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Airbus H145

D-HBWW, Polizei Baden-Württemberg

von Karsten Böcker (1:32 Revell)

Airbus H145

Zum Vorbild

2022 hatte ich das Vergnügen, auf einem Sportplatz bei mir in der Nähe den Start und die Landung der beiden Polizeihubschrauber Airbus H145 der Polizei Baden-Württemberg zu erleben. Bei dieser Gelegenheit entstanden die hier verwendeten Bilder der Originale (Bei Interesse an diesen Bildern leitet Modellversium Anfragen gerne an Karsten Böcker weiter).

Beide Varianten waren vor Ort. Die etwas ältere Version mit Vier-Blatt-Rotor und Schwingungsdämpfer an den vorderen Kufen, als auch die neuere Variante mit Fünf-Blatt-Rotor und entfernten Schwingungsdämpfern.

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Airbus H145

 

Mit den Piloten konnte dabei ein interessantes Gespräch geführt werden. Das Land Baden-Württenberg möchte in naher Zukunft alle Polizeihubschrauber auf die neue Fünf-Blatt-Rotor-Variante umrüsten. Der Hubschrauber wird dadurch etwas leichter, die Vibrationen nehmen ab und die Reichweite erhöht sich.

Die Ausstattung kann je nach Einsatzzweck stark variieren. In der Vorstellung des Bausatzes des Hubschraubers wird hinterfragt, wie der hintere Laderaum aussieht - diese Frage konnte beantwortet werden. Im Normalfall ist er leer, aber je nach Einsatzlage kommen dort verschiedene Ausrüstungsgegenstände wie Gepäck usw. rein. Ebenso verhält es sich mit der Bestuhlung hinter den Piloten und den Außenlasten.

Vielen Dank nochmals an die Piloten der Polizei Baden-Württemberg an dieser Stelle.

Zum Bau

Natürlich habe ich auch die Vorstellung des Bausatzes sorgfältig gelesen und dann mit meinem Bausatz verglichen; ebenso auch vergleichbare Bauberichte anderer Modellbaukollegen. Wie immer sehr informativ: dem Autor der Bausatzvorstellung kann ich nur zustimmen.

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Da ich mich ausgiebig mit dem Original beschäftigen konnte und durfte, habe ich festgestellt, dass der Decal-Bogen sehr gut gemacht ist. Allerdings ist die Farbe Blau auf den Kennungen und Streifen generell zu blass und hell. Deswegen habe ich die Farbe letztlich selber gemischt und geairbrusht.

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Lackierung

Nach dem gründlichen Waschen der Spritzlinge, um die Reste der Trennmittel zu entfernen, habe ich silbern grundiert, blau lackiert, farblos glanzlackiert und nach Durchtrocknen des Ganzen die Decals aufgebracht. Darauf kam dann die versiegelnde Glanzlackschicht. Einen Weichmacher für die Decals brauchte ich nicht.

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Der Innenraum

Das Cockpit mit den Piloten war ebenfalls sehr gut zu machen. Allerdings habe ich hier die Instrumentenanzeigen sehr genau ausgeschnitten und in die Display-Anzeigen der Piloten einlackiert. Leider sieht man von dieser gut gelungenen Arbeit später kaum noch was.

Da ich das Cockpit in der aktiven Anzeige dargestellt habe, mussten auch Piloten rein. Denn sonst ist so ein digitales Cockpit einfach nur schwarz. Denn erst wenn die Piloten den Hubschrauber starten, sind die digitalen Anzeigen aktiv sichtbar. So verhält es sich natürlich auch bei der Bildschirmanzeige des Operators hinter den Piloten. Durch die verzerrenden gewölbten Seitenscheiben sieht man leider auch hier nicht mehr viel davon.

Ergänzt habe ich die Helmverkabelung der Piloten als auch freie Anschlüsse für das Intercom im Hubschrauber.

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Die Montageschienen am Fußboden habe ich aluminiumfarben dargestellt. Die Sicherheitsgurte wurden mit Farbe selber bemalt, die Piloten sind ebenfalls handgemalt. Die Piloten tragen als Arbeitskleidung eine moderne Kombination aus dunkelblauem Stoff, entsprechend der aktuellen Farben der Polizei Baden-Württemberg. So musste ich die Piloten, die eigentlich für einen Huey vorgesehen sind, statt olivgrün einfach dunkelblau lackieren. Die Sicherheitsgurte stammen von Eduard und sind PE-Teile. Der ganze Innenbereich musste vorab fertig gestellt werden, da dieser später in die Außenhülle eingesetzt wird. Dabei habe ich berücksichtigt, dass später die linke hintere Türe offen dargestellt werden sollte. Also mussten auch alle sichtbaren Warn- und Wartungshinweise im Inneren entsprechend angebracht werden. Und es hat sich gelohnt: beim Blick ins Innere durch die offene Seitentüre erkennt man wirklich noch sehr viele Details.

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Die Außenhülle...

...wurde von mir dreigeteilt lackiert. Der Heckausleger, die Turbinenabdeckung und die beiden Rumpfhälften wurden jeweils separat lackiert. Die spätere offene linke Seitentüre wie auch die Hecktüren wurden in geschlossener Stellung mitlackiert, um den richtigen Übergang der Farben zu gewährleisten.

