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USS Enterprise CV-6

(Academy - Nr. 14224)

Academy - USS Enterprise CV-6

Produktinfo:

Hersteller:Academy
Sparte:Schiffe Militär WK2
Katalog Nummer:14224 - USS Enterprise CV-6
Maßstab:1:700
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Juli 2017
Preis:ca. 35-40 €
Inhalt:
  • 7 einzelne Decks- und Rumpfteile
  • 7 Rahmen aus hellgrauem Kunststoff
  • je 1 Rahmen aus weinrotem und schwarzem Kunststoff
  • 1 Decalbogen
  • 1 Platine mit Ätzteilen
  • 1 Bogen mit Maskierfolie
  • Farbige Bauanleitung
  • 1 A3 Blatt für die Anbringung der Masken und Ätzteile

Besprechung:

Academy - USS Enterprise CV-6

Die USS Enterprise CV-6, die sechste ihres Namens, war einer von drei Flugzeugträgern der US Navy, die noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Dienst gestellt wurden. Mit dem Bau wurde bereits 1934 begonnen, zwei Jahre später, am 3. Oktober 1936, erfolgte der Stapellauf. Es dauerte weitere eineinhalb Jahre, bis das neue Schiff fertig gestellt war. In einer feierlichen Zeremonie wurde die Enterprise am 12. Mai 1938 in Dienst gestellt.

Ihre Jungfernfahrt führte sie nach Rio de Janeiro. Im Anschluss daran nahm sie an Übungen in der Karibik zusammen mit ihrer Schwester Yorktown teil. Kurz vor dem Angriff auf Pearl Harbour war man damit beschäftigt, Material und Personal dorthin zu verlegen, in der Tat hätte die Enterprise am 6. Dezember '41 dort sein sollen, schlechtes Wetter verhinderte dies jedoch. Man bekam den Überfall nur deshalb mit, weil die eigenen Flugzeuge von der Flugabwehr beschossen wurden.

Im Laufe des Jahres 1942 kämpfte die Enterprise zusammen mit den anderen Trägern der US Navy (Sarratoga, Hornet, Wasp, Lexington und Yorktown) im Südpazifik um die Rückeroberung der von Japan besetzten Inseln. Besonders die Kämpfe um Guadalcanal und Midway setzten den Schiffen schwer zu, jedoch erlitten auch die japanischen Verbände schwerste Verluste. Ende 1942 war die Enterprise der letzte einsatzbereite Träger im Pazifik. Sie selbst wurde sechs mal getroffen und verlor über 300 Mann Besatzung.

Academy - USS Enterprise CV-6

1943 schwächten sich die Kämpfe im Pazifik etwas ab, da sich die Japaner selbst erst ihre schweren Verluste ausgleichen mussten. Das gab der Enterprise die Gelegenheit für eine dringend notwendige Reparatur und Überholung. Es sollte aber noch bis Juli '43 dauern, bis man endlich in Bremerton, Washington eintraf. Zu den Modifizierungen gehörte ein verstärkter Torpedoschutz an den Flanken, ein etwas vergrößertes Flugdeck sowie eine neue, erweiterte Bestückung mit Flugabwehrgeschützen, die zum Teil radargesteuert waren. Außerdem wurde die Brücke modernisiert. Am 19. November '43 stach man wieder in See, dieses mal in Richtung der Gilbert Inseln. Für die Besatzung sollte es 560 Tage dauern, bis man das nächste Mal in den USA an Land ging.

In der ersten Jahreshälfte 1944 nahm die Big-E unterstützend bei mehreren Landungen auf besetzten Inseln teil (Truk Atoll, Palau, Hollandia uvm.). Ab Mitte 1943 konnten die Japaner wieder stärker aktiv werden, es folgten die Kämpfe um Leyte und die philippinische See, letztere war die letzte Schlacht der Flugzeugträger in der Geschichte. Zwischendurch lief die Enterprise erneut Pearl Harbour an, um Reparaturen auszuführen und frisches Material an Bord zu nehmen. Ende 1944 erhielt die Enterprise den Status als "Night Carrier" CV(N)-6. Man war ab sofort in der Lage, rund um die Uhr Einsätze zu starten.

