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F-84F Thunderstreak

(Italeri - Nr. 2682)

Italeri - F-84F Thunderstreak

Produktinfo:

Hersteller:Italeri
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:2682 - F-84F Thunderstreak
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2009
Preis:ca. 24 €
Inhalt:
  • 4 graue Spritzlinge
  • 1 Klarsichtteilspritzling
  • 1 Decalbogen
  • Bauanleitung

Besprechung:

Das Original

Nach vier Jahren Entwicklungszeit wurden 1954 die ersten F-84F Thunderstreak an die US Air Force ausgeliefert. Auffälligster Gegensatz zur F-84 Thunderjet waren die gepfeilten Tragflächen, der ovale Lufteinlauf und das stärkere Wright J-65 Triebwerk. Insgesamt wurden über 2700 Maschinen produziert, wovon rund 1300 im Rahmen des Military Aid Programmes an die verbündeten NATO-Partner gingen. In Deutschland stand die F-84F bei einer Waffenschule und sechs Jagdbombergeschwadern im Dienst. Etwa ein Drittel der deutschen Maschinen ging durch Flugunfälle verloren, prozentual mehr als später beim F-104 Starfighter. Viele der deutschen Maschinen wurden nach ihrer Aussonderung an Griechenland und die Türkei weiterverkauft.

Die Thunderstreak war mit sechs Colt-Browning M-3 Cal. 0.5 Maschinenkanonen bewaffnet. Zudem konnte sie an vier Tragflächenpylonen bis zu 2700 kg Außenlasten mitführen. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 1050km/h und die Gipfelhöhe bei 13700 Metern.

Der Bausatz

An vier grauen Spritzlingen befinden sich die über 80 schön detaillierten Einzelteile des Bausatzes. Wir haben hier einen alten Bekannten vor uns, denn der Bausatz resultiert aus einer Zusammenarbeit mit Kinetic. Italeri hat eine eigene Bauanleitung und einen Decalbogen spendiert. Die notwendigen Buggewichte hat sich der italienische Hersteller allerdings gespart, hier muss der Modellbauer selber findig sein. Der auf der Verpackung angegebene Hinweis "Figure not included" trifft nicht zu. Die Pilotenfigur ist im Bausatz enthalten.

Wie bei Kinetic üblich, gibt es keine Auswerfermarken, sondern erhabene Auswerferstifte. Das sieht zwar gewöhnungsbedürftig aus, aber die Stifte lassen sich sehr leicht entfernen und verschleifen. Die Detaillierung ist sehr gut, lediglich der Cockpitbereich hinkt hier etwas hinterher. Die versenkten Panellines und Nietenreihen sind sehr markant, und für meinen Geschmack etwas zu stark ausgefallen. Reifen und Felgen sind getrennt, das vereinfacht die Bemalung. Die Klappen des Bugfahrwerksschachtes sind bereits am Lufteinlauf angegossen, das erschwert eine geschlossene Darstellung. Der Bug mit den Maschinenkanonen kann geöffnet dargestellt werden, ebenso die schön ausgeführten Luftbremsklappen und natürlich das Cockpit. Auch ein Paket Starthilfsraketen ist an einem Spritzling enthalten. Diese wurden aber eher selten eingesetzt. Einzig sofort erkennbares Manko ist die falsche Form des Lufteinlaufs. Die ist im Original nicht genau oval, sondern seitlich gerade. Hier gibt es auf dem Zubehörmarkt aber bereits Abhilfe.

An Außenlasten spendiert der Hersteller jeweils zwei 870 und 1.700 Liter Zusatztanks für die Pylone unter den Tragflächen. Hier ist nicht berücksichtigt, dass die kleinen Zusatztanks der Luftwaffe ebenfalls über Leitwerke verfügten. Bewaffnungsoptionen für die Außenlaststationen sucht man vergeblich. 

Die Klarsichtteile sind sauber und schlierenfrei ausgeführt. Sie beinhalten die Teile für die Cockpitverglasung, das HUD und Spiegel für die Cockpithaube.

