Douglas DC-8-61CF

EC-CCF, SPANTAX

von Michael Bartnick (1:144 Revell)

Hier stelle ich einen echten Oldie des Plastikmodellbau vor: Revells uralte „Super Sixty“ DC-8 aus dem Jahre 1969, gebaut als Douglas DC-8-61CF der ehemals berühmt-berüchtigten spanischen Charterfluggesellschaft SPANTAX; Mein absolutes „must have“! Kindheitserinnerung par excellence...

Meine Vorbildmaschine mit dem Kennzeichen EC-CCF (MSN 45897) wurde im Dezember 1967 als N8786R an Trans Carribean Airways geliefert, flog zwischenzeitlich auch für TIA und gelangte im Januar 1973 zur spanischen Charter-Fluggesellschaft Spantax, wo sie bis 1984 im Einsatz stand.

Die DC-8-61 basierte auf der Serie 50 (-53), wobei die Kabine um insgesamt 11 m verlängert wurde und das Flugzeug somit eine Gesamtlänge von 57 m aufwies. Diese Maschinen konnten bis zu 269 Passagiere befördern und wurden vom Hersteller (Douglas) ab Werk auch als „Convertible Freighter“ (CF) angeboten, wodurch sie wahlweise als Passagier- oder Frachtflugzeuge nutzbar waren. Die „langen Achter“, die sogenannten "Super Sixties" mit über 250 Passagiersitzen waren bis zum Erscheinen der Boeing 747 im Jahre 1970 die größten Passagierflugzeuge ihrer Zeit.

Der Revell-Ur-Bausatz erhielt einige Ergänzungen wie z.B. verlängerte Triebwerkspylone und optimierte Schubumkehrlamellen. Die jeweils sechs seitlichen Lamellen der Schubumkehr fehlen im Bausatz, lassen sich aber mit dünnem Sheet (je 5x7 mm) und ein paar Gravuren leicht herstellen. Die Intakes sind mit (innen) lackierten Trinkhalmen verkleidet und erhielten übriggebliebene fotogeätzte Fanschaufeln einer Il-76. Passt! Auf der jeweils linken Triebwerksseite wurde eine überflüssige Öffnung verschlossen.

Unter den Tragflächen wurden die fehlenden Flaptrackfairing mittels Holzleim angeformt und mit „Mr.Surfacer“ überzogen.

Auf ähnliche Weise, aber nur mit gezogenem Gießast, fertigte ich diese Verkleidungen an der Unterseite der Höhenruder an. Darüber hinaus wurde der Rumpf komplett nachgraviert und erhielt eine übrige Nase aus einem Minicraft-Kit.

An dem Modell baute ich - mit vielen Rückschlägen - von 2016 bis 2020, und da seinerzeit die Spantax-Variante als Decalsatz nicht käuflich zu erwerben war, wurden entsprechende Schriftzüge & Embleme angefertigt (an dieser Stelle nochmals Dankeschön, Jürgen!).

Die dreiteilige blau/weiße Cheatline mußte ich allerdings in Eigenleistung herstellen, was zunächst einige Recherche- und Rechenaufgaben erforderte. Ich habe mich letztendlich für einen 4 mm breiten Haupt- und vier jeweils 0,5 mm breite Begleitstreifen entschieden – macht also 6 mm Grundblau. Nach vielen Farbmischversuchen für das passende Blau wählte ich am Ende RAL 5015 (Elita) für die lackierte Cheatline (6 mm), 26decals (Fenster) und TL-Decals für die weißen Streifen (0,5 mm).

Die Unterseite erhielt eine Grundlackierung mit Metallfarbtönen – viele weitere einzelne Panels wurden anschließend unregelmäßig mit unterschiedlichen Decalpatches in Metall- und Grautönen versehen.

Sehr viel Arbeit im Mikrobereich: Viereckige Decalschnipsel, abwechselnd in Weiß und Blau im Bereich der Türrahmen...

Aus einem N-Spur Mercedes L319 und Resin-Teilen von BraZ fertigte ich mir schließlich nach Vorbildfotos eine fahrbare Gangway, ebenso mittels diversen Teilen aus der Restekiste eine GPU mit Spantax-Beschriftung. Die einzelnen Buchstaben der GPU (Ground Power Unit) sind aus Decalresten zusammengepuzzelt. Die hintere Gangway stammt aus dem Bausatz und wurde lediglich entsprechend lackiert und beschriftet...

Michael Bartnick

Publiziert am 20. Mai 2023

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