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Vautour IIN "Cyrano Radar"

(Special Hobby - Nr. 72333)

Special Hobby - Vautour IIN

Produktinfo:

Hersteller:Special Hobby
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:72333 - Vautour IIN "Cyrano Radar"
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Juni 2016
Preis:ca. 30 €
Inhalt:
  • 4 Gießäste aus grauem Kunststoff
  • 1 Gießast aus klarem Kunststoff
  • 41 zum Teil sehr kleine Resinteile
  • 1 Bogen mit Fotoätzteilen
  • 1 Bogen Reprofilm für die Instrumentenbretter
  • 1 Decalbogen
  • Farbige Anleitung

Besprechung:

Special Hobby - Vautour IIN "Cyrano Radar"

Die Vautour IIN "Cyrano Radar" war eine spezielle Version zum Testen von Radargeräten. Die ursprüngliche, gerundete Flugzeugnase wurde gegen ein mehr an die Mirage F.1 erinnerndes, spitzes Radom ausgetauscht. Getestet wurden neben dem Cyrano III Radar der Mirage III auch das weiterentwickelte Cyrano IV der Mirage F.1 Familie. Im späteren Verlauf ihrer Einsatzzeit beim CEV (Centre d'Essais en Vol) kamen noch das Agaric, der Vorläufer des Agave der Super Etendard, sowie die Typen RDM, RDI und RDY der Mirage 2000 hinzu. Es wurden insgesamt sechs Flugzeuge in dieser Konfiguration geflogen. Die erste war die Nummer 301, gleichzeitig die erste IIN überhaupt. Sie wurde 1961 umgerüstet, um das Cyrano Ibis der Mirage IIIC zu testen, nachdem sie zuvor vier Jahre lang für diverse Tests mit Bordkanonen verwendet wurde.

Special Hobby - Vautour IIN "Cyrano Radar"

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Nummer 303 diente nur kurz als Erprobungsträger für Radars, sie ging am 24. März 1966 beim Start verloren. Nummer 304 wurde zuerst mit dem Cyrano IV der Mirage F.1 ausgerüstet (1970), 1972 dann mit dem Agaric. Die 304 flog bis Ende 1987 für das CEV, mit der Kennung F-ZADR. Nummer 307, F-ZADH, wurde 1970 an das CEV überstellt. Zunächst als Testflieger für diverse ECM Komponenten wurde 1978 das RDI Radar der Mirage 2000 installiert und auch Tests mit der Matra Super R530D geflogen. Der letzte Flug fand am 14. April 1988 statt. Die 337, F-ZADN, war Erprobungsträger für das RDM Cyrano 500 Radar der Mirage 2000, welches sie 1979 erhielt. Sie flog bis zum 13. Januar 1988 und steht heute im Museum der SNECMA.

Special Hobby - Vautour IIN "Cyrano Radar"

Special Hobby - Vautour IIN "Cyrano Radar"

Nummer 348 stieß am 28.6.1966 zum CEV und wurde für verschiedene Tests verwendet, darunter auch mit dem Vorläufer des RAPHAEL Aufklärungsbehälters der Mirage F.1CR. Von 1974 bis 1975 war sie zuerst mit dem Cyrano IV, dann mit dem Cyrano VI und schließlich mit dem Cyrano IV MR der Mirage F.1 ausgerüstet. Bis zu ihrem letzten Flug am 7. März 1990 hatte sie alle Radargeräte der Mirage 2000 unter der "Haube", RDI, RDM und RDY. Unter der zivilen Kennung F-AZHP war die 348 noch viele Jahre lang der Star bei vielen Airshows. Die Nummern 355 und 358 wurden im Rahmen des Mirage 2000N Programmes zur Erprobung des Antilope V Terrainfolgeradars eingesetzt. Eine Maschine, die Nummer 304 bzw. mit der Kennung 70, ging an die israelische Luftwaffe. Allerdings war sie zu dem Zeitpunkt nicht mehr mit dem Cyrano Radar ausgerüstet, vielmehr wurde sie in der ECM- und Aufklärerrolle eingesetzt.  

Special Hobby - Vautour IIN "Cyrano Radar"

Special Hobby - Vautour IIN "Cyrano Radar"

Der Bausatz basiert, wie nicht anders zu erwarten war, auf dem bereits seit 2011 unter dem Label von Azur im Handel befindlichen Bausatz. Was die Kunststoffteile angeht wurden kaum Änderungen vorgenommen. Der im ursprünglichen Bausatz enthaltene Flügel mit der normalen, in der Seitenansicht "geraden" Vorderkante, wurde nun gegen die weitaus verbreiteten Tragflächen mit der nach unten gewölbten Vorderkante ausgetauscht. Die meisten der Vautour IIN wurden mit dieser Modifikation nachgerüstet bzw. von vorneherein so ausgeliefert. Die neue Nase liegt als Resinteil bei, der erforderliche Schnitt erfolgt entlang einer Gravur, so dass diese Maßnahme recht einfach zu bewerkstelligen ist. Außerdem müssen die Kanonenbuchten verschlossen werden, da diese "Testbeds" ohne Bewaffnung geflogen wurden.