Rumpfteile, Lufteinlauf, Bewaffnung und CockpitteileTragflächen, Fahrwerk, Pylone, Cockpitwanne und HöhenruderRäder, Triebwerksteil und Außenlasten, zweifach vorhandenDie Klarsichtteile

Rumpfteile, Lufteinlauf, Bewaffnung und Cockpitteile

Rumpfteile, Lufteinlauf, Bewaffnung und Cockpitteile 

Detailaufnahmen der Spritzlinge

Rumpfheck mit den Öffnungen der LuftbremsklappenRumpfbugInnenseite der Tragfläche mit dem FahrwerksschachtDie perforierten LuftbremsklappenDie BugbewaffnungDer Pilotensitz mit den angegossenen Gurten

Rumpfheck mit den Öffnungen der Luftbremsklappen

Rumpfheck mit den Öffnungen der Luftbremsklappen 

Bauanleitung, Bemalung und Markierung

Die übersichtliche Bauanleitung im A4-Format zeigt auf zwölf Seiten in insgesamt zwölf Baustufen den Weg zum fertigen Modell. Fragen dürften sich nicht auftun, die anschaulichen Zeichnungen sind deutlich und recht nachvollziehbar. Leider werden in der Bauanleitung die versionsspezifischen Unterschiede verschwiegen. So hatten deutsche F-84F keinen Schleifsporn am Heck. Auch das Pitotrohr saß je nach Version entweder im Lufteinlauf oder an der linken Tragfläche. Hier ist man auf Eigenrecherche angewiesen.

Die Bemalung der vier verschiedenen Maschinen ist jeweils in anschaulichen 4-Seiten-Ansichten dargestellt. Die Farbangaben beziehen sich auf die hauseigene Farbpalette von Model Master bzw. auf die Model Master Acryl Farben.

Die Decals sind sehr sauber und versatzfrei von Cartograf auf einem großen A4-Bogen gedruckt. Mit ihnen lassen sich fünf verschiedene und farblich durchaus interessante Maschinen darstellen. Vier davon haben eine Naturmetalloberfläche (je eine französische, eine amerikanische, eine italienische und eine deutsche Maschine), eine griechische Maschine kann in einer SEA-Tarnung dargestellt werden.

Der große Decalbogen für vier verschiedene Maschinen
Der große Decalbogen für vier verschiedene Maschinen

Vier der fünf darstellbaren Flugzeuge - Bild vom Verpackungskarton
Vier der fünf darstellbaren Flugzeuge - Bild vom Verpackungskarton

Darstellbare Maschinen:
  • Französische Luftwaffe, EC 1/3 Ardennes, Suezkrise, Akrotiri AFB Zypern, Oktober 1956
  • US Air Force, 81st FBW, 91st FBS, RAF Bentwaters AFB, 1958
  • Aeronautica Militare Italiana, 154 Gruppo 6a Aerobrigata, Ghedi AFB Brescia
  • Deutsche Luftwaffe, 1./JaboG 32, Fürstenfeldbruck 1961
  • Griechische Luftwaffe, 347 Mira, 110 Combat Wing, Larissa AFB, 1972
Stärken:
  • hervorragende Detaillierung
  • keine Grate und Auswerfermarken
  • saubere Klarsichtteile
  • Auswahl fünf farblich interessanter Maschinen
Schwächen:
  • falsche Form des Lufteinlaufs
  • dürftige Cockpitdetails
  • Bauanleitung weist leichte Lücken auf

Fazit:

Gelungener Bausatz der F-84F, der trotz kleinerer Schwächen ein gutes Ergebnis verspricht. Aufgrund der guten Detaillierung und der trotzdem übersichtlichen Teilezahl sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene empfehlenswert.

Weitere Infos:

Referenzen: Republic F-84F Thunderstreak von Siegfried Wache, AirDOC 2008

Diese Besprechung stammt von Herbert Engelhard - 09. September 2011

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