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Bell 212 Twin Huey

D-HAJO, Bundesgrenzschutz

von David Funke (1:72 Revell)

Bell 212 Twin Huey

Leider ist die Zeit des Bell 212 in der Bundespolizei (vormals BGS) vorüber. Trotz des endgültigen Fly-Outs des Musters im Jahr 2012 wollte ich nicht auf eine „Erinnerung im Modell" verzichten.

Bei einem Blick in meinen Fundus kam mir der alte Bausatz von Revell (04432) aus dem Jahr 1997 in die Hände. Der Bausatz basiert selbstverständlich auf der UH-1N von Italeri und hat von Revell BGS-typische Teile wie die Notschwimmeranlage, Einstiegshilfen für das Landewerk, ein paar Antennen und Markierungen für zwei zeitgenössische Maschinen der BGS-Fliegerstaffel Nord spendiert bekommen. Leider fehlt die korrekte Seitenverkleidung für das Triebwerk, diese kann aber aus den aktuellen Bausätzen der Bell 212 bzw. 412 entnommen werden.

Bell 212 Twin Huey

Ich entschied mich für die D-HAJO, eine „Seemaschine" der o.g. Staffel, die zur Wahrnehmung der polizeilichen Aufgaben über dem Meer mit einer Notschwimmeranlage ausgerüstet war. Zunächst reizte mich der Bauzustand mit der großen Stabilisatorflosse auf dem Kabinendach, jedoch wäre diese Option mit einem komplexen Scratch-Bau der Pilotensitze verbunden gewesen. Leider konnte in diesem Fall auch nicht auf Sitze aus anderen Bausätzen zurückgegriffen werden, da sie nirgendwo wirklich korrekt wiedergegeben sind. Glücklicherweise wurden die Maschinen des BGS ca. 2000/2001 mit crashsicheren Sitzen der Firma F+E Entwicklungen ausgerüstet, so wie sie auch in modernen Eurocopter-Mustern zum Einbau kommen. Da ich diese wiederum aus einem Revell-Bausatz des EC-145 entwenden konnte, stand somit fest, dass das Modell den vorletzten Rüstzustand im BGS repräsentieren wird.

Bell 212 Twin Huey

Der Kit sieht für das Interieur lediglich Truppensitzbänke vor, die in diesem Fall nicht vorbildgerecht wären. Daher erstellte ich zwei Zusatztanks, zwei Operator/Beobachter-Arbeitsplätze, einen Schrank für das Getriebegehäuse und die Seewasser-Schutzmatte für Windeneinsätze. Zusätzlich verwendete ich für das Cockpit den Ätzteilsatz für die Bell UH-1N von Eduard.

Bell 212 Twin Huey

Die Fenster in den Schiebetüren waren mir ein Dorn im Auge. Bei zivilen Bell 212 sind diese Fenster eckig und scharfkantig, bei der militärischen UH-1N sind die Ecken abgerundet. Ich feilte die Ecken „eckig" und setzte neues Klarsichtmaterial ein. Obwohl nicht ganz realitätsgetreu, entschied ich mich die hinteren Türen und die vordere linke Tür geöffnet darzustellen. Dazu trennte ich die vordere Tür aus der Rumpfhälfte und fütterte sie von hinten auf. Die Abgasrohre der Triebwerke sind für meinen Geschmack etwas grob ausgeführt. Ich baute sie aus dünnem Alumaterial nach und lackierte sie mit „Jet-Exhaust" von Alclad.

Bell 212 Twin Huey

Revell schlägt in der Anleitung seine eigene Farbe „Moosgrün" für die Außenhaut vor. Beim Vergleich mit Fotos fiel aber auf, dass die angegebene Farbe viel zu grün wirkt. Wenn die Hubschrauber in der Sonne stehen, kommt die Revellfarbe an die des Originals annähernd heran, im Schatten wirken die Maschinen jedoch sehr grau. Nach kurzer Recherche ermittelte ich die Farbe RAL6012 Schwarzgrün. Bei Ebay fand ich eine kleine Menge dieses Tons für den KFZ-Gebrauch. Der Farbton passt perfekt und der Lack hat einen erstklassigen Glanz.

Bell 212 Twin Huey

Der Rotor sollte BGS-typisch vorne an der Kufe angeleint werden. Auf Fotos erkennt man, dass dabei der Stabilisator leicht schräg steht. Deshalb baute ich den größten Teil des Rotormastes und der Stabilisatormechanik aus dünnem Alublech neu auf. Ich neigte das vordere Blatt nach unten und spannte es mit einer Leine aus Alufolie und Draht an der Kufe ab.

Bell 212 Twin Huey

Dieser Mehraufwand lohnt sich, um etwas mehr Leben in das Modell dieses zeitlosen Hubschraubers einzuhauchen. An dieser Stelle möchte ich Felix T. für seine fachkundige Unterstützung und Beratung beim Bau danken.

David Funke

Publiziert am 26. Oktober 2013

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