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SMS Helgoland

(Kombrig - Nr. 70429)

Kombrig - SMS Helgoland

Produktinfo:

Hersteller:Kombrig
Sparte:Schiffe Militär Militär bis 1939
Katalog Nummer:70429 - SMS Helgoland
Maßstab:1:700
Kategorie:Bausätze (Resin, Vacu, ...)
Erschienen:2007
Preis:ca. 64 €
Inhalt:192 Gießharz-Teile, 1 Ätzteilplatine, 2 Blatt Anleitung DIN A4

Besprechung:

Das Original:

Die Helgoland war das Typschiff der zweiten Klasse von Großkampfschiffen des Dreadnought-Typs, die in Deutschland gebaut wurde. Mit dieser Klasse wurde auch in Deutschland das Kaliber 30,5cm eingeführt. Dabei wurde die Geschützaufstellung der Nassau-Klasse beibehalten, je ein Turm an den Enden und je zwei Türme an den Seiten (Hexagonalaufstellung). Man verzichtete noch auf den Turbinenantrieb, da die erprobten Kolbendampfmaschinen die erforderliche Leistung noch problemlos erbringen konnten. Alle folgenden Schlachtschiffklassen erhielten dann aber Turbinen. 1915 wurden die Schornsteine um 1,5m auf 20m erhöht. Sie nahm im Krieg an verschiedenen Vorstößen teil. In der Skagerrak-Schlacht erhielt sie einen Treffer, der innerhalb von zwei Wochen repariert wurde. 1919 wurde sie gestrichen und musste im Jahr darauf als Ersatz für in Scapa Flow versenkte an Großbritannien ausgeliefert werden.

Technische Daten:

  • Verdrängung: 22.808t (Konstruktion) bzw. 24.700t (Einsatz)
  • Länge über alles: 167,20m
  • Breite: 28,50m
  • Tiefgang: 8,90m
  • Antrieb: 28.000PiS für 20,5kn auf 3 Wellen; 2 parallele Ruder
  • Bewaffnung: 6x2 30,5cm SK L/50; 14x1 15cm SK L/45 in Kasematten; 14x1 8,8cm SK (im Verlauf des Kriegs reduziert); ab ca. 1914 2x1 8,8cm Flak; 6x1 50cm TR (1 Bug, 1 Heck, 4 Seite)
  • Besatzung: 42 Offiziere und 1064 Mannschaften
  • Kiellegung: 19.10.1908 bei den Howaldtswerken Kiel
  • Stapellauf: 25.09.1909
  • Fertigstellung: 23.08.1911
  • Schicksal: Nach Kriegsende an Großbritannien übergeben. Nach Versuchen 1924 in Morecambe abgebrochen.

Der Bausatz:

Der Bausatz kommt in der für Kombrig typischen recht dünnen Schachtel. Die Kleinteile und die Ätzteilplatine sind jeweils in einer kleinen Plastiktüte. Bei der Verpackung wundert man sich immer wieder, dass kaum etwas zu Bruch geht auf dem Transport.

Der Rumpf ist hervorragend gegossen, ohne Luftbläschen und er liegt topfeben. Die Struktur der Decksplanken ist sehr fein und die mit angeformten Einbauten sind schön detailliert. Trotzdem ist noch einiges anzubringen.

Kombrig - SMS Helgoland

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Auch die drei großen Aufbautenteile sind sehr schön gegossen und detailliert.

Kombrig - SMS Helgoland

Beim probeweisen Zusammensetzen einiger Teile fiel mir auf, dass die Teile der Aufbauten ziemlich viel Spiel haben. Hier muß man also bei der Montage aufpassen, damit hier alles passt.


Wenn man über die Schornsteine meckern möchte, dann, dass sie stärker ausgehöhlt sein könnten.

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Klasse auch die Türme der Hauptgeschütze.

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Die Teile für Aufbautendecks und Plattformen sind von einem dünnen Trägerfilm umgeben, den man herunterschleifen muss.

