen war das StuG III ein sehr gutes Fahrzeug, das sehr zuverlässig war, leicht herzustellen und eine gute Kampfkraft hatte. So ist es nicht verwunderlich, dass kein anderes gepanzertes Fahrzeug der Wehrmacht so oft gebaut wurde.

Sturmgeschütz III Ausf. B

Entwicklung:

Mitte der 30er Jahre wurde von den Artillerieführern ein gepanzertes Fahrzeug gefordert, um der Infanterie ein Nahunterstützungsfahrzeug zu geben, da alle gepanzerten Einheiten, nach der neuen Militärphilosophie, in reinen mechanisierten Verbänden zusammengefasst werden sollten. Im Juni 1936 wurde der weitsichtige Auftrag vom Heereswaffenamt erteilt, ein Fahrzeug zu entwickeln, das eine sehr niedrige Silhouette haben sollte, um seine Überlebensfähigkeiten zu steigern. Die Kanone sollte sowohl Sprenggeschosse für die Infanterieunterstützung als auch panzerbrechende Munition zum Kampf gegen Panzer verschießen können. Dieses Fahrzeug sollte von Daimler-Benz entwickelt werden und eine von Krupp entwickelte Hauptbewaffnung erhalten.

Sturmgeschütz III Ausf. B

Ende der 30er konnte der erste Prototyp vorgestellt werden. Der Prototyp basierte auf dem Laufwerk des Panzer III und hatte die kurze 7,5cm-KwK L/24, die aus dem Panzer IV stammte. Man entschied sich bewusst für das Laufwerk vom Panzer III, da es viel leichter war als das vom Panzer IV und man so das geforderte Gewicht von 20 Tonnen halten konnte. Das Sturmgeschütz war viel besser gepanzert als die ersten Panzer III und IV, was seine Überlebensfähigkeiten noch steigerte. Die Silhouette war sehr klein, so war das Sturmgeschütz gerade mal 1,95m hoch und somit sehr viel kleiner als der Panzer III mit einer Höhe von 2,50m. Die geringe Höhe wurde aber mit einer starren Kanone erkauft. Die Kanone wurde direkt in den Aufbau gesetzt und hatte einen Schwenkbereich von nur 12,5° links und rechts, das bedeutete, dass man das ganze Fahrzeug grob ausrichten musste, um ein Ziel zu beschießen.

Sturmgeschütz III Ausf. B

Es wurden 55 Schuss Sprengmunition, 8 Nebelgranaten und nur 21 panzerbrechende Geschosse mitgeführt, was seine Rolle als infanterieunterstützendes Fahrzeug unterstreicht. Allerdings war für eine Panzerabwehrkanone die Leistung sehr dürftig, sie durchschlug lediglich 40mm Panzerung auf 1100m im Winkel von 30°. Das 43km/h schnelle Sturmgeschütz wurde von dem 300 PS starken V12-Motor Maybach HL 120 TRM angetrieben.

Sturmgeschütz III Ausf. B

Im Frühjahr wurden 30 Vorserienmodelle von Daimler-Benz gebaut und an fünf Versuchsbatterien verteilt. Eine Versuchsbatterie nahm 1940 kurz im Westfeldzug teil, um das Sturmgeschütz zu testen. Die großen Erfolge veranlassten die Wehrmacht dazu, sofort die Serienproduktion einzuleiten.

Sturmgeschütz III Ausf. B

Hier noch ein paar technische Details des Sturmgeschütz III Ausf. B. Ende 1940 kam die Ausführung B in die Serienproduktion. Es wurde nur leicht verändert. Es bekam ein neues Getriebe, das Aphon-Getriebe mit sechs Gängen.

Typenblatt – Sturmgeschütz - Sdkfz 142 – Ausführung B:

  • Besatzung: 4 Mann
  • Gewicht: 21,3 t
  • Stückzahl: ? Exemplare
  • Panzerung: 50 mm die Wanne und 50 mm der Aufbau
  • Fahrwerk: 6 Doppel-Laufrollen, die einzeln an quer liegenden Federstäben aufgehängt waren und 3 Stützrollen pro Seite
  • Motor: V12 Maybach HL 120 TR
  • Leistung: 320 PS
  • Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
  • Reichweite: 161 km
  • Hauptbewaffnung: 7,5 cm-StuK 37 L/24
  • Munition: 84 Schuss Hauptbewaffnung

Sturmgeschütz III Ausf. B

Das Modell von Italeri:

Es kann manchmal sehr erholsam sein, wenn man ein Modell ohne viel Zutun direkt aus der Schachtel bauen kann. Ein Kriterium muß in meiner Modellbau-Philosophie allerdings erfüllt sein – es sollte ein relativ akkurates Modell sein. Vor einer Weile habe ich mir Italeris StuG III Ausf. B Modell zugelegt, es handelt sich dabei prinzipiell um das Dragon-Modell, das einfach ohne die Ätzteile neu verpackt wurde. Meiner Meinung nach bieten diese Italeri-Modelle ein wirklich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, wobei man die Möglichkeit hat, weiteres Geld in Zurüstteile zu investieren.

Sturmgeschütz III Ausf. B

Der Modellbau:

Der eigentliche Bau geht recht schnell von der Hand, die Teile fallen quasi von alleine zusammen. Das einzige was etwas sorgfältigeres Kleben benötigt, sind die Kettenabdeckungen, da diese u.U. etwas schwer an die Wanne angepasst werden können. Für die Werkzeughalterungen, die Lüftergitter und einige andere kleine fotogeätzte Teile verwendete ich alte Dragon-Teile aus der Grabbelkiste. Die Ausf. B konnte auch mit den frühen 40cm Ketten angetroffen werden, oder mit einer späteren, mit einer Art Loch zur Gewichtsersparnis am Kettenende. Diesmal habe ich nicht die Ketten von "Friul", sondern die Einzelkettenglieder, die dem Bausatz beilagen, verwendet, da diese sehr akkurat waren und dem Vorbild sehr gut entsprachen.