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Der Heckausleger wurde ohne die Stabilisatoren und Rotor zusammengebaut und lackiert. Die Antennen und Griffe kamen wie überall am Modell erst bei der Endmontage dran. Die Turbinenabdeckung wurde ohne die Abgasauslässe, die beiden Rumpfhälften mit der Bodenplatte zusammen und eingebauten Hecktüren lackiert. Kleiner Hinweis: Später könnte man diese Hecktüren auch offen darstellen, was einen guten Einblick von hinten in den Innenraum bietet. An die Bodenplatte kommen auch die Kufen und später auch die Außenlasten ran. Die wurden später separat in Schwarz lackiert.

Airbus H145

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Durch die elegante geschwungene blaue Lackierung auf aluminiumfarbenem Grund war natürlich auch ein großes Abkleben angesagt, ebenso für die schwarzen Fensterumrandungen. Sämtliche Farben wurden dabei in mehreren Gängen lackiert und neu abgeklebt. Für die orangefarbenen Türgriffe habe ich Klebeband einfach gelocht und hingeklebt - hat sehr gut funktioniert. Anschließend wurden mit einem Alu-Edding-Stift die Griffe lackiert und fertig wars. Allerdings sei erwähnt, dass die Tür des Piloten keinen orangefarbenen Rand hat. Das ist beim Original und auch beim Modell so.

Alle Decals sind nochmals unter einer Klarlackschicht versiegelt worden.

Nach Lackierung der Außenhülle wurde diese wieder aufgetrennt und noch von innen lackiert. Man kann ja später gut rein sehen und die Türverkleidungen innen verlangen dies auch. Die Außenhaut muss vor dem Einfügen des Innenraums und Zusammensetzen fertig sein.

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Das Zusammenfügen der Außenhülle und Einsetzen des Innenraums ist eine diffizile Arbeit. Bei mir waren die „Hörner“ der vorderen Innendecke im Weg für die Innenverkleidung der Pilotentüren. Diese mussten angepasst werden.

Den Boden mit den Kufen habe ich später erst wieder eingesetzt, um so besser das Gegengewicht zum Heckausleger bestimmen zu können. Revell gibt das Gewicht mit 30 Gramm an, ich habe deutlich mehr, 60 Gramm, einsetzt. Platz ist genügend da. Der Hubschrauber ist so auch garantiert kein Tailseater.

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Der Hauptrotor

Der Zusammenbau ist unkompliziert und gut zu bewerkstelligen. Er wurde vorab fertiggestellt und staubfrei lackiert. Er wurde später einfach nur aufgesteckt und ist beweglich. Kleiner Hinweis: die Ausgleichsgewichte an den Rotorblättern müssen bei einem stehenden Rotor nach unten zeigen. Erst bei der Drehung des Rotors werden diese durch die Fliehkräfte nach außen gedrückt und verhindern durch das Gewicht Vibrationen.

Wer diesen Bausatz noch im Lager hat, hat vielleicht die Möglichkeit, auch die noch modernere Variante mit dem Fünfblatt-Rotor darzustellen. Ich wüsste jetzt aber nicht, wo man diesen Rotor separat herbekommt. Im Bausatz des EC135 Bundeswehr sind die richtigen Rotorblätter viermal vorhanden. Man könnte sich also an Revell wenden und den Spritzling dieses Bausatzes zweimal bestellen. Trotzdem muss der Rotorkopf noch in Eigenregie hergestellt werden. Die Schwingungsdämpfer an den vorderen Kufen entfallen dann auch.

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Außenlasten FLIR-POD und TRAKKA-Beam

Beide sind unkompliziert und stimmig. Ich habe noch die Verkabelung beider Außenlasten hinzugefügt. Beide sind am Hubschrauber ein richtiger Hingucker. Im abgeschalteten Zustand sind deren Optiken übrigens schwarz glänzend. Die dazugehörigen Decals habe ich weggelassen.

Die Kufenenden habe bei mir noch die Einsinkverhinderer bekommen.

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Sonstiges

Eine schöne Idee wäre es noch, die Besetzung des Hubschraubers mit SEK-Beamten, die gerade den Hubschrauber beladen und besteigen zu ergänzen. Da könnte man Soldaten umbauen. Alle Türen auf, auch die beiden Hecktüren: eine gute Idee für ein Diorama.

Die Hubschrauber der Polizei werden sehr gut gewartet und gepflegt. Dementsprechend kann hier eine Alterung wie auch das Anbringen von Gebrauchsspuren sehr dezent und schwach ausfallen.

Dieser Bausatz ist sehr gut, aber auch sehr aufwändig und teilweise etwas kompliziert im Zusammenbau. Der Schwierigkeitsgrad 5 bei Revell ist sehr berechtigt. Einem Anfänger würde ich diesen Bausatz auf keinen Fall empfehlen. Wer das Glück hat, einen Bausatz dieses Hubschraubers zu haben, sollte sich sehr viel Zeit nehmen. Spachtelarbeiten waren bei mir kaum notwendig.

Eine gute Bildrecherche ist notwendig, alleine schon für Lackierung. Letztlich habe ich auch nicht alles zu 100% hinbekommen. Viel Spaß bei der Suche!

Airbus H145

Karsten Böcker

Publiziert am 02. Oktober 2023

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