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M3A2 Bradley

von Thomas Bautze (1:87 Roco - Minitanks)

M3A2 Bradley

Ein Modell, das ich schon vor einiger Zeit gebaut habe, ist der M3A2 Bradley Aufklärungspanzer der US Army von Roco. Das Modell stellt eine sehr gute Basis dar, auf der man mit ein paar Änderungen ein sehr adäquates Modell erstellen kann. Dabei gibt es die Möglichkeit sowohl den M2A2, also den Schützenpanzer, und den M3A2 zu bauen.

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Die Wanne

Hier gibt es doch einiges zu tun. Ich habe zuerst die Panzerplatten zum Schutz des Laufwerkes abgetrennt (ist nur aufgesteckt) und in Segmente zerlegt. Anschließend wurden die einzelnen Platten teils nach oben, also im hochgeklappten Zustand, und teils nach unten wieder montiert. Dies sieht man sehr häufig bei Fahrzeugen im Gelände. Dabei wurde so Platz gelassen, dass später etwas Gerödel der Besatzung an den Seiten sowie die CIPs (Combat Identification Panels) angebracht werden konnten.

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M3A2 Bradley

 

Der Bereich am Heck wurde ebenfalls etwas abgeändert. Erst mal musste die Panzerung neben der Heckklappe in der richten Stärke ergänzt werden. Der M3 hat im Gegensatz zum M2 keine Scharten in der Heckklappe. Diese mussten also mit Plastikprofil und Spachtel verschlossen werden. Links und rechts neben der Klappe wurden zurechtgeschnittene CIPs, die in einem Roco/Herpa Zurüstsatz enthalten sind, angebracht.

Die meiste Arbeit im Bereich der Wanne folge beim Neuaufbau des Auspuffs inkl. der Wärmeverkleidung. Hier hat Roco leider nur einen Plastikstumpf, der ein ausgehendes Rohr darstellen soll. Im Original ist diese Konstruktion etwas aufwendiger. Ich habe also den alten Stumpf entfernt und mittels Plasticsheet den Bereich nach dem Vorbild neu gestaltet. Anschließend wurden noch ein paar Panzerplatten angebracht und nicht benötigte Optiken entfernt und deren Aufnahmen verschlossen. Den Schluss bildeten noch ein paar Handläufe aus Draht und die vorderen Schmutzfänger aus Bleifolie.

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Der Turm

Nachdem die Arbeiten an der Wanne erledigt waren, konnte ich mich dem Turm widmen. Hier fielen mir doch mehrfach Unstimmigkeiten und fehlende Teile am Roco Modell auf. Der seitliche TOW-Startbehälter für zwei Raketen wurde mit Rundprofilen nachdetailliert. Dabei wurden der Haltemechanismus der Verschlussluke, einige Nieten und der hintere Bereich mit den Enden zweier geladener Raketen komplett neu gestaltet.

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Die Turmluken wurden innen mit Verschlussmechanismus, Dämmung und Bügeln nachgebessert. Dabei sollte man auch die Stärke der Rocoteile überarbeiten. Der Kasten auf dem Turm, der verschiedene Optiken beherbergt, wurde ebenfalls neu gestaltet. Dabei wurden die Schutzklappen, das Innenleben und ein paar äußere Details mit Plastikprofilen neu aufgebaut.

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Die zeitraubendste und friemeligste Arbeit ist sicher der Neubau der beiden Stangenmechanismen der manuellen Zieloptiken. Dies sind beim Bradley die markanten Röhrchen, die von der Panzerplatte um die Borkanone hoch zum Turm laufen. Roco hat erst mal nur eine, und die hat die Ausmaße eines Geländers. Dat geht mal gar nicht - dachte ich so bei mir. Und wie immer sind Entscheidungen, die man schnell trifft, auch schnell bereut. Die Konstruktion selber schien zwar sehr fein aber nicht gerade schwierig. Viel schwieriger war es hier gute Bilder zu finden, die zeigen wo das ganze anfängt und wo es hingeht. Nachdem ich diese ausfindig machen konnte entstanden die Teile aus 0,3mm Rundprofil und vielen nervraubenden Anläufen, bei der Verbindung auch die richtige Höhe hinzukriegen. Aber auch dies war dann geschafft.

Zu guter Letzt wurden noch einige Kleinigkeiten wie die Munhalterungen am Turmheck, div. Kästen und ein neues koaxiales MG sowie eine Abschlussplatte über der Hebemechanik der Bushmaster Borkanone erstellt und angebracht.

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Lackierung und Finish

Da ich zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Modells noch keine neue Airbrush hatte, habe ich mir mit einer Sprühdose von Tamiya ausgeholfen, um die Grundlackierung Nato-Green aufzubringen. Dies ist sicher eine gute Variante, wenn noch kein "Luftpinsel" vorhanden ist. Die Farbe wird gleichmäßig aus ca. 30cm Entfernung zum Modell aufgesprüht und trocknet seidenmatt aus. Die Streifen des CARC Anstrichs wurden mit dem Pinsel und stark verdünntem Tamiya Nato-Black und Nato-Brown aufgebracht. Anschließend wurde mit Mattlack aus der Sprühdose von Tamiya versiegelt. Noch vorhandene Pinselspuren verschwinden dabei fast in Gänze.

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M3A2 Bradley

 

Zur Alterung wurde ein Dark Wash von MIG aufgebracht und mit Q-Tipps und MIG Thinner for washes wieder entfernt. Es ist sehr wichtig, gerade bei so kleinen Modellen wieder viel des Washings wegzunehmen, da es sonst schnell zu dunkel wird. Nach einem Drybrush mit aufgehelltem Nato-Green wurde noch mit Pastellkreiden/Pigmenten die Verschmutzung aufgebracht.

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Die Decals stammen von TL-Decals. Sie sind aus verschiedenen Sätzen zusammengestellt und nach dem Aufbringen mit Mr. Mark Softer behandelt. TL hat mittlerweile ein grandioses Sortiment an US Decals für moderne Gefechtsfahrzeuge im Maßstab 1:87. Sogar die sogenannten Crew-Tags, also die Namenszüge der Besatzung, sind zu bekommen! Dabei sind die Namen und Ränge, die verwendet wurden, in vielen bekannten Kriegsfilmen wieder zu finden. Netter Gag!

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Die Crew stammt von Preiser und wurde mittels Revell Aqua Color mit dem neuen ACU Tarnanzug "bekleidet". Beide Figuren bekamen noch Helmmicros aus gezogenem Gussast (ja ich weiß - man kann es auch übertreiben) und wurden etwas gekürzt und in den Turm geklebt. Das Gerödel stammt von verschiedenen Herstellern, es wurde getrennt vom Modell bemalt und zum Schluss am M3 angebracht.

Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr habt ein wenig Lust bekommen, auch mal was Kleines zu bauen...

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M3A2 Bradley

 

Thomas Bautze

Publiziert am 30. April 2011

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