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Der unbekannte Krieg

Fast vergessene Feldzüge und Verbände des Zweiten Weltkriegs

 - Der unbekannte Krieg

Zusammenfassung:

Autor:Dennis Bujis et al
Verlag:Helios
ISBN:978-3-86933-216-1
Erscheinungsjahr:2018
Sprache:Deutsch
Inhalt:
  • 104 Seiten, ca. 220 Abbildungen, davon etwa 10% in Farbe
Preis:29 Euro

Besprechung:

 - Der unbekannte Krieg

Das Buch aus dem Helios Verlag wird eröffnet mit einem Vorwort von Dr. David Th.Schiller, der kurz auf die aktuelle  Informationslage in den deutschen Medien, vor allem im TV eingeht. Jeder der sich durch das all-abendliche Doku-Wirrwarr zappt landet früher oder später bei einer dieser Sendungen die sich irgendein Thema aus dem Zweiten Weltkrieg auf die Fahne geschrieben haben, ja es existieren inzwischen gar ganze Doku-Serien darüber. Meist werden dort aber nur die bereits hinlänglich bekannten Fakten in Endlosschleife gesendet. Die zahlreichen Nebenkriegsschauplätze  und die Akteure vor Ort bleiben meist unbeachtet.

Dieses Buch enthält nun zumindest eine Auswahl  genau dieser, meist unbekannten Episoden der Geschichte des Zweiten Weltkrieges. Zur Einstimmung gibt es eine kleine Anekdote über das  italienische Kavallerieregiment „Savoia Cavalleria“ die während des Russlandfeldzuges 1943 in starker Unterzahl zwei russische Bataillone aufrieben und ein drittes zersprengt haben.  Auf den folgenden 90 Seiten werden 13 ausgewählte Ereignisse von allen Kriegsschauplätzen und Kriegsparteien näher beschrieben.   

 - Der unbekannte Krieg

Der Fokus liegt hierbei auf Einheiten über die man sonst nur selten was liest oder sieht, wie z.B. die irische Armee, die norwegischen Exiltruppen, die Balten in der Waffen-SS oder die Czechoslovak Independent Armored Brigade. Auf den jeweils 6-10 Seiten finden sich neben dem zweispaltig angeordneten Text immer auch eine ganze Reihe von meist zeitgenössischen Abbildungen die in irgendeinem Zusammenhang mit dem Thema stehen, seien es die namentlich erwähnten Personen, Orte oder Material. Der informelle Charakter der Bilder steht hier im Vordergrund, man darf also keine ganzseitigen Großaufnahmen in super Qualität erwarten. Wie schon gesagt, ein Großteil der Bilder ist historisch und stammt aus den unterschiedlichsten Quellen. Die Bildunterschriften enthalten nur die allernötigsten Informationen, im Gegenzug gibt es aber immer wieder eine ganze Reihe von Fußnoten mit weiteren Erläuterungen und Kommentaren.

 - Der unbekannte Krieg

Da eine minutiöse Beschreibung aller Kapitel den Rahmen hier sprengen würde gebe ich an dieser Stelle nur eine kurze Erläuterung worum es jeweils geht und auf welchen Zeitraum sich die dargestellten Ereignisse beziehen.

  • David gegen Goliath: Kampf der Finnen gegen die sowjetischen Truppen im Winterkrieg 1939/40 mit besonderem Augenmerk auf der „Motti-Taktik“
  • Revolver-Harry und die Polarpolizisten: Kampf der in England, Island und Kanada stationierten norwegischen Exil- Truppen gegen die deutschen Besatzer in der Heimat und auf dem europäischen Festland 1940-45
  • Trapper mit Winchester-Gewehren: Operationen der 15.000 Mann starken kanadischen Pacific Coast Militia Rangers die 1941 aus einem für den Patrouillen- und Meldedienst tauglichen Personenkreis rekrutiert worden war.
  • These guys know their codes: Die irische Armee und ihre Bewaffnung im Zweiten Weltkrieg
  • The Japs are coming: Die Rückeroberung der von Japanern besetzten Aleuten-Inseln, mit besonderem Augenmerk auf die Ereignisse auf der Insel Attu im Mai 1943
  • Zwischen Diktatoren: Die Balten in der Waffen-SS
  • Marsmen, Marauders und Musketen: Der Kampf der Alliierten (oder besser gesagt einer aus einer Vielzahl von Gruppen zusammengewürfelten Armee) um die Burmastrasse 1944/45
  • Mit Highland Pipe und Jagdgewehr: Lord Lovats (eigentlicher Name Simon Christopher Joseph Fraser) erstaunlicher Beitrag zu den alliierten Kriegsantrenungen während seiner Zeit bei den Commandos 1942-44
  • Dünkirchen zum Zweiten: Czechoslovak Independent Armored Brigade – vom Zwangsarbeiter zum alliierten Soldaten, beschrieben anhand der Erlebnisse von Ludvík Pecháček. 
  • "Bourg la Reine": Der Durchbruch der 2. Freifranzösischen Panzerdivision durch die Zaberner Steige in Elsass-Lothringen im November 1944
  • Der Krieg des George B. Turner: Die Kämpfe der 7. US-Armee in den französischen Vogesen Anfang 1945
  • Hell’s Capital: Die Schlacht von Hatten-Rittershoffen, die letzte deutsche Großoffensive entlang der Maginot-Linie im Januar 1945
  • Operation Plunder: Der alliierte Rheinübergang  bei Wesel im März 1945

Wie man sieht handelt es sich bis auf eine Ausnahme um nicht deutsche Verbände, das ist ja auch mal was :) Am Ende des Buches findet der interessierte Leser noch gut 100 Literaturhinweise um das Thema weiter zu vertiefen.

 - Der unbekannte Krieg

Gebundene Ausgabe, 104 Seiten, ca. 220 Abbildungen, davon etwa 10% in Farbe. Autoren Dennis Bujis, Richard J. Kyte, Robert Čadek und Hagen Seehase.

Fazit:

Das Buch zeigt sehr gut dass die Ereignisse im Zweiten Weltkrieg weitaus komplexer und vielfältiger waren als es das "Mainstream-TV" zu vermitteln vermag. Man mag die Informationen im Buch sicherlich nicht unmittelbar für seine Modelle verwenden können, aber zumindest bietet es durchaus Vorlagen wenn es um eine interessante Hintergrundgeschichte z.B für ein Diorama geht.

 - Der unbekannte Krieg

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 31. Oktober 2018

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