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Bell 222B

(Hobbycraft - Nr. HC2401)

Hobbycraft - Bell 222B

Produktinfo:

Hersteller:Hobbycraft
Sparte:Hubschrauber
Katalog Nummer:HC2401 - Bell 222B
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:0199
Preis:ca. 40 - 50 €
Inhalt:
  • 2 Gussäste aus weißem Plastik
  • 1 Gussast mit Klarsichtteilen
  • 1 Decalbogen
  • 1 Bauanleitung

Besprechung:

Der Prototyp der Bell 222 flog am 13. August 1976 zum ersten mal. Erste Auslieferungen an Kunden erfolgten ab 1980. Ab 1982 konnte die verbesserte Bell 222B gekauft werden (stärkere Triebwerke, größerer Rotordurchmesser). 1983 folgte die Version UT, bei welcher das Einziehfahrwerk durch ein Kufenlandegestell ersetzt wurde. Die Produktion wurde 1995 eingestellt, da man der hauseigenen Bell 430 nicht konkurrieren wollte.

Eingesetzt wird die Bell 222 vor allem im zivilen Bereich (VIP, Polizei, Rettung), eine militärische Verwendung ist nicht bekannt. Bekanntestes Exemplar dürfte die Airwolf-Maschine sein.

Hobbycraft - Bell 222B

Hobby Craft hat bei diesem Bausatz auf die Airwolf-Gussformen von AMT/ERTL zurückgegriffen. Die Spritzlinge sehen zwar anders aus, aber die Bauteile sind exakt dieselben. Nur wenige Teile fehlen, um die Airwolf Maschine darstellen zu können, was ein bisschen schade ist. Die Pilotenfiguren, die drei Raketen sowie der Aufbau der seitlichen Fahrwerksschächte sind ein eindeutiges Airwolf-Indiz. Somit erwartet uns Achtziger-Jahre-Spritzguss.

Hobbycraft - Bell 222B

Insgesamt gibt es 73 Teile zu verbauen. Das heißt, dass man schnell Fortschritte beim Bau macht, sofern man aus der Schachtel baut. Generell sind die Teile schlicht gehalten, die beiden Rumpfhälften weisen eine ziemlich grobe Struktur auf. Die versenkten Blechstöße und Türvertiefungen gleichen Gräben und sind sehr breit geraten. Sicher nicht das, was am schnittigen Original zu finden ist. Erhaben sind Schnellverschlüsse, Schrauben und Nieten dargestellt, rund um die Frontverglasung und die Scheiben ist zudem ein Wulst vorhanden, welcher da nicht hingehört. Die Gussformen weisen keinen Versatz auf, da und dort ist aber etwas Grat vorhanden, an einem Fensterrahmen sind deutliche Angüsse, welche weggeschliffen gehören. Die Triebwerklufteinlässe sind als Löcher im Rumpf vorhanden, hier sollte der Triebwerkbereich in Eigenregie ergänzt werden. Im Gengensatz dazu sind die Abgasrohre nicht sehr tief. Wen das stört, der muss den Rumpf hier auffräsen und die Turbinenschaufeln ergänzen. Die Abgasrohre sind zudem zweiteilig und verhältnismäßig dick gegossen.

Hobbycraft - Bell 222B

Im Cockpit ist alles rudimentär dargestellt, wir vermissen Sitzgurte, Pedalen und etwas mehr Details für die Instrumente (Konsole, overhead panel). Die Rückwand des Cockpits und der Boden in Cockpit und Kabine weist eine Struktur auf, welche an Holz erinnert, keinesfalls aber an Leder oder Teppich. Der Griff zum Schleifmittel bleibt einem auch hier nicht erspart. Für das Kabineninterieur sind fünf Sitze ohne Gurtzeug vorgesehen. Wie oben erwähnt stellen die beiden verschiedenen Pilotenfiguren die Besatzung des Airwolfs dar.

Hobbycraft - Bell 222B

An der vetikalen Stabilisator-Flosse beim Heck fehlt der Sporn, welcher den Heckrotor vor Bodenberührung schützt.

Das Radfahrwerk bleibt nach dem Einbau aus- und einziehbar. Ob das für einen stabilen Stand sorgt sei "dahingestellt".