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Ein weiterer Hingucker werden die Boote sein. Hier sollte man sich speziell mit der Bemalung Mühe geben.

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Diese Dampfboote sind schon ein eigenes Fertigmodell für sich.

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Hier Geschützrohre und Teile für Maste, Stengen und Ladebäume. Da manche davon nicht gerade sind, sollte man überlegen, sie durch Draht zu ersetzen. Das hätte auch den Vorteil besserer Stabilität, wenn man das Modell später takeln möchte.

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Auch ein Teil der Streben für die Torpedoschutznetze ist gekrümmt. Bei den vier Teilen rechts unten im Bild dürfte es sich um 8,8cm Flakgeschütze handeln. Allerdings gibt es dafür auch geätzte Schilde, so dass ich mir da nicht sicher bin.

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Bei einigen dieser kleinen Teile davon werde ich froh sein, wenn ich sie unfallfrei untergebracht habe. Sollten sie sich dann noch am richtigen Ort befinden und gerade sein, umso besser.

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Sehr schön auch die Anker.

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Die Ätzteilplatine, etwa so groß wie eine EC-Karte, weist einige recht filigrane Bauteile auf. So gibt es etliche Stützen und Verstrebungen im Bereich der Aufbauten. Hier ist eine ruhige Hand gefragt. Rechts oben auf der Platine sind meines Erachtens die Auflagen der Torpedoschutznetze.

Kombrig - SMS Helgoland

Diese sind hier in der Zeichnung des Schiffes zu erahnen. Durch Versuch und Irrtum wird man die richtige Anordnung der Teile schon herausfinden. Eine Hilfe dazu konnte ich nicht entdecken.

Kombrig - SMS Helgoland

Und nun zum eigentlichen Schwachpunkt des Bausatzes. Die Anleitung ist gemessen an der Komplexität viel zu klein geraten. Die Zeichnung ist eigentlich gar nicht so schlecht. Ich kann jedem nur empfehlen, sie sich zu vergrößern, denn in Originalgröße kann man nur sehr wenig erkennen. Hier wurde eindeutig an falscher Stelle gespart. Diese Art der Bauanleitung war noch in Ordnung, als die Modelle von Kombrig aus wenigen Teilen bestanden. Aber bei alleine fast 200 Resin-Teilen?

Kombrig - SMS Helgoland

Stärken:
  • Hohe Gussqualität
  • Stückliste wird abgebildet
  • Endlich weitere Schlachtschiffe der Kaiserlichen Marine
Schwächen:
  • Schwache Bauanleitung
  • Nicht für Anfänger geeignet
  • Mängel im Design

Fazit:

Bei den Bausätzen von Kombrig seit der Dreadnought habe ich immer gemischte Gefühle. Ich freue mich darüber, was sie herausbringen. Gleichzeitig sehe ich eine Tendenz zu immer schwieriger zu bauenden Modellen mit einer Vielzahl an Kleinstteilen. Da die Bauanleitungen nicht mitgewachsen sind mit der Zahl an Teilen, fühle ich mich allein gelassen und laufe Gefahr, die Lust am Bau des Modells zu verlieren. Falls Kombrig die Bauanleitungen nicht ändern möchte, hoffe ich darauf, dass sie in Zukunft die Anzahl der Teile wieder reduzieren, denn sie können ja hochwertige Formen produzieren. Wer es jedoch schafft, den Bausatz fertig zu stellen, der hat am Ende sicherlich ein kleines Schmuckstück vor sich stehen.

Weitere Infos:

Referenzen:
  • Gerhard Koop / Klaus-Peter Schmolke: Von der Nassau- zur König-Klasse; Bernard & Graefe Verlag
  • Siegfried Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 – 1970; Pawlak
  • Siegfried Breyer: Marine-Arsenal Band 17 Die ersten Großkampfschiffe der Kaiserlichen Marine (Nassau- und Helgoland-Klasse; Podzun-Pallas
  • Antony Preston: Battleships of World War I; Arms and Armour press

Diese Besprechung stammt von Ralf Schuster - 09. September 2013

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