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Albatros D.V

(Wingnut Wings - Nr. 32009)

Wingnut Wings - Albatros D.V

Produktinfo:

Hersteller:Wingnut Wings
Sparte:Flugzeuge Militär bis 1939
Katalog Nummer:32009 - Albatros D.V
Maßstab:1:32
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:März 2010
Preis:ca. 60 € inkl. Zoll
Inhalt:
  • 6 x Spritzlinge in Grau
  • 1 x klarer Spritzling
  • 1 x Satz Fotoätzteile
  • 1 x Satz Nassschiebebilder
  • 1 x farbige Bauanleitung

Besprechung:

Die Albatros D.V war eine Weiterentwicklung der erfolgreichen Albatros D.III und bildete mit ihr lange Zeit das Rückrat der Deutschen Jagdflieger. Bis auf eine Leistungssteigerung verbesserte sich das Flugverhalten jedoch nicht wesentlich, im Gegenteil, durch die Mehrleistung des Motors wurden die ohnehin grenzbelasteten Unterflügelkonstruktionen oft überbelastet, was zu Flügelbrüchen im Sturzflug oder bei Kurvenflügen führte.

Den Lieferhinweis vom Zollamt, dass da ein „Kiwi“ für mich bereit liegt, erhielt ich zirka zwei Wochen nach Bestellung. Beim Zollamt wurde dann die Öffnung und Kontrolle im Beisein des Empfängers durchgeführt und der anfallende Zoll (Einfuhrumsatzsteuer von 19%) entrichtet. 

Der Bausatz

Im stabilen Wellpappkarton mit reichlich Zoll und Briefmarken verziert, findet sich dann der eigentliche Bausatzkarton. Alle Spritzlinge sind einzeln in Folie verpackt. Die Nassschiebebilder sind mit dem ebenfalls einzeln verpackten Ätzteilbogen zusammen verpackt. Die farbige Bauanleitung liegt oben auf.

Das Modell besteht laut Hersteller aus 151 Teilen, die auch hier je nach darstellbarer Version variieren. Die sieben Spritzlinge, davon zwei doppelte, beinhalten auch Teile der Albatros D.Va vom gleichen Hersteller und dürften in der Ersatzteilesammlung landen.

Die Kunststoffteile sind sauber, ohne Fischhaut oder sichtbare Senkstellen hergestellt. Auswerferstellen, wenn vorhanden, sind sinnvoll platziert. Der hohe Detaillierungsgrad überzeugt immer wieder. An einigen Stellen erscheinen die Angüsse recht groß, was Sorgfalt beim Abtrennen speziell der kleinen Teile erfordert. Erfahrungsgemäß lässt sich der Kunststoff aber gut bearbeiten da er nicht sehr spröde ist.

Die Fotoätzteile ergänzen die Kunststoffteile mit Abdeckblechen, Kühlblechen der MGs sowie Sitzgeschirr für den Piloten. Der Modellbauer erhält auch hier wieder zwei MGs für die Ersatzteilsammlung.

Die folgenden Bilder stammen von der Hersteller-Homepage. Da die Bilder des Herstellers in Qualität und Optik voll den gelieferten Spritzlingen entsprechen, habe ich auf eigene Fotos verzichtet und beschreibe nur die Abweichungen, falls vorhanden.

Spritzling A
Spritzling A

Detail Spritzling A
Detail Spritzling A

Spritzling A besteht aus den Innenteilen, dem Cockpit sowie Fahrwerks- und Flügelstreben. Abgesetzt vom Hauptrahmen befinden sich die Steuerflächen. Als Einzelteile lassen diese sich auch ausgelenkt darstellen.

Die Sitzfläche ist leider nicht so schön dargestellt wie es möglich wäre und wie man es von WNW kennt. Die Sitzfläche ist glatt dargestellt ohne Profil. Die Trennwände sind teilweise mit Löchern für Verpannung und Steuerseile versehen. Der Auspuff ist bereits an der Ausgangsöffnung offen dargestellt, kann aber noch weiter ausgebohrt werden.

