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Ford GT40 Mk.I

Projekt 2023 mit Havva und Emilia

von Bastelhorties (1:24 Revell)

Ford GT40 Mk.I

Das 37. 24-Stunden-Rennen von Le Mans...

...fand am Wochenende vom 14. und 15. Juni 1969 statt. Als Neuerung waren erstmals Sicherheitsgurte vorgeschrieben, was in Verbindung mit dem Le Mans-Start (die Fahrer mussten nach dem Startsignal über die Piste zu ihren Fahrzeugen sprinten, einsteigen – jetzt kam noch die Prozedur des Angurtens dazu - den Motor starten und dann losfahren) Unmut bei den Fahrern hervorrief.

Das bemerkenswerteste neue Rennfahrzeug beim 24-Stunden-Rennen von 1969 war der Porsche 917, der erst im Frühjahr vorgestellt wurde und noch unausgereift war. Dagegen galten die Ford GT40, die in den drei Jahren davor den Gesamtsieg errungen hatten, als standfest und zuverlässig. Wie im Vorjahr brachte John Wyer Automotives zwei GT40 Mk.I an den Start, die #6 mit Ickx/Oliver und die #7 mit Hobbs/Hailwood am Steuer. Die beiden Wagen waren mit bewährten 4,9 Liter-V8 Ford Windsor-Motoren ausgestattet, die mit Tuningteilen von Gurney Weslake eine Leistung von 431 PS erbrachten. So traten die beiden GT40, die schon 1968 am Start standen, gegen eine Porsche-Phalanx von drei brandneuen 917 mit einer Leistung von 520 PS und vier bewährten 908 an. Am Start standen 45 Fahrzeuge aus sieben Rennklassen.

Ford GT40 Mk.I

Beim Start protestierte Jacky Ickx gegen die nicht nur aus seiner Sicht für die Piloten gefährliche Prozedur des Le-Mans-Starts, indem er zwar zügig über die Straße ging, aber nicht lief und sich erst in aller Ruhe vollständig angurtete, ehe er losfuhr. Als er endlich startete, war der letzte Wagen vor ihm schon außer Sichtweite. Am Abend lagen die beiden Werks-917 und weitere zwei 908 überlegen in Führung, Ickx/Oliver waren zwar bis auf den siebten Rang vorgefahren, hatten aber schon fünf Runden Rückstand auf den führenden 917 #12 von Elford/Attwood. Aber bis zum frühen Sonntagnachmittag waren von den bis dahin dominierenden Porsche einer nach dem anderen wegen technischer Defekte ausgefallen. So lagen drei Stunden vor Schluss zwei Wagen gleichauf: der letzte Porsche 908 #64 von Herrmann/Larrousse und der Ford GT40 #6 von Ickx/Oliver.

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Nach dem letzten Boxenstopp der beiden Fahrzeuge entwickelte sich eines der spannendsten Le Mans-Finale der Geschichte. Der 908 war auf den Geraden schneller als der GT40, der wiederum in den kurvigen Passagen im Vorteil war. Obwohl mittlerweile beide Fahrzeuge mit technischen Problemen zu kämpfen hatten, wiederholte sich fast jede Runde das selbe Spiel: Hans Herrmann überholte den Ford auf der langen Mulsanne-Gerade, und Jacky Ickx konterte aus dem Windschatten des Porsche heraus in den Kurven vor Start und Ziel. Als knapp vor Rennende Ickx den Porsche vor der Ford-Schikane ausbremste, schien das Rennen entschieden.

Aber Renndirektor Charles Deutsch bedeutete den beiden Piloten auf der Ziellinie mit hochgestrecktem Finger, dass noch eine Runde zu fahren sei, weil die volle Distanz von 24 Stunden (es fehlten nur 15 Sekunden) noch nicht erreicht war. Während die hinter den beiden Führenden liegenden Fahrzeuge bereits abgewinkt wurden, fuhren Ickx und Herrmann ein letztes mal um den Kurs. Diesmal lag Ickx in Mulsanne jedoch sicher in Führung und rettete so nach 371 Runden bzw. 4.998 gefahrenen Kilometern gerade mal 100 Meter Vorsprung ins Ziel. So gewann das selbe Fahrzeug zweimal (1968 und 1969) die 24 Stunden von Le Mans. Für den GT40 war dies nach vier Gesamtsiegen in Folge der letzte offizielle Renneinsatz, und für Jacky Ickx der erste von insgesamt sechs Gesamtsiegen in Le Mans.

