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Amur

von Mike McCabe (1:700 Modelkrak)

Amur

Aus dem Englischen von Christian Bruer

Mal etwas anderes zu probieren und seinen Horizont zu erweitern kann nie schaden, das dachte ich mir, als ich dieses, für mich eher ungewöhnliche Projekt begann. Normalerweise interessiere ich mich für Schiffe aus der Zeit von 1930 – 1940, diesmal sollte es aber etwas anderes sein! Bei dem Model handelt es sich um den russischen Minenleger Amur aus der Anfangszeit des 20. Jahrhunderts.

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Das Resin Modell stammt von dem Kleinserienhersteller Modelkrak. Dem Katalog zu folge hat der Hersteller seinen Schwerpunkt auf russische, japanische und amerikanische Pre-Dreadnoughts gelegt. Was die Qualität anbelangt, habe ich unterschiedliche Meinungen gehört. Nachdem der Bausatz vor mit lag, war ich daher von der guten Qualität des Rumpfes überrascht, der weit aus besser war als ich angenommen hatte. Vom Rumpf aufwärst sah es dann nicht ganz so gut aus und es war schnell klar, dass hier einiges in Eigenregie entstehen musste. 

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Nachdem ich den Rumpf versäubert hatte, entschied ich mich dazu diesen erst zu lackieren. Hierfür verwendete ich Humbrol Weiß, welches ich mit etwas Gelb abgetönt habe. Anschließend habe ich das Deck mit einem selbst angemischten Holzfarbton, ebenfalls aus Humbrolfarben, bemalt. Da es später nur schwer möglich sein würde, habe ich auch gleich Rumpf und Deck mit einem leichten Weathering versehen, nicht übertrieben, da ich ein Schiff haben wollte, bei dem die unterschiedlichen hellen Farbtöne nachher schön zur Geltung kommen.

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Die Schornsteine und die wenigen Aufbauten waren schnell angebracht. Die unbrauchbaren Deckgeschütze habe ich vollständig durch Eigenbauten aus Plastikprofilen, Papier und Messingdraht ersetzt. Anschließend wandte ich mich den ebenfalls nicht sehr brauchbaren Bootsdavids zu. Die größeren Boote wurden durch Aufleger gestützt, die teilweise außenbords lagen. Da mir hier Referenzen fehlten, war Jim Baumann mit einigem Fotomaterial behilflich, sodass ich die Teile nach den Fotos ergänzen konnte. An diesem Punkt angelangt, hatte Rob Kernaghan die ausgezeichnete Idee, den White Ensign Ätzteilsatz der Askold für die weitere Detaillierung der Bootsaufleger und eines Teils der Davids zu verwenden. Ebenfalls passten die Plattformen der Suchscheinwerfer 3 pdr. Geschütze und diverse Fittings hervorragend, Gott sei Dank, denn das Scratchen dieser Teile wäre doch einem Alptraum gleichgekommen.

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Jetzt schien mir der Bau nicht mehr so kompliziert wie ich anfangs gedacht hatte. Ich fuhr mit dem Zusammenbau der restlichen Davids fort und verwendete hier ein Material welches Jim Baumann auch des öfteren verwendet – Lötzinn. Das ist ein ideales Material um eine gleichmäßige Form zu erhalten, es ist steif genug und kann mit Schleifpapier bearbeitet werden – danke Jim! Ich vervollständigte die Davids mit einigen Zurüstteilen welche ich aus Papier und Plastikrohren anfertigte. Die Boote waren eine Kombination der Boote aus dem Bausatz und Dampfpinassen, die mir Rob Kernaghan netterweise zur Verfügung gestellt hat. 

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Nachdem ich die Davids samt Booten fertig gestellt hatte, widmete ich mich den Masten. Diese entstanden aus Messing Rundprofilen deren Enden ich in einen Dremel spannte und mit Schleifpapier leicht konisch geschliffen habe. Das Ergebnis entspricht zwar nicht meinen Erwartungen, aber besser ist es so nicht möglich. Nachdem ich die Masten am Modell befestigt hatte, konnte ich mit dem Riggen beginnen. Das gesamte Rigg entstand aus gezogenen Gußästen, wobei Jim auch hier mit Rat und Tat zur Seite stand. Zur Darstellung der Wanten verwendete ich die hervorragenden Ätzteile von Atlantic models. Zu guter letzt platzierte ich das Schiff auf einer Grundplatte. 

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Rückblickend betrachtet war der Bau eines solchen Modells mit vielen zu verbessernden Details und einem aufwendigen Rigg eine gewisse Herausforderung, der auch einige frustrierende Momente heraufbeschworen hat. Letztendlich ist die Amur aber ein recht ansprechendes Schiff und der Bau hat auch sehr viel Spaß bereitet, außerdem war es eine willkommene Abwechselung vom sonst dominierenden Einheitsgrau der Kriegsschiffe. Bisher habe ich mich nie sonderlich für Pre-Dreadnoughts interessiert, das hat sich nach dem Bau der Amur aber geändert, ich denke es wird nicht bei dem einen bleiben...

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Mike McCabe

Publiziert am 23. April 2007

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