Spritzling B
Spritzling B

Detail Spritzling B
Detail Spritzling B

An Spritzling B finden sich die Vollmaterial-Flügel und die Teile für's Leitwerk. Aufwändiges Verkleben und Verschleifen von Flügelhälften entfällt. Die dadurch relativ schweren Teile sollten mit Verspannung und sauberer Montage der Streben keine Probleme machen. Die Spannweite beträgt im gebauten Zustand ca 28,5 cm, was schon ordentliche Raum in der Vitrine benötigt.

Die Flügelbespannung wie auch die Wartungsöffnungen sind realitätsnah dargestellt, die Kühler im Oberflügel werden als einzelne Teile sowohl an Ober- und Unterseite eingesetzt. Die Bohrungen für Streben wie auch Verspannung sind bereits vorhanden.

Spritzling D (doppelt vorhanden)
Spritzling D (doppelt vorhanden)

Detail Spritzling D
Detail Spritzling D

Spritzling D ist doppelt vorhanden und beinhaltet Räder, Außenstreben der Flügel und die zwei Optionen der MGs und deren Anbauteile. Die Räder bestehen aus drei Teilen, womit diese drehbar bleiben. Die Reifen selber sind ohne Aufprägung eines Herstellernamens, was wohl zu der Zeit auch am Orginal so war. Die Details der Flügelstreben und deren Verschraubungen wie auch Ladehebel der MGs sind vorbildlich, es lassen sich sogar die Zahnräder erkennen.

Spritzling E
Spritzling E

Detail Spritzling E
Detail Spritzling E

Ein eigener kleiner Bausatz ist der Reihen-Sechser, welcher aus Spritzling E entstehen soll.

Neben den verschiedenen Varianten des Mercedes D.III Motors sind noch vier verschiedene Propellerversionen vorhanden. Zusätzlich befinden sich am Spritzling E noch die Signalpistole und Patronen mit Halter. Die Zylinder sind leider wieder halbiert, allerdings spielt das bei glatten Zylindergehäusen keine wesentliche Rolle. Die Ölwanne und Kurbelgehäuse sind horizontal geteilt.

Aus dem Spritzling lassen sich die Mercedes D.III Versionen von 160 – 200 PS darstellen. Wingnut Wings bietet diese Spritzlinge mittlerweile auch einzeln an.

Spritzling F
Spritzling F

Detail Spritzling F
Detail Spritzling F

Spritzling F beinhaltet die Rumpfhälften, Motorhauben, diverse Leitungen und vier Teile des Kühlers. Auch am Rumpf sind die Bohrungen für Verspannung bereits vorgesehen. Die Holzsegmente sind fein durch Gravuren abgesetzt und laden zum Bau einer unlackierten Holz-Look-Albatros ein. Hierzu sei auf die Holz-Nassschiebebilder von „Uschi van der Rosten“ hingewiesen. Der Hecksporn ist an eine Hälfte angespritzt, aber zur Bemalung und Alterung zugänglich.

Spritzling C
Spritzling C

Fotoätzteile P
Fotoätzteile P

Spritzling C besteht aus klarem Kunststoff und beinhaltet verschiedene Varianten der Windschutzscheibe. Der Kunststoff ist klar ohne Schlieren hergestellt.

Die Fotoätzteile P sind in verschiedene Tiefen geätzt. Neben dem Gurtzeug findet der Modellbauer die Kühlbleche der Spandau-MGs sowie die Zieleinrichtung. Zwei Abdeckbleche mit Nieten vervollständigen den Bogen.

Nassschiebebilder
Nassschiebebilder

Details Nassschiebebilder
Details Nassschiebebilder

Der große Bogen farbiger Nassschiebebilder ist ohne erkennbare Fehler gedruckt. Er besteht überwiegend aus den Eisernen Kreuzen, Streifen des Höhenleitwerks und Markierungen der einzelnen Versionen. Selbst die kleinen Rundinstrumente sind ohne Versatz gedruckt. Ein kleiner Bogen beinhaltet weitere individuelle Markierungen der Maschine von Ritter von Schleich. Da der große Bogen von Cartograph stammt, ist mit gewohnter Art der Verarbeitung zu rechnen.