Quelle: Wikipedia

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Die Intention

Heuer vor 100 Jahren fand das erste mal das 24-Stunden-Rennen von Le Mans statt, was für uns Anlass war, dies als Thema für unser Modellbauprojekt 2022/2023 zu nehmen. Die Idee war, drei Modelle von Fahrzeugen aus verschiedenen Epochen zu bauen, als Vertreter aus den 1960er Jahren steht der Ford GT40. Diesen Bausatz hatten sich Havva und Emilia ausgesucht, zwei Mädchen aus der vierten Klasse, die im vergangenen Schuljahr das Einsteigermodell gebaut hatten. Sie entschieden sich dafür, das Siegerfahrzeug von 1969 mit der #6 von Jacky Ickx und Jackie Oliver zu bauen.

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Der Bau

Wie in der Bausatzbesprechung schon angedeutet, ist das Modell relativ einfach aufgebaut, was aber nicht heißt, dass es an den sichtbaren Bereichen an Details mangeln würde. Gerade das Cockpit ist schön wiedergegeben, zusammen mit einer entsprechenden Bemalung und den umfangreichen Decals, die Revell hier beigelegt hat, entstand vor allem durch Havvas Hände ein schöner Innenraum. Mit den Gurten verfuhren wir so, wie wir es schon beim TS050 probiert hatten: die Decals wurden randgenau ausgeschnitten und mit dem Trägerpapier am Sitz angebracht (wir beschränkten uns hier tatsächlich auf den Fahrersitz). Später durch die Scheiben betrachtet, genügt dies für unsere Bedürfnisse vollauf. Allerdings beinhaltet die ansonsten hervorragend gestaltete Bauanleitung hier einen Fehler: die Gurtdecals sollen für beide Fahrzeuge (1968 und 1969) verwendet werden, Gurte waren jedoch erst ab dem Jahr 1969 vorgeschrieben.

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Für den Antriebsbereich zeichnete sich im Wesentlichen Emilia verantwortlich, auch hier entstand durch eine entsprechende Bemalung eine schön anzusehende Sektion. Aufpassen muss man bei den verschiedenen Alternativteilen, beim Getriebegehäuse hatten wir das falsche erwischt, der Optik tut es aber keinen Abbruch. Dafür aber umso mehr die um rund drei Millimeter zu schmalen Hinterräder, wobei die Achsaufnahmen in den Felgen um ebendiesen Wert zu kurz sind. Die gesamte Hinterachse hat diesem Wert entsprechend Spiel; dies soll mit Distanzstücken ausgeglichen werden - eigentlich das einzige Manko dieses ansonsten sehr schönen Bausatzes.

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Insgesamt war der Bauprozess beim Chassis wirklich angenehm und ließ sich in relativ kurzer Zeit bewerkstelligen. So konnten wir uns auf die Lackierung der Karosserie konzentrieren, wofür wir das Gulf-Farbset „For 917´s and GT40´s“ ZP-1012 von Zero Paints verwendeten. Die orangenen Flächen sollten komplett lackiert werden, um eventuelle Farbunterschiede zu den Decals zu vermeiden – und das hat sich im Nachhinein als gute Entscheidung erwiesen. Dafür scannte ich den Decalbogen ein, um später Schablonen für die Maskierungen erstellen zu können.

