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T-34/76 Modell 1942

STZ

von Rainer Giske (1:35 Zvezda)

T-34/76 Modell 1942

Das Vorbildfahrzeug ist irgendwann in der ersten Hälfte des Jahres 1942 im Traktorenwerk Stalingrad produziert worden und wohl während der Sommeroffensive 1942 an der Südfront in kampftauglichen Zustand in die Hände der vorrückenden Truppen der Achsenmächte gefallen. Nach Angaben des Osprey Military Bandes Nr. 9 wurde das Fahrzeug im Sommer 1942 von italienischen Truppen eingesetzt. Die beiliegende Zeichnung zeigt ein Fahrzeug einfarbig dunkelgrün mit auffälligen weiß aufgemalten Balkenkreuzen am Turm. Im Internet existiert ein Orginalfoto von einem T-34 STZ (Wikipedia T-34, Quellen, Punkt 8) ebenfalls mit auffälligen weißen Balkenkreuzen am Turm und zwei Soldaten im Vordergrund, bei denen es sich aufgrund der Kleidung um italienische Armeeangehörige handeln kann. Nach dem Verlust aller Industrie- und Rüstungsbetriebe westlich von Moskau befand sich die sowjetische Rüstungsindustrie 1942 in einer Phase der Neuorganisation mit teilweisem Materialmangel an strategischen Rohstoffen wie Gummi. Viele T-34 Baujahr 42-43 wurden daher mit ungepolsterten Stahllaufrollen ohne Gummibandagen ausgestattet. Dies erhöhte zwar den Laufwerksverschleiß und verschlechterte die Fahreigenschaften, die Kampfkraft blieb aber im Wesentlichen erhalten.

Auch die Fahrzeuge aus der Fertigung des Traktorenwerkes Stalingrad wurden mit solchen Laufwerken ausgerüstet. Erkennbar sind STZ-Fahrzeuge vor allem an ihrer charakteristischen Turmform: die abgeschrägte Front der Kanonenblende, die eingeschnittene untere Hälfte der Turmfront und die flache aufgeschraubte Turmheckplatte. Der T-34 STZ wurde bis September 1942 gefertigt, danach begann die Evakuierung der Produktionseinrichtungen und die völlige Zerstörung der Fabrikanlagen durch die erbitterten Kämpfe um die Stadt an der Wolga.

T-34/76 Modell 1942

Das Zvezda-Modell war vor Jahren der erste T-34 STZ Plastikspritzgussbausatz am Markt. Auch wenn er hinsichtlich Teileanzahl und Zubehör nicht mit neueren Fernost-Hightechprodukten vergleichbar ist, leistet er sich keine groben Fehler in der Darstellung. Abgesehen von der dreiteiligen Wanne ähnelt die Aufteilung der Bauteile stark dem ehrwürdigen Tamiya-Modell. Die Passgenauigkeit ist eher mäßig, vor allem im Bereich des Turmes – immerhin ist eine rudimentäre Turminneneinrichtung vorhanden, was man angesichts der großen Turmluke dankbar zur Kenntnis nimmt. Hier wurde noch eine selbstgebaute Hülsenfangvorrichtung an der Kanone und MG-Munitionshalter aus Plastikkarte ergänzt, um die vorherrschende Enge im Turm wiederzugeben. Die Turmheckplatte mit ihrer Verschraubung wurde neu aufgebaut, da die Passgenauigkeit der Turmhälften vor allem im Heckbereich zu wünschen übrig lässt. Die außen liegende runde Panzerplatte des Bug-MGs wurde nicht verbaut, dieses Bauteil wurde in der Regel erst bei Fahrzeugen ab 1943 verwendet.

T-34/76 Modell 1942

Auch die am Modell dargestellte runde Getriebewartungsklappe auf der Heckpanzerung ist in der Regel erst 1943 eingebaut worden, bei 42er Fahrzeugen hatte sie eine rechteckige Form. Hier wurde aber auf eine Änderung verzichtet, mir ist kein Orginalfoto mit der Heckansicht speziell dieses Beutefahrzeuges bekannt. Die drei Wannenteile leiden etwas unter Verzug und sollten mit dosierter Gewaltanwendung in Form gebogen werden. Auf den Kettenabdeckungen wurde eine Halterung mit Eisgreifern bestückt (aus einem Dragon-Bausatz) und ein Abschleppseil aus verdrilltem Elektrokupferkabel angebracht. Anstelle der etwas widerspenstigen Bausatzkette wurde eine noch vorrätige preisgünstige Einzelgliederkette von RPM verbaut (die aber schon seit einigen Jahren aus dem Lieferprogramm von RPM verschwunden ist). Lackiert wurde mit Airbrush einfarbig russisch-grün, es folgten Washings in Braun und Dunkelgrau, Kanten wurden mit aufgehelltem Grün trockengemalt. Die weißen Fliegererkennungstücher entstanden aus Papiertaschentuch mit verdünntem Holzleim und Flüssigplastikkleber eingestrichen. Decals wurden nicht verwendet, die weißen Kreuze wurden mit einer selbstgefertigten Schablone und aufgetupfter weißer Farbe hergestellt. Zum Schluss wurden Staubablagerungen mit hellbrauner Pastellkreide dargestellt.

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Rainer Giske

Publiziert am 12. April 2010

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