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Northrop B-2

"Spirit of California"

von Oliver Zwiener (1:72 Testors)

Northrop B-2

Das Original:

Die Northrop B-2 „Spirit" ist ein strategischer Langstreckenbomber in Form eines Nurflüglers, der ausschließlich von der USAF betrieben wird. Sein herausragendes Merkmal ist die tarnkappenoptimierte Konstruktion (Stealth). Dabei kommen - wie auch bei der F-117 - radarabsorbierende Materialien zum Einsatz und alle Kanten sowie die Triebwerksein- und auslässe sind so angeordnet, dass einfallende Radarstrahlen nur im geringen Maße direkt zum Sender reflektiert werden, wodurch er schwieriger zu entdecken ist als sein Vorgänger, die B-1B „Lancer". Die B-2 absolvierte den Erstflug am 17. Juli 1989 und ist mit einem Stückpreis von ca. 1 Milliarde USD das teuerste Kampfflugzeug der Welt, deshalb wurden lediglich 21 von 132 geplanten Exemplaren gebaut und bis November 1997 in Dienst gestellt.

Ihren ersten Einsatz hatte die B-2 1999 im Rahmen des Kosovokrieges, es folgten Afghanistan 2001, Irak 2003 und zuletzt 2011 Libyen. Dazu muss man anmerken, dass die Besatzungen, bestehend aus zwei Piloten, nur von drei Stützpunkten auf dem Globus aus operieren und luftbetankt dabei bis zu 35 Stunden im Einsatz sind. Aufgrund dieser langen Einsatzdauer stehen der Besatzung eine chemische Toilette, eine Matratze und eine kleine Küchennische zur Verfügung.

Das Flugzeug hat eine Länge von 21,03 m, die Spannweite beträgt 52,43 m und die Höhe ist 5,18 m. Die Flugreichweite variiert zwischen 8.150 km und unbewaffnet max. 18.000 km ohne Luftbetankung bei einer Geschwindigkeit von 1.010 km/h und einer Dienstgipfelhöhe von 15.152 m. Die Triebwerke haben keine Nachbrenner, damit Kondensstreifen und hohe Abgastemperaturen so weit wie möglich verhindert werden.

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Modellbausatz: Testors 1:72

Der Bausatz hat eine eher mangelhafte Passform mit erhabenen Strukturen (Panel Line) und umfasst lediglich 50 verschiedene Bauteile und zwei Decalbögen, mit denen der Prototyp Spirit of America sowie die zwei Versionen Spirit of Missouri und Spirit of California gebaut werden können. Er beinhaltet aber weder Piloten noch nennenswerte Details. Deshalb wurde hier mit Fotoätzteilen von Eduard (Detail-Set 72342) und einer realistischen Bewaffnung von Orange Hobby (A72-004-48) aus Resin aufgerüstet, da die beinhalteten AGM-69 SRAM bereits 1990 außer Dienst gestellt wurden.

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Bau/ Lackierung:

Die Bauanleitung ist für die Zeit um 1991 doch sehr typisch, bietet zwei Wege für den Zusammenbau von Rumpf und Flügeln - beinhaltet jedoch auch den TESTORS Hinweis, dass vielen Bauelementen wegen „classified = streng geheim" die Details bewusst fehlen! Den ersten Schreck verursachten die sechs größten Teile, denn schon beim Voranpassen wurde klar, hier muss viel gespachtelt, gefeilt und geschliffen werden.

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Danach folgten das Cockpit sowie zwei alte Fujimi Jetpiloten, die auf den aktuellen B-2 Look umlackiert wurden, graue Helme anstatt Weiß und hell olive Suits. Die Fotoätzteile von Eduard sind gegenüber den Nassschiebebildern klar zu bevorzugen.

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Echte Probleme bereitet auch heute noch die Recherche, Fotos von den General Electric F-118-GE-100 zu finden, um die schlichten Triebwerkein- und auslässe ein wenig realistischer zu gestalten. Also wurde die Vorserie ausgedruckt, auf 1:72 verkleinert und eingepasst.

