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Battle Of Britain Gift Set

(Revell - Nr. 05711)

Revell - Battle Of Britain Gift Set

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:05711 - Battle Of Britain Gift Set
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Juni 2010
Preis:ca. 30 (!) €
Inhalt:
  • 3 Spritzlinge aus braunem Kunststoff
  • 7 Spritzlinge aus grünem Kunststoff
  • 4 Spritzlinge aus hellgrauem Kunststoff
  • 4 Spritzlinge aus klarem Kunststoff
  • 1 Decalbogen
  • 1 ausführliche Bauanleitung
  • 5 Revell Aqua-Color Farbtöpfchen (je 5 ml)
  • 1 Flasche Contacta Professional Mini Kleber 12,5 g
  • 1 Pinsel

Besprechung:

Die Schachtel macht von außen betrachtet einen sehr guten Eindruck. Im Format der großen 1:32 Modelle gehalten glaubt man erst einmal an das Gute darin, auch wenn es beim Schütteln bereits verdächtig leer klingt. Umso großer das Erstaunen beim ersten Blick in den Karton. Neben reichlich Luft erkennt man vier Beutel mit den offensichtlich einzeln verpackten Bausätzen sowie eine nicht minder überdimensionierte Schachtel für das Gift-Set Zubehör, in diesem Falle bestehend aus fünf Aqua-Color Farben, der kleinen Version des Klebers und einem Pinsel, ausnahmsweise mal nicht der sonst beiliegende Doppelpinsel. Hat man erst einmal alle Tüten aufgeschnippelt weicht der anfängliche Ausdruck des Erstaunens blankem Entsetzen. Jeder der geglaubt hat, dass Revell wieder einmal ein Spitzen-Set zum Super-Preis zusammengestellt hat, wird bitter enttäuscht. Die enthaltenen Bausätze stammen aus einer Zeit als die Luftschlacht um England, wenn's hochkommt, gerade mal 25 Jahre alt war. Die einzig wirklich zeitgemäßen Schachtelinhalte sind Farben, Kleber, Pinsel, Bauanleitung und die Decals. Doch der Reihe nach...

Revell - Battle Of Britain Gift Set

Hawker Hurricane Mk.Ib

Leider handelt es sich hier nicht um den neueren Bausatz von Revell. Hier wurde der Bausatz mit der Katalog-Nr. 04110 reingepackt. Das heißt im Klartext erhabene Nietenreihen als Gravuren, extrem vereinfachte Details im Cockpit und im Fahrwerksbereich. Gut, bei gerade einmal 19 Teilen nicht anders zu erwarten. Die Formentreue ist ganz ok, leichte Abweichungen finden sich am Seitenleitwerk und an der Finne am Heck, letztere ist zu klein ausgefallen. Die Öffnung für den Kühler ist in ihrer Form komplett falsch, sie sollte oval anstatt eckig/trapezförmig sein. Fazit: Im Gegensatz zur Spitfire sieht diese Bausatz zumindest baubar aus und wirkt deutlich weniger plump, wenngleich Lichtjahre entfernt von heutigen Bausätzen.

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Supermarine Spitfire Mk.Ia

Dieser Bausatz, ursprüngliche Revell-Nr. 04150, mit gerade einmal 28 Teilen stammt aus der gleichen Serie wie die Hurricane. Auch hier besteht die Oberflächendetaillierung aus erhabenen Nieten und teilweise sinnfreien Gravuren. Formtreue ist nur bedingt gegeben, der Rumpf und die Höhenruder sind noch ganz ok, die Tragflächen, die Cockpithaube und der Propeller sind sichtbar daneben und stören den Gesamteindruck. Der Übergang Flügel-Rumpf auf der Unterseite ist glatt, der charakteristische "Gullwing" fehlt. Die Fahrwerkkschächte sind nicht vorhanden, die Fahrwerke selbst nur ein unansehnlicher Klumpen Plastik. Im Cockpit sieht's im Prinzip genauso aus, ein "Pilot" darf auf einem "Sitz" Platz nehmen und hält einen "Steuerknüppel" in den Händen. Nur gut, dass die Panzerglasscheibe kaum etwas im Inneren erkennen lässt. Fazit: Ein Fall für die Ablage P, der Bausatz ist noch nicht mal als Teilespender für Umbauten geeignet.

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Junkers Ju-87 B-2

Unter der Katalognummer H-149 war dieser Bausatz ursprünglich im Revell Programm zu finden. Die Grundform sieht ganz ok aus, lediglich die Verkleidungen für die Fahrwerksbeine sehen ein wenig schmal aus. Die Oberflächendetaillierung besteht aus feinen erhabenen Gravuren sowie einigen heftigen Nieten. Das Cockpit ist zumindest grob eingerichtet, viel Arbeit zu investieren lohnt eigentlich nicht, da die Haube kaum einen näheren Einblick gestattet. Als mögliche Außenlasten hat man die Wahl zwischen SC50 und SC250 Bomben sowie Abwurftanks anstelle der SC50. Als "Schmankerl" liegt eine rudimentäre Motornachbildung bei. Da die Abdeckung des Motors recht dickwandig ist, dürfte der Motor aber ein wenig unterdimensionert sein. Fazit: Von der Fertigungsqualität sind die 58 Teile zumindest besser als die Hurricane und die Spitfire, aber immer noch weit weg von einem Spitzenmodell.