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Bell 222B

 

Der Rotorkopf ist vollständig, d.h. die Steuerstangen, Gummiabdeckungen und die Scheren sind vorhanden, Kopf und Blätter bilden ein Bauteil. Die Darstellung beschränkt sich auf‘s Grobe, nebst wenig Gravur sind nur vier Bolzenköpfe zu erkennen. Die Hauptrotoreinheit bleibt nach dem Zusammenbau der Rumpfhälften beweglich. Alle genannten Kriterien des Hauptrotors treffen auch auf den Heckrotor zu.

Hobbycraft - Bell 222B

Die Klarsichtteile sind dick gegossen: Die Seitenfenster sind 1,6mm, die Frontscheibe 1mm dick. Nichtsdestotrotz ist der Guss gelungen, der Einblick in Cockpit und Kabine wird kaum verzerrt.

Hobbycraft - Bell 222B

Die Decals des Bausatzes sind nicht zu empfehlen: Zwischen den beiden Farben Rot und Blau ist deutlicher Versatz vorhanden, die Linien sind am Rand verpixelt, d.h. nicht gerade sondern stufenförmig. Außerdem orientieren sich die Decals an keiner Vorbildmaschine, sondern entspringen der Fantasie. Unter dem Kennzeichen N88892 war nie eine Bell 222 registriert (ist wohl ein Hollywood-Kennzeichen, da mehrere Luftfahrzeuge in Filmen diese Registrierung trugen).

Hobbycraft - Bell 222B

Die Bauanleitung ist übersichtlich aufgeteilt, in 17 Arbeitsschritten hat man den Hubschrauber zusammengebaut. Der Text ist in Französisch und Englisch gehalten. Leider haben sich auch hier ein paar Ungereimtheiten eingeschlichen, als der Bauplan der Airwolf-Version abgeändert wurde. So sollten die Bauteile 36 und 42 nicht verbaut werden (das sind Airwolf-Anbauten), die beiden Bauteile 27 sind zudem keine Laser Rods, sondern die beiden Pitot-Rohre. Nach dem Zusammenbau wird das Finish unterteilt in eine Seitenansicht zur Bemalung und eine Seitenansicht zur Decalanbringung. Die Bemalungsangaben sind sehr spärlich, es wird nur erwähnt, was in Silber zu bemalen ist und dass am Heckrotor ein roter Streifen hingehört. Auch hier ist die Airwolf-Maschine abgebildet. Für die Anbringung der Decals ist zwar eine korrekte 222 abgebildet, aber auch hier bleiben - infolge mangelndem Vorbild - ein paar Fragezeichen im Raum stehen. Das Ganze erinnert an die Kategorie "what-if".

Hobbycraft - Bell 222B

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Bell 222B

 

Darstellbare Maschinen:
Bell 222B, N88892 (fiktiv)
Stärken:
  • Einzigartig in diesem Maßstab, exotisch
  • Drehbare Rotoren
  • Radfahrwerk ein- und ausfahrbar
Schwächen:
  • Alter des Bausatzes
  • Vorbildrecherche / Bemalungsmöglichkeiten
  • Aufbau eher spielzeugartig, rudimentär, grobe Struktur
  • Störende Auswerfermarken am Rotor
  • Nur noch sehr schwer zu finden
Anwendung: Leicht, falls out of box gebaut wird. Schwer, falls man daraus ein zeitgemäßes Modell bauen will.

Fazit:

Für den eingefleischten Sammler. Ein Bausatz abseits des Mainstreams. Die Airwolf-Variante ist sicher ein Bonus für den Bekanntheitsgrad der 222, die hier vorliegende Ausführung hat aber kein wirkliches Vorbild. Out of box entsteht zwar eine Bell 222, will man jedoch ein zeitgemäßes Modell bauen, so wird man einiges an Zusatzarbeit aufwenden müssen. Qualitätsmäßig ist der Bausatz mit Revells/Monograms alter Bell UH-1 im selben Maßstab vergleichbar.

Weitere Infos:

Anmerkungen: Die Bell 222UT könnte gebaut werden, indem man ein Landegestell der Bell UH-1 Huey abändert und unter dem Rumpf montiert. Die Fahrwerkschächte sind in diesem Fall zu verspachteln.

Diese Besprechung stammt von Melgg Lütschg - 06. September 2017

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