Academy - USS Enterprise CV-6

Im letzten Kriegsjahr konnten endlich die Einsätze geflogen werden auf die man drei Jahre lang warten musste, die Bombardierung von Tokio. Der Enterprise fiel dabei die Aufgabe zu, den Luftwaffenstützpunkt Yokosuka auszuschalten. Kurz darauf ging es weiter in Richtung Iwo Jima, wo man die anlandenden US-Truppen aus der Luft unterstützte. Im März wurden praktisch rund um die Uhr Einsätze geflogen. Am 14. Mai wurde die Enterprise von einem Kamikaze getroffen, dem dies bei einem Flugzeugträger gelang. Nach zwei Tagen machte es keinen Sinn mehr weiterzukämpfen und sie wurde von den Kampfschauplätzen abgezogen. Der Zweite Weltkrieg war für die Enterprise somit vorzeitig beendet.

Nach der Kapitulation Japans wurde die Big-E für eine Reihe von Fahrten unter dem Namen "Magic Carpet" eingestezt, mit dem Ziel, die in aller Welt verstreuten Truppen einzusammeln und nach Hause zu bringen. Am 17. Januar 1946 machte sie in Bayonne, New Jersey fest, es sollte die letzte Fahrt mit eigener Kraft werden. Sie verblieb noch bis zum 17. Februar in Dienst, danach wurde sie zur Reserve abkommandiert und schließlich eingemottet. Irgendwann konnte man sich die Vorhaltung für eine Reaktivierung nicht mehr leisten und wollte die Enterprise abwracken. Es gab mehrere Anläufe, die Big-E als Museumsschiff zu erhalten, letztlich ohne Erfolg. Am 1. Juli 1958 wurde sie schließlich zum Verschrotten verkauft, im März 1960 war das am höchsten dekorierte Kriegsschiff der US Navy dann endgültig Geschichte. 

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USS Enterprise CV-6

 

Als echte Formenneuheit präsentiert uns Academy diesen Bausatz der USS Enterprise CV-6 im Maßstab 1:700.  In der ansprechend gestalteten Box befinden sich neben den Kunststoffteilen auch eine kleine Platine mit Ätzteilen und ein Bogen mit Maskierfolie. Anscheinend ist man nun doch endgültig vom "Multi Colored Parts" Prinzip in Kombination mit den Steckverbindungen abgekommen (siehe unsere Vorstellung der BB-63 Iowa). Hier haben wir einen ganz normalen Bausatz vor uns, es gibt zwar einen schwarzen und einen roten Spritzling, jedoch sind diese für den Ständer bzw. das Unterwasserschiff. Die Detaillierung der einzelnen Teile ist hervorragend, alle in diesem Maßstab sinnvollen Strukturen wurden nachgebildet, es gibt sowohl erhabene wie auch gravierte Details. 

Academy - USS Enterprise CV-6

Man kann das Schiff sowohl als Vollrumpf oder aber auch als Wasserlinienmodell bauen. Die beiden Rumpfteile (also oberer Teil und das Unterwasserschiff) passen so gut zusammen, dass man sie nicht unbedingt verkleben muss, nur für den Fall dass man später vielleicht doch mal mit seiner "Big-E" in See stechen will. Der schmale schwarze Streifen entlang der Wasserlinie ist durch eine erhabene Gravur vorgegeben, was das exakte Aufmalen erheblich erleichtert. Der Bausatz bietet ein voll nachgebildetes Hangardeck mit angedeuteten Stahlplatten als Bodenbelag. Die leicht zurückgesetzten Aufbauten des Hangardecks weisen einige schöne gravierte und erhabene Details auf, besonders die typischen Lamellen sind gut herausgearbeitet und dementsprechend einfach hervorzuheben. Beiboote, die zugehörigen Kräne, Rettungsflöße sowie eine ganze Reihe von Flakbatterien sorgen für weitere Details auf der Ebene unter dem Flugdeck.  

Academy - USS Enterprise CV-6

Academy - USS Enterprise CV-6

Das Flugdeck selbst ist aus einem Stück und mit feinen versenkten Gravuren versehen, die den Aufbau aus Holzplanken darstellen sollen. Die Decksaufzüge am Bug und Heck sind separate Teile und man kann sie einfach weglassen, um sie "in Action" darzustellen, ein Deck tiefer ist nämlich die Plattform in den Boden eingraviert, na einfacher geht's nicht! Der Aufzug hinter der Insel ist allerdings nur als Gravur vorhanden. 

