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H.M.S. Duncan

(Kombrig - Nr. 70265)

Kombrig - H.M.S. Duncan

Produktinfo:

Hersteller:Kombrig
Sparte:Schiffe Militär Militär bis 1939
Katalog Nummer:70265 - H.M.S. Duncan
Maßstab:1:700
Kategorie:Bausätze (Resin, Vacu, ...)
Preis:ca. 35,80 €
Inhalt:
  • ca.  130 Resinteile
  • eine Bauanleitung

Besprechung:

Zum Original

Die fünf Schiffe der Duncan Klasse basierten in ihrem Entwurf auf dem der Formidable Klasse. Sie wurden als Antwort auf die russischen Schiffe Osljabja und Pereswjet beauftragt und sollten damit das Kräftegleichgewicht gegenüber den angeblich schnellen russischen Einheiten Osljabja und Pereswjet gewährleisten. Etwas kleiner und mit einer leichteren Panzerung versehen, erreichten die Schiffe mit 19 kn eine um rund einen Knoten höhere Geschwindigkeit als alle anderen Schlachtschiffe der damaligen Zeit. Die Duncan wurde am 10. Juli 1899 auf Kiel gelegt, der Stapellauf erfolgte am 21. März 1901 und die Indienststellung im Oktober 1903. Obwohl die Schiffe in ihrem Entwurf den vorhergehenden Entwicklungen von Sir William White – dem Chefentwickler der Royal Navy – glichen, wiesen sie ein charakteristisches Merkmal nicht auf; ihnen fehlten die markanten Lüfter, die bei den Vorgängern im Bereich des Mitteldecks aufgestellt waren. Ab der Duncan Klasse verabschiedete sich die Royal Navy auch von dem Anstrich der Victorianischen Zeit – Rumpf schwarz, Aufbauten weiß und Schornsteine und Masten ocker – lediglich Duncan und Russel führte diesen Anstrich im Sommer 1903, bevor man zu einem Anstrich Grau über alles überging. Zum Unterscheiden der Einheiten führten diese farbige Schornsteinbänder, Duncan führte von 1905 bis 1906 an jedem ihrer Schornsteine zwei rote Bänder. Ab 1906 wurde die Farbe in Weiß gewechselt und ab 1909 führte sie nur noch ein weißes Band um den hinteren Schornstein. Die Duncan wechselte bis 1914 mehrer Male zwischen der Mittelmeer- und Kanalflotte, zeitweilig war sie als zweites Flaggschiff der Mittelmeerflotte in Gibraltar stationiert. Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges lag die Duncan in Heimatgewässern und versah den Dienst als Artillerieschulschiff. Aufgrund des großen Bedarfs an Einheiten wurde sie reaktiviert und führte mehrere Unternehmen in der nördlichen Nordsee durch. Im August 1915 wurde die Duncan in das Mittelmeer verlegt und führte dort mehrere Unternehmungen in der Adria und der Ägäis durch. Als 1917 der Bedarf an erfahrenen Offizieren und Mannschaften für die Sicherungsstreitkräfte im Geleitdienst immer weiter anstieg, entschied man diesen Personalbedarf von den Mannschaften der alten Linienschiffe zu decken. Hiervon war auch die Duncan betroffen, die ab 1917 in die Reserve verlegt wurde. Nach Beendigung des Krieges verblieb sie bis 1920 im Reserveverhältnis bis sie im Februar 1920 verkauft und sogleich abgebrochen wurde.

Das Modell

Der Inhalt des Kombrig-typischen Kartons präsentiert sich in gewohnt guter Qualität. Bei der Duncan handelt es sich um keine Neuheit, der Bausatz ist bereits seit einiger Zeit erhältlich. Müßig zu erwähnen, die Gussqualität ist auch bei diesem Bausatz über jeden Zweifel erhaben! Grat findet sich so gut wie gar nicht an den Teilen und somit fallen Schleifarbeiten lediglich dort an wo Teile aus ihren Angüssen zu entfernen sind. Der Bausatz beinhaltet keine Ätzteile, wer sein Modell aufwerten möchte, sollte daher auf einen entsprechenden Ätzteilsatz zurückgreifen. Am besten ist der White Ensign Satz PE 757 geeignet, der für die HMS Tiger gedacht ist aber auch zu jedem anderen Schiff der Royal Navy aus der Zeit von 1900 – 1920 passt.