Special Hobby - Vautour IIN "Cyrano Radar"

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Je nachdem welche der vier möglichen Optionen man baut, müssen unterschiedliche Höhenleitwerke und Seitenruder angebaut werden (es gab da jeweils zwei Ausführungen). Diesem Bausatz liegen jetzt endlich auch die typischen Außentanks aus Resin bei. Diese gibt es demnächst auch separat zu kaufen. Die beiden Kamerabehälter, ebenfalls aus Resin, werden direkt unter die Triebwerksgondeln geklebt und werden laut Bauplan nur für die Option A benötigt. Zusammen mit dem neuen Decalbogen wäre das auch schon alles, worin sich die neue Auflage vom ursprünglichen Bausatz der Vautour IIN unterscheidet.

Special Hobby - Vautour IIN "Cyrano Radar"

Den Azur Bausatz haben wir euch ja bereits Ende 2011 vorgestellt, deshalb hier nur eine kurze Zusammenfassung der wesentlichen Merkmale. Die Werkzeugform entspricht noch dem "Old School" Typ der MPM Gruppe, wie man sehr leicht an den Gussrahmen erkennen kann. Die versenkten Gravuren sind teilweise sehr fein, die Schnellverschlüsse sind nachgebildet, Nietenreihen gibt es keine. Das Cockpit ist recht ansprechend detailliert und besteht aus nicht weniger als 50 Einzelteilen, darunter viele der Fotoätzteile. Zu farbig bedruckten Ätzteilen kann man sich bei Special Hobby wohl immer noch nicht hinreißen lassen. Die Cockpithaube ist in dieser Auflage von besserer Qualität als bei der Ur-Vautour IIN, aber natürlich immer noch einteilig!

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Vautour IIN "Cyrano Radar"

 

Das typische Tandemfahrwerk ist multimedial aufgebaut, d.h. Resin kombiniert mit Kunststoff, meiner Meinung nach vollkommen sinnfrei. Wer diese Klippe umschiffen möchte kann auf ein Metallfahrwerk von Scale Aircraft Conversions zurückgreifen. Die Lufteinläufe und die Schubdüsen sind aus Resin gefertigt. Während erstere sehr gut aussehen mangelt es letzteren eindeutig an Tiefe. Hier sollte man mit Hilfe eines geeigneten Röhrchens ein Abgasrohr nachbilden. Einer der wenigen Schwachpunkte des Bausatzes sind die geschlossenen Luftbremsen. Diese sind am Boden immer offen, es gibt kaum ein Bild, auf dem das nicht der Fall ist (weil sich auf einer Seite im Inneren des Schachtes ein Schaltkasten verbirgt auf, den die Bodenmannschaft Zugriff haben muss). Normalerweise ein Kandidat für einen hauseigenen Zurüstsatz, aber bis jetzt leider Fehlanzeige. 

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Vautour IIN "Cyrano Radar"

 

Werfen wir nun noch einen Blick auf den Decalbogen. Dieser ist von hervorragender Qualität, sauberer, versatzfreier Druck - Made by Cartograf eben. Es lassen sich 3+1 Maschinen damit darstellen. Plus eins deshalb, weil die israelische Nummer 70 einmal in Naturmetall bzw. aluminiumfarben und einmal im typischen tritonalen Tarnschema mit hellblauer Unterseite enthalten ist. Die beiden französischen Maschinen sind recht bunte Vögel, die Option A (Nummer 348) ist zwar auch "nur" alufarben, sie hat aber leuchtorangene Markierungen an Rumpf und den horizontalen Flächen, außerdem den typischen "Vautour-Blitz". Auf der Unterseite prangt in großen weißen Lettern auf rotem Grund der Schriftzug "ANS". Die andere Maschine, die Nummer 337, ist hingegen praktisch in den französischen Nationalfarben lackiert, d.h. weißer Rumpf, rote Tragflächenoberseiten und blauer Rumpfrücken und blaue Oberseiten der Triebwerksgondeln. Die gegenüber früheren Auflagen nunmehr komplett farbige Bauanleitung ist recht übersichtlich gestaltet, lediglich die Bemalungs- bzw. Decalanleitung hätte etwas größer ausfallen dürfen.

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Vautour IIN "Cyrano Radar"

 

Darstellbare Maschinen:
  • Vautour IIN #348, F-AZHP, Centre d´Essais en Vol, Bretigny-sur-Orge 1990
  • Vautour IIN #337, Centre d´Essais en Vol, Bretigny-sur-Orge 1980
  • Vautour IIN #70 "Fantomas", Israelische Luftwaffe in zwei Bemalungen
Stärken:
  • Ordentliche Detaillierung
  • Inklusive Außentanks
  • Hervorragender Decalbogen
Schwächen:
  • Nur einteilige Cockpithaube
  • Luftbremsen nur geschlossen baubar
  • Fahrwerk etwas umständlich aufgebaut (Mix aus Kunststoff und Resin)
Anwendung:
  • Mittlerer Schwierigkeitsgrad

Fazit:

Eine durchaus willkommene Variante des bekannten Vautour-Bausatzes, vor allem wegen der extra Zusatztanks. Der wirklich gelungene Decalbogen dürfte für jeden Geschmack eine passende Farbgebung bereithalten. Ein Hingucker ist diese spezielle Version dieses ohnehin schon ungewöhnlichen Flugzeuges allemal.

Weitere Infos:

Referenzen:
  • SO. 4050 Vautour, Les Matériels de l´Armée de l´Air et l´Aéronavale Nr. 11, Histoire & Collections
  • SO. 4050 Vautour, Collection Histoire de l´Aviation Nr. 2, Editions Lela Presse
Anmerkungen: Den Bausatz auf der Special Hobby Seite findet ihr hier.

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 26. Juli 2016

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