Da ich bisher nur einen Teil der Nassschiebebilder von WNW beim Bau meiner Hisso verwendet habe, kann ich nur zu den kleineren Decals etwas sagen. Diese ließen sich recht gut verarbeiten und waren mit Weichmacher ordentlich zu platzieren. Der Trägerfilm ist etwas dicker, was bei den großen Abzeichen sicherlich der Stabilität zuträglich ist. Allerdings muss das Ganze zum Erreichen einer einheitlichen Oberfläche gut in Decklack gehüllt werden.

 

Motormontage mit Referenz-Foto
Motormontage mit Referenz-Foto

Die 26 Seiten starke Bauanleitung beinhaltet neben Farbangaben (Tamiya, Humbrol, Misterkit) eine Teileübersicht sowie sämtliche Bauabschnitte und Markierungsvarianten. Der Bau sollte aufgrund der farbigen 3D Grafik ohne Probleme von statten gehen. Ein Verspannungsplan sowie die Angabe der Verspannungsstärken sind vorhanden. Hintergrundinformationen und Referenzen wie Originalfotos runden den historischen Bastelexkurs ab.

Da Wingnut Wings eng mit The Vintage Aviator LTD zusammenarbeitet, empfiehlt sich auch dort ein Besuch. Zudem hat The Vintage Aviator eine Albatros D.V flugfähig nachgebaut, was mit reichlich Farb- und Referenzbildern dokumentiert ist.

Maßstabsbedingt bietet der Bausatz viele Möglichkeiten zum Verfeinern. Wingnut Wings bietet mittlerweile 25 weitere Versionen der Albatros D.V als Decal-Sätze an. Pheon Modells kann nochmals mit ähnlicher Anzahl aufwarten. 

Der Zubehörmarkt bietet neben Textil-Gurten, Ätzteilen, über MG-Rohre und Kühlbleche aus Vollmaterial bis hin zu Holz-Decals eine Reihe an Alternativteilen an. Es gibt also reichlich Spielraum.

Darstellbare Maschinen:

A = Albatros D.V D.2034/17, Eduard Ritter von Schleich (35 Siege), Jasta 21, September 1917

B = Albatros D.V D.2078/17, Ottomar Hagenmüller, MFJ 1, Ende 1917

C = Albatros D.V, Otto Kissenberth (20 Siege), Jasta 16b, Mitte 1917

D = Albatros D.V, Fritz Rumey (45 Siege), Jasta 5, März 1917

E = Albatros D.V, Ernst Udet (62 Siege), Jasta 37, Mitte-Ende 1917

Stärken:
  • Hoher Detailgrad
  • Bauanleitung mit Referenzen und Originalbildern 
  • 5 Maschinen darstellbar, darunter 4 Fliegerasse
  • Weitere Maschinen über zusätzliche Nassschiebebilder vom gleichen Hersteller darstellbar
Schwächen:
  • Kein Verspannungsmaterial beiliegend
Anwendung:

Aufgrund der Teilezahl und Verspannung für geübte Modellbauer zu empfehlen.

Fazit:

Es macht immer wieder Spaß zu sehen, was im Modellbau möglich ist, wenn das Finanz-Budget nicht im Vordergrund steht und man Enthusiasten arbeiten lässt.

Das Gesamtpaket was bei WNW geboten wird ist vorbildlich und rechtfertigt auch einen Preis in der Höhe.

Weitere Infos:

Referenzen:
  • www.wingnutwings.com
  • Windsock Datafile 003 Albatros D.V, Raymond Laurence Rimell,1987
  • Windsock Datafile Special, Jagdstaffel 5 (Band 1 +2), G.K. Merrill, 2004 
  • Squadron Signal, Aircraft No. 46, Albatros Fighters in Action, John F. Connors, 1981
  • Osprey, Aircraft of the Aces 32, Albatros Aces of WW1, Norman Franks, 2000
Anmerkungen: Bilder mit freundlicher Genehmigung von Richard Alexander, Wingnut Wings.

Diese Besprechung stammt von Marco Roth - 27. Februar 2013

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