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Es folgte das Ausschneiden, Biegen und Verkleben der zahlreichen Fotoätzteile am Fahrwerk und Waffenschacht, wo der Advanced Applications Rotary Launcher (AARL) umgebaut und um die acht Ejector Rracks aus der Bastelschrottkiste erweitert wurde.

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Ein Vergleich der Bugfahrwerkklappe zwischen Bausatz und Fotoätzteilen.
Ein Vergleich der Bugfahrwerkklappe zwischen Bausatz und Fotoätzteilen.

Danach war größte Vorsicht mit der Klarsichtkanzel (Canopy) geboten, denn auch hier taten sich auf beiden Seiten Spalten auf, gut sichtbar an der „weißen" Strebe. Ebenso mussten die beiden Eintrittsöffnungen mit den gezackten Einlauflippen für die vier Triebwerke nach dem Verkleben sorgfältig verspachtelt werden. Zwischen Fahrwerk und Waffenschacht war dann Platz für 60 g Blei.

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Konzentration und Geduld benötigten die acht GBU von Orange Hobby, denn so sensationell wie der Preis ist die Qualität leider nicht, und warum bei den Microteilen Resin und Fotoätzteile kombiniert werden ist auch schwer nachzuvollziehen. Das Ergebnis vor und nach der Bemalung.

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Der Zusammenbau von Rumpf und Flügeln in kleinen Arbeitsschritten. Die linke Flügeloberseite wurde dabei zuerst nur von den beiden Aufnahmen gehalten, der 1 mm breite Spalt wurde daher von der Oberseite mit Masking Tape, von der Unterseite mit dickflüssigem Kleber ausgefüllt und über Nacht sich selbst überlassen. Das Ergebnis ist eine flexiblere Naht als eine Auffüllung mit Spachtelmasse, die bei Spannung nicht auseinanderzubrechen droht. Nach Einbau des Cockpits folgten die drei Bauteile der Unterseite. Hier kamen dann alle verfügbaren Klammern zum Einsatz. Alle Klebenähte der Rumpfunterseite und die Bauteil-Übergänge auf der Oberseite müssen danach reichlich gespachtelt und anschließend in Form geschliffen werden.

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Anschließend wurde alles mit Revell Aqua Color Basic grundiert und mit Revell 79 Blaugrau der erste Grauton aufgetragen. Danach folgten umfangreiche Maskierarbeiten. Dabei kam Maskierband von Power Modeling Accessory in den Breiten 2, 3 und 4 mm zu Einsatz.

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Nach dem Maskiermarathon wurde die Hauptfarbe mit Revell 74 Geschützgrau aufgetragen, wenn auch aktuelle Fotos im Internet die B-2 bei der Luftbetankung über Guam mit unterschiedlichen hellen und dunklen Grautönen zeigen. Da Future oder Glänzer nicht mehr erhältlich sind, wurde mit Vollglanz Bodenpflege von EDEKA, gibt es wenigstens überall preisgünstig, eine Schutzschicht aufgetragen. Danach wurde erneut maskiert, diesmal aber mit Tamiya, um anschließend die Jet Exhausts mit Revell 91 eisenfarben zu lackieren und mit Tamiya Weathering Master „B" und „F" zu altern.

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Große Probleme bereiteten die sehr dünnen Nassschiebebilder (Decals), die sich selbst im kalten Wasser schon nach zehn Sekunden lösten und wenig Klebekraft mitbringen. Beim Fixieren mit Revell Decalsoft bildeten sich trotz dem Vollglanzuntergrund überall kleine Bläschen. Blankes Entsetzen! Also mussten die größeren Decals alle fein mit dem Skalpell der Länge nach noch einmal eingeschnitten werden, um in einer Wiederholung mit Decalsoft und einem Pinsel wieder glattgestrichen zu werden. Das Ergebnis ist dementsprechend.

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Zum Schluss erfolgte der Einbau der Bewaffnung, der Fahrwerke und sämtlicher zehn Klappen. Das Airfield Tarmac wurde der Whiteman AFB in Missouri nachempfunden und ebenfalls selbst aus Karton und Baumarkt-Sprayfarben angefertigt.

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Oliver Zwiener

Publiziert am 23. Dezember 2013

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