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Waffenträger Ardelt

8,8 cm Pak auf Gw 638/18

von Erich Rauthe (1:35 Alan Hobbies Ltd.)

Waffenträger Ardelt

Geschichte:

Bei den Rückzugsgefechten an der Ostfront mussten immer wieder Geschütze vor dem nachrückendem Feind gesprengt werden, da geeignete Zugmittel fehlten. Das führte zu der dringenden Forderung der Heeresleitung, vor allem die schwere 8,8 cm Pak selbstfahrbar zu machen.

1943 gab das Heereswaffenamt einen Entwicklungsauftrag für einen sogenannten „Waffenträger" an die deutsche Waffenindustrie. Diese Trägerfahrzeuge sollten einfach und schnell zu fertigen sein und nicht auf vorhandene Panzerfahrzeuge zurückgreifen.Nachdem einige Versuche an den überzogenen Forderungen des Waffenamtes und an den aufwendigen Konstruktionen der Hersteller scheiterten, schlug ein Dr. Ardelt vor, ein einfaches, ungepanzertes Gleiskettenfahrzeug zu bauen, das zur Aufnahme verschiedener Geschütze wie 8,8 cm Pak, 15 cm sIG und 10,5 cm leFH 18/40 geeignet war. Anfang 1944 erhielt Ardelt den Auftrag, einen Prototypen zu bauen, wofür Krupp eine 8,8 cm Pak 43 lieferte. Die Fahrzeugwanne in Kastenbauweise, Laufwerk und Federung vom Pz 38(t), die Ketten vom RSO. Im August 1944 wurden die „Waffenträger" von Ardelt und Steyr-Krupp vorgestellt, Ardelt setzte sich mit seinem Fahrzeug durch und bekam den Auftrag für 10 Waffenträger mit 8,8 cm Pak. Drei Ardelt-Waffenträger wurden im Dezember 1944 dem Heereswaffenamt zur Fronterprobung zur Verfügung gestellt.

Waffenträger Ardelt

Am 26.02.1945 wurde auf Befehl der Heeresgruppe Weichsel die Panzerjäger-Alarmkompanie Eberswalde aufgestellt und die restlichen sieben Waffenträger der Kompanie zugeteilt. Kompanieführer wurde der zum OLt ernannte Konstrukteur der Waffenträger (siehe Modell) Günther Ardelt, der bei den Kämpfen um Eberswalde den Tod fand.

Waffenträger Ardelt

Technische Daten:

  • Hersteller: Ardelt Maschinenbau/Eberswalde, 1944, 10 Stück
  • Gewicht/Maße: 11,2 ton, 7,27 (mit Rohr) x 2,44 x 2,40 m
  • Motor/Antrieb: Maybach 6-Zyl. Benzinmotor HL42 vorne rechts, 4198 ccm, 100 PS, Vollkette, Triebrad vorne, je 4 Einfach-Stahllaufräder und 2 Stützrollen, Blattfederung
  • Geschwindigkeit: Straße 36 km/h bei einem Aktionsradius von ca. 150 km
  • Bewaffnung: 8,8 cm Pak 43 von Krupp
  • Panzerung: Frontschild 20 mm, sonst 6 - 10 mm
  • Besatzung: 4 Mann

Waffenträger Ardelt

Modell

Erstaunlich ist die Tatsache, dass Modellbauer wie Alan immer mal Modelle auf den Markt bringen, die man bei den sogenannten Großen wie Revell, Italeri u.a. vergeblich sucht.So war auch das Alan-Modell 021 von 2006 für mich eine willkommene Abwechslung vom Modellbau-Allerlei. Inspiriert durch die Modellbesprechung von Thomas Hofmann vom 4. Juni 2007 musste ich dann doch über ein Jahr warten, bis der Kaufpreis ein akzeptables Niveau erreicht hatte.

Hatten mich die Baupläne von Alan früher immer an die Zeichenversuche meiner Enkel erinnert, so hat man den Bauplan für den Waffenträger (versuchsweise) mit Hilfe einer PC-Software erstellt. Hier zeigt sich aber immer noch ein Unterschied zu den Bauplänen der Großen.

Waffenträger Ardelt

Gebaut habe ich das Modell nach Plan ohne Probleme fix aus der Box. Auffällig war die gute Verarbeitung der Einzelgliederkette, sonst oft genug ein Ärgernis.

Um dem Modell etwas Gewicht zu geben, habe ich das Wannenunterteil mit Acryl aus der Kartusche ausgespritzt.

Für die Optik habe ich dem Waffenträger noch zwei Reservekanister und ein Tarnnetz spendiert. Der Fahrerraum wurde in Hellgrau gehalten, das Fahrzeug selbst im bekannten Gelb-Braun. Für die Farbgestaltung war Humbrol-Acryl-Spray und Revell-Aqua-Color verantwortlich. Auf die rot-weißen Markierungsstäbe habe ich verzichtet, da auf den wenigen Fotos, die es gibt, diese nicht zu sehen sind.

Erich Rauthe

Publiziert am 11. November 2009

Die Bilder stammen von Die Bilder stammen von www.PhotALo.de..

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