Rheinmetall 12.8cm K44 L/55

(Great Wall Hobby - Nr. L3523)

Produktinfo:

Besprechung:

Das Original

Nach den Erfahrungen der Wehrmacht im Jahre 1943 mit der russischen 122mm Kanone wurden Rufe nach einer ähnlichen Waffe laut. Zunächst nur als Feldartillerie geplant, wurde der Anforderungskatalog bald auf die Panzerbekämpfung ausgeweitet.

Entwurfsaufträge wurden an Krupp und Rheinmetall Borsig vergeben und sollten Prototypen bis zum Ende 1944 hervorbringen. Zunehmende Schwierigkeiten in der Herstellung zum Kriegsende verhinderten eine Großproduktion.

Zum praktischen Einsatz kamen letztlich ca. 50 Waffen, die auf Notfahrgestellen verschiedenen Ursprungs montiert wurden. 

Der Bausatz

Im schön gestalteten und großzügig dimensionierten Karton befinden sich, neben der Bauanleitung und einem Farbschema-Blatt, sieben Gussrahmen und eine kleine Ätzteilplatine, sowie zwei Stahlfedern und eine Länge Draht.

Die darzustellende Waffe entspricht dem Entwurf von Rheinmetall und verwendet deren original geplante Fahrlafette mit sechs Stahlrädern mit Vollgummireifen. 

Gussrahmen A

... wird zweimal geliefert. Hier befinden sich z.B. die Stahlräder, Radaufhängungen und, neben einer Vielzahl von Kleinteilen, auch die Mündungsbremse.

Gussrahmen A

Gussrahmen B

Auf diesem etwas größeren Spritzling findet man hauptsächlich Teile für das Lafettenkreuz und die Aufnahme der Lafette.

Gussrahmen B

Gussrahmen C

Der Rahmen hält die großen Teile der Lafette, Wiege und die Bremszylinder. Prominent vertreten sind die Doppel-Schilde der Waffe, die sehr schön dünn ausfallen.

Gussrahmen C

Gussrahmen D

Auf dem Gussrahmen D befinden sich vornehmlich Teile der Ziel-, Richt- und Feuermechanik und das Schloss. Zusätzlich findet man hier besonders feine Teile für die Bremsmechanik und Anhängerteile.

Gussrahmen D

Der Gussrahmen E

... enthält das zweiteilige Kanonenrohr. Hier fällt auf, dass das Drittel hinter der Mündungsbremse massiv gegossen ist und nur die hinteren Zweidrittel verklebt werden müssen. Trotz der Mächtigkeit des massiven, vorderen Rohrteils sind keinerlei Sinkmarken zu erkennen. Bemerkenswert!

Gussrahmen E

Gussrahmen K

Dieser kleine Freund war schon Bestandteil vorangegangener Fahrzeugbausätze und liefert Pickhacke, Stemmeisen, Beil und zwei Schaufeln, einen Vorschlaghammer, eine Kurbel, sowie zwei Bolzenscheider und zwei Feuerlöscher.

Gussrahmen K

Sonderbauteile

Wie mittlerweile fast schon gute Sitte, ist im Lieferumgang auch dieses Bausatzes eine kleine Ätzteilplatine enthalten, die die Teile bereitstellt, die Aufgrund der Gusstechnik oder Position nicht in Plastik darstellbar gewesen wären. In bekannter Manier ist die Platine durch eine schwach klebende Folie geschützt.

Des Weiteren findet sich eine Länge Draht zur Darstellung der Hydraulikleitungen und Elektrikkabel im Karton, sowie zwei Stahlfedern, die die Stoßdämpfer des Anhängers darstellen.

Sonderbauteile

Die Anleitung und Farbprofil

Die 8-seitige Bauanleitung ist übersichtlich, erfasst alle Bauteile und verdeutlicht die Montage anschaulich. Es besteht die Möglichkeit, die Kanone feuerbereit oder zum Transport aufgebockt darzustellen.

Ein etwas über DinA4-großer Bogen zeigt einen Bemalungsvorschlag, der allerdings nicht mit einer bestimmten Einheit in Verbindung gebracht wird.

Die Anleitung und Farbprofil

Die Qualität

Wer Great Wall Hobbies Bausätze noch nicht bearbeitet hat sollte wissen, dass das Plastik recht weich ist und mit minimalen Mengen Klebstoffeinsatz verarbeitet werden kann und sollte. Die Gusstechnik ist auf der Höhe der Zeit. Die Angüsse sind fein bis superfein und versprechen minimalen Aufwand bei der Versäuberung. Sinkstellen habe ich weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick gefunden. Die unvermeidlichen Auswurfmarken scheinen – nach Studium der Bauanleitung – sämtlich an später nicht einsehbaren Stellen zu sein. Auch dies ist ein Qualitätsmerkmal vorangegangener GWH Bausätze. Lediglich an der Mündungsbremse finden sich ein paar Fischhäute, die aber in null-komma-nix zu beseitigen sind. Formtrennlinien sind auch kaum zu finden, bzw. nur an solchen Stellen, die als Schweißnähte erhalten bleiben: Ebenfalls klever geplant. 

Die Passform ist tadellos. Die Detaildichte ist hoch, die Teile so filigran, wie es der Spritzguss zulässt. Mit Sicherheit muss der Modellbauer bei einigen Teilen besonders achtsam sein, um keine Schäden beim Auslösen und Montieren zu verursachen, so fein sind sie. Wo der Spritzguss der Detailtiefe Grenzen setzt, sind Ätzteile zur Hand. Diese sind allerdings übersichtlich in der Anzahl und bei der Montage, so dass sich auch durchaus jemand and den Satz wagen kann, der noch nicht zig-Modelle zuvor gebaut hat.

Alles vom Feinsten

Schlussbetrachtung

Great Wall Hobbies hat dazugelernt. Die zunächst noch unter dem Lion Roar Label hergestellten Kleinartilleriebausätze (Nebelwerfer 41 +42 und 37mm Flak43) waren als Multimedia-Bausätze mit allen Schikanen so weit vorn an der Front, dass sich kaum ein Neuling an diese Wunder der Kleinteilherstellung rangetraut hat. Das neue Konzept zielt Richtung höchster Deatiltreue bei maximaler Baubarkeit zu einem attraktiven Preis. Das heißt, dass zunächst einmal ein solider Plastikbausatz auf den Markt kommt, der für jeden mach- und bezahlbar ist. Wer mehr will und braucht kann dann einen Detailsatz, der den High-End Ansprüchen der AMS-Erkrankten gerecht wird, hinzukaufen.

keine Angaben

Fazit:

Diese Besprechung stammt von Guido Hopp - 12. Juli 2010

Demnächst:

27. und 28. April

27. und 28. April

25. Mai