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Wir haben hier ohne Grundierung gearbeitet und mit dem Orange begonnen. Dabei können wir die Erfahrungen von Alex Grivonev bestätigen; die Farben sind sehr aggressiv und greifen bei zu starkem Farbauftrag den Untergrund an. So gab es auch bei uns in diesem Stadium einiges auszubessern und zu korrigieren. Deshalb achteten wir in der Folge penibel darauf, mit nur sehr dünnem Farbauftrag zu arbeiten (diese Erfahrung hatten wir übrigens auch mit Alclad II-Farben gemacht: bei zu dickem Farbauftrag gibt es Rissbildung). So gab es bei der Lackierung der blauen Farbe keinerlei Probleme, nach dem Abziehen der Masken waren kaum Fehlerstellen zu korrigieren. Dazu sind die beiden Farbtöne hervorragend getroffen und geben das Erscheinungsbild des Gulf-GT40 sehr schön wieder.

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Zur Vorbereitung für die Decals trugen wir eine Schicht Tamiya X-22 Klarlack auf, der mit Tamiya Compound glänzend poliert wurde. Die Bilder sind auf extrem dünnen, aber dennoch stabilen Trägerfilm sauber gedruckt und lassen sich sehr gut verarbeiten. Sie reagieren gut auf Revell Decal Soft und schmiegen sich so wunderbar an die Karosserieformen an. Sogar Decals für die Schnellverschlüsse sind vorhanden; einzig die weißen Roundels für die Startnummern decken nicht hundertprozentig - hier gönnten wir uns einen zweiten Decalbogen und hatten die Roundels in kritischen Bereichen doppelt belegt.

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Die beiden Mädchen trugen die Wassergleitbilder mit viel Geduld und Freude auf, das Aufbringen der schwarzen Haarlinien zur Trennung der beiden Karosseriefarben übernahm ich. Diese mussten exakt von den orangenen Flächen abgeschnitten und ebenso exakt über den Farbkanten platziert werden. Es war ein ziemliches Gefriemel, aber es ist gelungen und das Ergebnis überzeugt - zusammen mit den anderen Bildern - auf ganzer Linie. Mit mehreren Schichten Tamiya-Klarlack wurde das Ganze abschließend versiegelt und nach dem Aushärten die Türspalte mit AllStabilo-Graphitstift betont.

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Etwas Bedenken hatte ich beim Aufsetzen des vorderen Karosserieteiles, da die Seiten, um über das Chassis schlüpfen zu können, relativ weit auseinander gezogen werden müssen. Gemeinsam schafften wir es aber, das Teil ohne Bruch und Lackschäden zu montieren. Beim Anbauen der Frontscheinwerfer gab es jedoch eine Hürde: die unteren sind für das enge Lampengehäuse zu groß, so dass sich die Abdeckgläser nicht korrekt einsetzen lassen. Nach entsprechender Verkleinerung der beiden Scheinwerferteile war das Problem aber gelöst.

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Auch die Montage der weiteren Anbauteile gestaltete sich sehr angenehm, bei den Rahmenbildern für Seiten- und Heckscheibe zeigt sich erneut die hohe Qualität der Decals: die aufgdruckten silbernen Nieten passen von der Position her perfekt zum Relief der Bauteile. Dazu decken die Decals in vorbildlicher Weise die Montageleisten für die Scheiben ab. Bei der`69er Version sind für die Scheinwerferverglasungen keine Decals vorgesehen, dies sieht aber so aus, als ob etwas fehle. So habe ich die beiligenden Umrandungen auf etwa die Hälfte reduziert ausgeschnitten und aufgebracht - nun wirkt es komplett.

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Emilia und Havva schreiben dazu:

Emilia: Mir hat am besten gefallen, dass es eine Teamarbeit war. Wir hatten den Ford GT40 gebaut. Ich fand es sehr cool. Wir haben viele Teile zusammengeklebt und mit der Airbrush angesprüht. Ich kann es nur weiter empfehlen.

Havva: Ich finde Modellbau toll, weil man sehr viel lernt und ich kann es euch auch empfehlen. Man kann Autos und vieles mehr bauen. Es ist sehr COOL.

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Fazit

Mit der Revell-Edition des Ford GT40 hatten wir ein Modell, dessen Bau vom Anfang bis zum Ende Spaß gemacht hat. Und wenn schon die beiden Mädchen eine Weiterempfehlung geben, spricht das wohl Bände...

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Bastelhorties

Publiziert am 02. Juni 2023

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