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Arado Ar 196

von Roland Sachsenhofer (1:32 Revell)

Arado Ar 196

Der vielversprechende neue Bausatz von Revell hatte mich dazu angestiftet, gleich drei Exemplare auf meine Modellbau-Helling zu legen. Eine wollte ich im Tarnschema der Luftwaffe fertigen, für die zwei anderen sollte es allerdings etwas Besonderes werden...

Anfangs schien es so, als würde es nicht gerade leicht werden, ein anderes als in RLM 70/71/65 gekleidetes Vorbild für meine Arado finden zu können - vor allem, wenn dieses „anders Sein" sich in einem Naturmetallfinish oder einer Alu-Lackierung, wie ich mir das nun einmal eingebildet hatte, ausdrücken soll...

Arado Ar 196

Schlussendlich bin ich auf zwei historische Vorbilder gestoßen, die eine quellenmäßig einigermaßen abgesicherte Rekonstruktion ermöglichen.

Eine davon ist das Bordschiff des Hilfskreuzers „Widder", der im Sommer 1940 in einer nachempfundenen französischen Lackierung geflogen worden ist. Diese Maßnahme sollte wohl dafür sorgen, die wahre Identität des Seeflugzeuges bei Aufklärungsflügen zu verschleiern - ein eindeutiges Vergehen gegen das geltende Kriegsrecht, wie ich meine.

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Zum Aussehen dieser speziellen Arado habe ich zwei Varianten gefunden: in der einen trägt sie anstelle der Balkenkreuze französische Hoheitsabzeichen, in der anderen zeigt sie einen Alu-Anstrich beziehungsweise blankes Metall. Vielleicht stellen diese Varianten ja unterschiedliche Ausbaustufen des „Französisierens" dar?

Fasziniert von der modellbauerischen Möglichkeit habe ich jedenfalls diese Variante gewählt. Vieles des tatsächlichen Aussehens muss hier Vermutung bleiben - mein Ziel wäre aber erreicht, wenn sich ein glaubhaftes und stimmiges Gesamtbild ergeben würde.

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Revell packt hier eine ganze Menge gut durchbildeter Details in die Spritzgussäste, wobei mir allerdings aufgefallen ist, dass manche Formen sonderbar klotzig geblieben sind. Dies betrifft vor allem jene Partien, bei denen es um Hohlformen geht: die beiden prominenten Ansaugstutzen zwischen Zylindern sind etwa ebenso massiv, wie die Auspuffanlage als Ende je einen dicken Plastikkeil zeigt. Beide müssen entweder scratch neu gebaut - meine Wahl - oder zumindest ausgebohrt werden. Die Läufe der Rohrwaffen wurden von mir ebenfalls geöffnet.

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Ausgezeichnet ist die Passgenauigkeit, nur am Übergang Tragfläche zum Rumpf muss nachgespachtelt werden - ich habe es bei drei Modellen nicht einmal geschafft, hier spaltenfrei zu verkleben. Das konstruktiv herausfordernde Strebewerk und die Anbringung der Schwimmer stellt durch den durchdachten Teileaufbau keine große Herausforderung dar - man gelangt problemlos zu einer stabilen und widerstandsfähigen Konstruktion. Den Zeitpunkt, um mit der Verspannung zu beginnen, sollte man sich allerdings gut überlegen: beim völlig fertiggestellten Modell kommt man da nicht mehr überall dran. Mein Tipp: das letzte der insgesamt sechs Kabel sollte unbedingt vor Anbringung der äußeren V-Streben verlegt sein...

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Nachdem der Motor bei voll geöffneten Klappen wunderbar eingesehen werden kann, wird er von Revell als „Modell im Modell" ausgebildet. Die Art, wie das Problem der Darstellung von Zündkabeln gelöst worden ist, hat mir dabei persönlich sehr gut gefallen - insofern habe ich beim Antrieb nichts zusätzlich detailliert.

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Eigene Wege geht Revell auch bei der Gestaltung der Klarsichtteile: die dreiteilige Kanzel wird ausschließlich aus flachen Plexi-Teilen aufgebaut. Die Klebelaschen sind so geschickt gesetzt, dass der Kleber beinahe unsichtbar bleibt - aber eben nur beinahe. Also unbedingt klar aushärtenden Klarteilkleber verwenden! Ansonsten ist das System nicht schlecht und baut sich zu einer beeindruckend großen und beeindruckend klaren Kanzel auf.

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Aus dem Decalbogen habe ich eigentlich nur die zahlreichen Stencils verwendet, das Wenige, das darüber hinausgeht, habe ich aufgemalt oder gesprayt.

Der Aluminiumton kam wieder einmal von Alclad, wobei unterschiedlich helle und dunkle Grundierung den verschiedenen Glanz von Metall und Stoffbespannung herausarbeiten sollte.

Obwohl der Bau auch aus der Schachtel zu einem befriedigenden Ergebnis führt, habe ich mir die Eduard-Ätzteilsätze für Innen und Außen gegönnt: das meiste Blech habe ich im Cockpitbereich verbaut, die diversen Ruderanlenkungen konnten ebenfalls aus diesem Ätzteilfundus ergänzt werden.

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Fazit:

Ein durch und durch großartiger und variantenreicher Bausatz! Wen die obige Beschreibung neugierig gemacht hat, der kann sich hier im JAM- Baubericht noch Bilder und Erfahrungen zu diesem interessanten und empfehlenswerten Bausatz holen.

Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen: ro punkt sachsenhofer at gmx punkt at

Roland Sachsenhofer

Publiziert am 10. Juli 2012

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