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Garage

von Harry Brunner (1:18 Eigenbau)

Garage

Alles begann mit einem Anruf im Februar meines Clubfreundes Rudi, für den ich ein Diorama seines Mercedes-Benz 250 SL baute. Er wollte für einen Bekannten ein besonderes Geschenk zum fünfzigsten Geburtstag und dachte an so was Ähnliches. Allerdings eine Garage nach echtem Vorbild, nämlich die seines Bekannten. Und das Ganze bis zum 17. April. Na gut, machen wir sagte ich, tja, dann hab ich erstmal geschluckt, als die Fotos besagter Garage kamen. Darauf konnte man nicht viel erkennen, also improvisieren.

Von Anfang an war klar, dass so wenig wie möglich fertig gekauft wird, es sollte ja ein Unikat werden, und so kamen von Büroklammern, Steckbuchstaben (Namenstafeln an Büros), diverse Plastikreste und Bausatzüberbleibsel zur Verwendung. Gekauft habe ich drei Sets von Hi-Tech Modell, Werkzeuge und Schrank, ein Werkstattset von Mattel, ein Set mit Flaschen, Sitze, Gurten und Felgen von Uli Nowak.

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Ich habe mir erstmal eine Skizze angefertigt, um die Größe und Proportionen halbwegs richtig zu treffen. Danach habe ich dann aus Graupappe den Rohbau der Wände gefertigt, diese auf ein Holzbrett geklebt und mit Füllgrundierung aus der Dose gesprayt. Hat fast die richtige Farbe und gibt gleich eine passende Struktur, noch ein wenig mit abgetönter Farbe gealtert.

Der Boden entstand aus dünnem, glatten Karton, mit Baumarkt-Billigfarbe gestrichen. Der Wasserablauf war mal eine Kalenderrückseite, ebenfalls aus Karton und mit Chromspray gefärbt.

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Die beiden Türen habe ich aus einer Plastikfolie geschnitten und mit Emaillack gesprayt. Türgriffe und Schlösser entstanden aus Plastikresten und Drahtstücken, Messinglack von Tamiya tat das Übrige.

Steckdosen bzw. Lichtschalter entstanden aus Plastikstreifen, die entsprechend gebohrt und lackiert wurden. Danach habe ich selbige mit Sekundenkleber-Gel auf die passenden Stellen auf den Mauern geklebt.

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Weiter ging es mit den Schienen für das Rolltor, für diese habe ich Roco-Gleise zweckentfremdet, entsprechend gebogen und ebenfalls mit Sekundenkleber aufgeklebt.

Nach längerem Studium der Originalbilder (Danke hier an die Hilfe meiner Frau) bin ich daraufgekommen, daß es in der Garage einen Heizkörper gibt. Diesen habe ich Mithilfe von Evergreen Profilplatten gebaut, ergänzt durch Drahtstücke.

Die Fliesen an der Wand und auf den Stiegen sind Plastikplatten, welche ich mit der Rückseite eines Cutters entsprechend graviert habe und danach mit Tamyia-Lack behandelt. Und um ein abgenutztes Aussehen zu erreichen, mit Schleifpapier abgezogen, danach mit stark verdünnter “Dreck“-Farbe einem Washing unterzogen. Für derartige Washings verwende ich meistens die Reste vom Pinselauswaschen.

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Das Waschbecken war ein biss’l komplizierter, ich habe nichts gefunden, das so ungefähr aussah. Schlußendlich habe ich dann einen Kleberverschluß  ver“wurstet“. Nach dem Lackieren mit Emaillack fällt es nicht mehr auf. Bei der Wasserleitung habe ich wieder mal auf Büroklammern zurückgegriffen, ergänzt mit einem Stück Plastik. Ebenso bei der Leitung aus der Wand und für die Sprühpistole. Über dem Waschbecken habe ich noch eine Ablage ergänzt und ein Stückchen echten Schwamm aufgeklebt. TV-, Videogerät und Stereoanlage entstanden aus diversen Plastik- und Spielzeugresten, ergänzt mit Stecknadelköpfen. Für die entsprechenden Kabel kamen dünne Drähte und als Stecker Stücke eines Wattestäbchens zur Verwendung. Und auch die Gasflaschen entstanden im Eigenbau, verwendet habe ich Tintenpatronen einer Füllfeder, Reste eines Panzerbausatzes und Stecknadeln.

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Die Werkbank habe ich ebenfalls aus Karton „geschnitzt“, wobei die Tischbeine aus großen Zündhölzern entstanden. Bei der Werkzeugwand kam der Schrank von Hi-tech Modell zur Verwendung, diesen habe ich entsprechend zerschnitten, da einteilig ausgeführt. Die so erhaltenen Teile habe ich auf dünnen Karton geklebt und mit Plastikplatten ergänzt, um eine einheitliche Fläche zu erhalten. Da der Schrank, ebenso wie die einzelnen Werkzeuge und Dosen aus Zinnguß besteht, war das bemalen recht einfach. Einfach mit Schwarz gesprayt, nach dem trocknen mit feinem Schleifpapier die angegossenen Werkzeuge abgezogen und ein wenig verschmutzt, voila!

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Nachdem auch die Werkbank ihren Platz gefunden hatte, habe ich noch ein paar Bilder ausgedruckt und auf der Werkzeugwand aufgeklebt. Ergänzt habe ich noch eine Reparaturanleitung, passend zum Auto, das einmal im Diorama stehen soll.

Um den Durst beim restaurieren zu stillen, habe ich einige Getränke-Tetrapacks aus Papier hergestellt.

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Ich habe mir hierzu erstmal eine Zeichnung mittels PC erstellt, ausgedruckt und dann kam der lustige Teil, ausgeschnitten, gefaltet und zusammengeklebt. Für die Flaschen und die Autobatterie habe ich noch verschiedenen Logos auf Selbstklebeetiketten gedruckt. Aufgeklebt habe ich diese mit Weissleim.

Das Gebilde an der Wand ist eine klappbare Werkbank und wurde mit Büroklammern und Holz- bzw. Plastikstreifen realisiert. Die Schraubenboxen sind aus diversen Überresten von Fallerhäuschen entstanden.

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Originalfoto

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Kompressor, Batterieladegerät , Wagenheber und Staubsauger stammen aus einem Fertigset von Mattel und wurden mit kleinen Details ergänzt bzw. mit Farbe behandelt.

Nachdem die Garage soweit fertig war, habe ich mich dem Auto gewidmet. Es handelt sich hierbei um ein Fertigmodell von Ricko. Hier musste als erstes das Schiebedach verspachtelt und die Regenrinnen neu aufgebaut werden. Diese waren beim schleifen leider in Mitleidenschaft gezogen worden. Ebenso mussten die Löcher der Stoßstangenaufnahmen und das Heckblech - ein Teil der Bodenplatte - verspachtelt werden. Nachdem alles feingeschliffen war, habe ich mit Füllgrund aus der Dose grundiert und mit RAL 3001 signalrot lackiert, ebenfalls ein Spray.

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Schalensitze, Gurte und passende Echt-Alufelgen kamen von Uli Nowak. Den Resininnenteil der Felgen habe ich mit Alclad Chrom lackiert, um ein vorbildgerechtes Aussehen zu erreichen. Eine neue Frontscheibe mußte ich noch tiefziehen, da das Original das Zerlegen nicht überstanden hat.

Ergänzt wurden noch diverse Decals, teils aus dem Fundus, teils selbst gedruckt , die Nummerntafeln und die Haubebhalter aus echtem Leder, und das wars dann.

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Harry Brunner

Publiziert am 22. Februar 2022

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