Kombrig - H.M.S. Duncan

Der in einem Stück gegossene Rumpf weist bereits alle wesentlichen Teile auf. Neben den Kasematten sind an Oberdeck diverse Deckhäuser, Poller, Türen sowie die Ankerketten angegossen. Die Markanten Aufnahmen für die drei Stockanker sind ebenso schön wiedergegeben wie die Struktur der Decks.

Kombrig - H.M.S. Duncan

Kombrig hat sich leider die Auflager der Torpedoschutznetze gespart und ausserdem fehlt die gesamte Spierenanlage. Wer das Schiff im Bauzustand bis 1914 darstellen möchte, muss diese selber herstellen.

Kombrig - H.M.S. Duncan

Kombrig - H.M.S. Duncan

Kombrig - H.M.S. Duncan

Kombrig - H.M.S. Duncan

Kombrig - H.M.S. Duncan

Das Bootsdeck ist als separates Teil gegossen und beinhaltet die Aufnahmen der Schornsteine und diverse Luken und Deckgänge. An weiteren Teilen liegt die Brücke, der achtere Leitstand, die Heckgalerie sowie Teile für die Masten bei.

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Die beiden wuchtigen 30,5 cm Türme weisen auch im Maßstab 1:700 das markante Aussehen der Originale auf. Die Rohre sind nicht aufgebohrt, sondern besitzen die Mündungsschoner, welche die meiste Zeit an den Rohrenden aufgesetzt waren. Die absolut fein wiedergegebenen 10,2 cm Geschütze sind so fein, das äußerste Vorsicht beim Verbau der Teile geboten ist.

Kombrig - H.M.S. Duncan

Kombrig - H.M.S. Duncan

Die Basis der Schornsteine ist gut gelungen. Um absolut perfekt zu sein fehlt lediglich eine fotogeätzte Schornsteinabdeckung sowie die Handläufe. Der Bausatz beinhaltet alle Teile für die Masten und Stengen, diese sollten aber gegen stabilere aus Messing bzw. Stahldraht ausgetauscht werden. 

Kombrig - H.M.S. Duncan

Neben der allgemein guten Detaillierung sind die Beiboote das Highlight eines jeden Kombrig Bausatzes. Die Boote sind absolut fein gegossen und die Dampfbarkassen weisen sogar eine Holzdeckstruktur auf. Neben den Booten sind selbstverständlich auch die Bootsauflieger enthalten. Trotz der Filigranität der Teile geht doch erstaunlich wenig zu Bruch, wie sich gerade bei meinem aktuellen Bau der HMS Triumph zeigt.

Kombrig - H.M.S. Duncan

Zu guter Letzt finden sich noch diverse Scheinwerfer, Davits, Anker, usw. im Bausatz wieder. Auch hier absolut filigraner Guss ohne jeglichen Grat. Die Teile brauchen nur vorsichtig aus dem Anguss gelöst werden und können dann praktisch sofort verbaut werden.

Kombrig - H.M.S. Duncan

Der Bauplan ist einfach gehalten, dafür gibt es aber einen hervorragenden Seiten- und Deckriss. An der ein oder anderen Stelle wird der Bauplan sicher Fragen aufwerfen, diese lassen sich mit der Planansicht und diversen Bildern aus dem Internet oder aus Büchern klären. Was Flaggen anbelangt muss auch auf Angebote aus dem Zubehör zurückgegriffen werden.

Kombrig - H.M.S. Duncan

Kombrig - H.M.S. Duncan

Darstellbare Maschinen:
H.M.S. Duncan im frühen Bauzustand, die Schwesterschiffe sind teilweise im Kombrig Programm zu finden
Stärken:
  • gute Gussqualität
  • feine Detaillierung
  • im Verhältnis zum Umfang recht preiswert
Schwächen:
  • recht einfache Bauanleitung
  • keine Flaggen enthalten
  • Auflagen und Spieren der Torpedoschutznetzanlage fehlen
Anwendung: Erfahrung im Bau von Resinmodellen sollte vorhanden sein.

Fazit:

Wenn man sich für Schiffe aus der Zeit um 1900 interessiert, kommt man um den rührigen Hersteller aus Russland nicht herum. Aufgrund dessen und der guten Qualität ist dieser Bausatz – sehr empfehlenswert!

Diese Besprechung stammt von Christian Bruer - 11. März 2007

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