Sturmgeschütz III Ausf. B

Die Bemalung und die Verwitterung:

Das StuG war also recht schnell bereit für die Bemalung. Ich habe vor kurzem angefangen, meine Modelle mit mattem Schwarz oder sehr dunklem Braun zu grundieren. Warum? Um zu verhindern, dass das helle Plastik der meisten Bausätze an ungewollten Stellen durchschimmert. Ich verpasse meinen Modellen sogar zusätzlich noch einen dunklen Wash, nachdem diese Grundierung aufgespritzt wurde. Der dunkle Untergrund bietet eine gute Basis, um die späteren Farben aufzubauen, wobei man sich von dunklen zu den hellen Schattierungen vorarbeitet. Der dunkle Schimmer verbleibt in den Vertiefungen, während ich die Farbe langsam aufhellen kann, bis zu den Oberflächen, die das meiste Licht einfangen. Die Handhabung der Airbrush ist hierbei ein sehr wichtiger Faktor. Um die Tamiya-Farben zu verdünnen, verwende ich Isopropyl-Alkohol. Ich bin ein großer Fan der Tamiya Acrylfarben und ich verwende niemals andere Farben für das Airbrushen. Die Tamiya-Farbe kann mit dem Isopropyl-Alkohol sehr stark verdünnt werden und behält dabei dennoch eine airbrushfreundliche Konsistenz. Hierdurch wird die Farbe ideal für sorgfältige Farbschichten, um die Schattierungen zu variieren. Ich habe sogar die meisten Pastellkreiden weggeworfen und benutze die Airbrush auch für die größten Teile der Verstaubungen!

Sturmgeschütz III Ausf. B

Um ein befriedigendes Ergebnis zu erhalten, muss man oft ein wenig experimentieren. Normalerweise spritze ich eine helle Schicht hier und eine dunklere Schicht dort - das mache ich so lange, bis ich mit dem Aussehen zufrieden bin. Danach ist es Zeit für die Washings. Für Panzergrau benutze ich ein beinahe schwarzes Wash. Ölfarben mit Humbrol-Verdünnung erweisen hier einen guten Dienst. Ich befeuchte die komplette Fläche mit Verdünner und lasse dann die Wash-Lösung in die Vertiefungen laufen. Ich verwende einen weichen, breiten, trockenen  Pinsel, um den Wash von den großen flachen Flächen zu entfernen, lasse ihn aber auf den Schattenflächen.

Sturmgeschütz III Ausf. B

Nachdem der Wash getrocknet war, stand das Trockenmalen auf dem Programm. Schwarze und weiße Ölfarbe wurde aus der Tube auf ein Stück Pappe gedrückt und einen Tag eintrocknen gelassen. Der Karton saugt das Öl der Farbe auf und hinterlässt eine Ölfarbe mit einem größeren Pigmentanteil. Hierdurch ist es besser geeignet für das Trockenmalen. Ferner wird so das leicht ölige Schimmern beim Abtrocknen vermieden. Ein recht heller Grauton wurde gemischt und mit einem relativ harten, flachen Pinsel aufgenommen. Dieser wurde nun nahezu vollständig auf einem Taschentuch ausgewischt. Nun wird das Modell mit dem Pinsel bearbeitet, wobei ein leichter Grauton auf den Oberflächen und hervorstehenden Teilen verbleibt. Der Mix wurde auch genutzt, um den ebenen Flächen eine leichte Farbvariation zu verpassen. Dieses ist sehr wichtig, da das Panzergrau ansonsten sehr bieder und langweilig aussehen kann. Das echte Panzergrau scheint in staubigen Umgebungen sehr schnell ausgeblichen zu sein. Ein paar Farbabplatzer wurden aufgebracht, mittels eines feinen Pinsels und Tamiya Matt-Schwarz gemischt mit einem Schuss Panzergrau.

Sturmgeschütz III Ausf. B

Die Markierungen wurden mit fotogeätzten Spritzschablonen von Stencilit aufgebracht, das Einheitsabzeichen stammt von einem alten Trockenreibesatz von Verlinden. Schließlich, nachdem Wanne, Laufrollen, Werkzeuge usw. bemalt waren, habe ich das Modell mit Pastellkreide gealtert. Diese habe ich mit einem weichen Schminkpinsel aufgetragen. Die Farbtöne variierten hier zwischen Sandfarben, Rostfarben und Grautönen. Die Rostspuren habe ich mit einem feinen Marderhaar-Pinsel aufgetragen. Als Farbe verwendete ich Plakatfarbe in Rotbraun. Die Ketten überzog ich mit mattschwarzer Farbe aus der Airbrush. Ich bearbeitete diese nach 2 Stunden Trocknungszeit mit einem Lappen, den ich mit derrostbraunen Farbe getränkt hatte und wischte diese wieder mit einem trockenen Lappen ab. Dann machte ich ein Drybrushing mit Alufarbe und schon waren die Ketten fertig zum Aufziehen.

Sturmgeschütz III Ausf. B

Wenn ihr noch mehr Bilder von diesem Diorama sehen wollt, besucht einfach meine Homepage. Dort wird in nächster Zeit dieses Modell vorgestellt.

Christian Büttner

Publiziert am 31. Januar 2007

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