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Heinkel He-111 H-3

Das vierte und letzte Modell im Set ist ebenfalls eine ganz olle Kamelle. Von allen He-111, die Revell im Laufe der Zeit von diversen Herstellern im Programm hatte, wurde ausgerechnet der einfachste und am wenigsten detaillierte als Zugabe für dieses Set herausgesucht: FROG. Mit knapp 80 Teilen immerhin noch der umfangreichste Bausatz im Set. Wie seine Kollegen verfügt auch er über ehabene Gravuen und so gut wie keine Details. Sämtliche Flächen sind glatt, egal ob im Cockpit, in den Fahrweksschächten und an den meisten Kleinteilen. Es gilt: Die Teile wie z.B. die MGs oder die Cockpiteinrichtung sind zwar vorhanden aber allesamt ohne Details die man durch sorgfältiges Bemalen würde hervorheben können. Die Klarsichhteile sind relativ dick und schlierig, genau richtig für das, was es darunter zu sehen gibt. Einen farbigen Dreiseitenriss der darstellbaren Maschine findet man im Kagero Heft über die He-111 (He-111 Vol.1). Fazit: Die Heinkel hat noch am ehesten das Zeug dazu als halbwegs ansehnliches zusammengebautes Modell zu enden. Ein Spitzenmodell kann man aber mit vertretbarem Aufwand auch hier nicht erhalten.

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Revell - Battle Of Britain Gift Set

Die Decals können getrost als der einzige Lichtblick im Set bezeichnet werden. Vom Umfang her gibt es nichts zu meckern, für jede Maschine gibt es eine Markierungsoption mit allen erforderlichen Decals, inklusive einiger Wartungshinweise. Der Druck ist wie gewohnt sehr sauber und absolut versatzfrei. Die Bauanleitung entspricht ebenfalls dem gewohnten Revell Standard. Auf 22 Seiten wird jedes Model separat abgehandelt. Erfreulich ist zumindest die Tatsache, dass das Mischen in diesem Fall eher die Ausnahme als die Regel ist. Sämtliche Außenfarben sind als regulärer Farbton verfügbar, Mischen bei 5 ml wäre auch ein wenig viel verlangt. Ohnehin fehlen drei Farbtöne, um wenigstens alle Flieger zumindest außen bemalen zu können (was ja Sinn und Zweck des Ganzen ist). So muss man Nr. 68 Dunkelgrün Matt, Nr. 9 Anthrazit und Nr.v5 Weiß selbst zukaufen. So jedenfalls kann man die deutschen Flieger ganz, die britischen Flieger jedoch nur halb mit den beiliegenden Farben bemalen.

Revell - Battle Of Britain Gift Set

Darstellbare Maschinen:

Theoretisch lassen sich folgende Maschinen mit den beiliegenden Decals realisieren:

  • Heinkel He-111 H-3, A1+DA, Stab/KG53, Luftwaffe, Flugplatz Lille, Frankreich Sommer 1940
  • Junkers Ju-87 B-2, T6+HL, Luftwaffe, Flugplatz St. Malo, Frankreich August 1940
  • Hawker Hurricane Mk.Ia, P2923, VY-R, No. 85  Squadron, P/O Albert Gerald "Lew" Lewis, RAF, Sommer 1940
  • Supermarine Spitfire Mk.Ia, P9953, ZP-A, No.74 Squadron, Sqd.Ldr. D.F. "Sailor" Malan, RAF, Sommer 1940
Stärken:
  • Bis auf die Decals keine Ersichtlichen
Schwächen:
  • Uralte Bausatzformen, teilweise über 40 Jahre alt
  • Keine Details, erhabene Gavuren und übertriebene Nietenreihen
  • Grausige Klarsichtteile
  • Eine der Hauptfarben fehlt, damit hätte man wenigstens alle Flieger bemalen können
Anwendung:
  • Entweder Augen zu und durch oder gleich ab nach ganz unten in den Stapel. Realistisch betrachtet ist dieses Set unbaubar, jedenfalls gemessen am Aufwand um zeitgemäße Modelle daraus entstehen zu lassen. 

Fazit:

Tja liebe Revell Marketingabteilung, der Modellbaumarkt ist klein und die Konkurrenz groß. Mit Sets wie diesem landet man früher oder später auf dem Abstellgleis - da helfen auch die ein- oder zwei Top-Neuheiten nichts. Uneingeschränkt nicht empfehlenswert. Es gibt in der Summe für ähnliches Geld deutlich bessere Alternativen für jeden einzelnen Flieger dieses Sets. 

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 18. Juli 2010

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