Die Ausstattung mit Flugabwehrgeschützen stellt sich wie folgt dar:

  • 32 Oerlikon 20mm Kanonen einfach
  • 8 Mk.12 5"/127mm Dual Purpose Kanonen (sowohl für Luft- wie auch Seeziele)
  • 4 Batterien mit 4x 28mm Kanonen

Das lässt auf einen Bauzustand von Mitte 1942 schließen. Das Bordgeschwader setzt sich aus den frühen Typen an Flugzeugmustern zusammen, es gibt jeweils acht F4F-4 Wildcat, TBD-1 Devastator und SBD-3 Dauntless. Die Flugzeuge bestehen jeweils nur aus einem Bauteil und sind recht einfach gehalten. Die Form ist aber sehr gut erkennbar. Lediglich bei den Propellern sollte man sich was einfallen lassen, diese angespritzten Dachbalken sehen nicht wirklich gut aus. Auf dem Decalbogen sind genügend Sterne für die Tragflächen enthalten.

Academy - USS Enterprise CV-6

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Der etwa 10x10cm große Decalbogen enthält lediglich die Decksmarkierungen, die Hoheitszeichen für das Bordgeschwader sowie einen Namenszug für den Ständer, einmal in Englisch und einmal in Koreanisch. Der Druck der in Korea hergestellten Decals ist sehr gut, Versatz konnte ich keinen erkennen. Gerade bei den 180 (!) Sternen auf blauem Grund wäre dies sehr ärgerlich gewesen.

Bei dieser Auflage des Bausatzes sind auch ein Satz Klebemasken sowie eine Platine mit Ätzteilen enthalten. Die Klebemasken umfassen sämtliche Elemente zum Abkleben des Decks und der horizontalen Flächen. Die einzelnen Elemente lassen sich im Großen und Ganzen sehr gut vom nicht benötigten Teil ablösen, nur bei den ganz kleinen Teilen ist das manchmal etwas schwieriger. Die Ätzteile umfassen im Wesentlichen die Relings, es sind aber auch einige Treppen und Teile für das XCAM-1 Radar vorhanden. Hier braucht man echt eine ruhige Hand, die Teile sind sehr filigran. Immerhin sind gut 1,40m Reling zu verarbeiten.  

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USS Enterprise CV-6

 

Die Bauanleitung besteht aus den üblichen zwei Endlosfaltblättern in Schwarz-Weiß. Die Skizzen sind übersichtlich und leicht verständlich gezeichnet. Die Bemalungsanleitung ist leider auch nur monochrom, allerdings ist das Farbschema recht einfach und von daher gesehen ok. Die Darstellungen hier entsprechen etwa 80% der Modellgröße. Da es das Modell anscheinend auch ohne die Masken und die Ätzteile geben wird, liegt die Anleitung zu diesen Sachen separat bei. Auf einem A3 Blatt in Farbe sind auf der Vorderseite die Anleitung zum Aufbringen der Klebemasken aufgeführt, auf der Rückseite findet man die Instruktionen zum Anbringen der Ätzteile. Bezüglich der Bemalung sind die beiden Hauptfarben Ocean Gray 5-O und Deck Blue 20-B angegeben, allerdings sollte anstelle des Ocean Gray eher Sea Blue 5-S zum Einsatz kommen, das entspräche dem Measure-11 Schema, welches dann auch auf den von mir angenommenen Bauzustand von Mitte 1942 passen würde. 

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USS Enterprise CV-6

 

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USS Enterprise CV-6

 

Stärken:
  • Sehr gute Detaillierung
  • Ausreichend viele Flugzeuge
  • Inklusive Klebemasken und Fotoätzteile
Schwächen:
  • Nur ein Bauzustand möglich, leider keine Vorkriegsausführung
Anwendung: Der Bausatz selbst ist relativ leicht zusammenzubauen, bei den Relings ist Geduld und auch ein wenig Erfahrung mit filigranen Ätzteilen erforderlich.

Fazit:

Ein schönes Paket, das Academy hier geschnürt hat. Der Bausatz ist sehr schön detailliert, der Zusammenbau nicht allzu schwierig. Probeweises Zusammensetzen der größeren Teile lässt eine sehr gut Passgenauigkeit erwarten.

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 20. September 2017

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