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Fokker Dr.I

Spaßmodell - 1. April 2006

von Thorsten Wieking (1:72 Revell)

Fokker Dr.I

Den hier dargestellten Fokker Dr.I flog Leutnant Theodor Isegurd von Gerlach, genannt „TIGer“, im März 1918 bei der JASTA 21. Die außergewöhnliche Lackierung verdankt er seinem Chefmechaniker Wagner, den eine freundschaftliche Rivalität mit einigen Mechanikern von Richthofens fliegendem Zirkus verband. Als Wagner von den „neuen“ Tarnfarben der JASTA 11 erfuhr, wurde die künstlerische Ader in ihm geweckt (vermutlich forciert durch hochprozentige Unterstützung). Basierend auf dem Spitznamen seines Piloten stand das Tarnmuster fest und wurde in einer Nacht- und Nebelaktion von ihm und seinen Leuten aufgebracht. Die Reaktion des Leutnants am nächsten Morgen ist nicht bekannt.

Fokker Dr.I

Biographie

Der am 31.03.1895 um 24:10 Uhr in Karlsruhe geborenen von Gerlach war zunächst wie viele seiner Pilotenkollegen in der Kavallerie, bevor ihn sein militärischer Werdegang an die Fliegerschule führte. 20 bestätigte und 10 vermutliche Abschüsse konnte er bis zum Kriegsende verbuchen. Zwischen den Weltkriegen verschlug es von Gerlach über den großen Teich, wo er als Verbindungsoffizier zwischen der neugegründeten deutschen Luftwaffe und dem United States Army Aircorps tätig wurde.

Die Jahre 1939 bis 1945 verbrachte er als Zivilist in den USA, da er mit Beginn des zweiten Weltkrieges seinen Dienst in der Luftwaffe quittiert hatte. Im Jahr 1956 kehrte er in die Bundesrepublik zurück, um der Bundesluftwaffe und anderen Luftwaffen der verschiedenen NATO-Staaten als ziviler Berater zur Seite zu stehen. Gerüchten zufolge regte er bereits frühzeitig gemeinsame Manöver und Staffeltreffen an. Inwieweit sein Engagement zu den ersten TIGERMEETs führte, ist leider nicht überliefert. Von Gerlach verstarb am 04.01.1988 in Springdale, Arizona.

Fokker Dr.I

Referenzen

Als einzige Referenzunterlage stand mir von Gerlachs Biographie "Durch Gräben getrennt, im Fliegen vereint" zur Verfügung, die Mitte der 1960ger Jahre im Avril Verlag in kleiner Auflage erschien. Hier schildert von Gerlach auch jene denkwürdige Nacht, in der dieses kleine Kunstwerk entstand: "Ich hatte meinem fleißigen Obermechaniker Wagner, der immer um das technische Wohl meiner Maschine besorgt war, eines meiner Geburtstagsgeschenke überlassen -  ein Flasche "Jack Daniels", die mein Flügelmann einem amerikanischen Lieutnant abgenommen hatte, den er nach erfolgreichem Kurvenkampf zur Landung zwingen konnte. Hätte ich an jenem Abend doch nur um die Konsequenzen meiner Großzügigkeit gewußt... am nächsten Morgen mußte ich feststellen, dass der gute Wagner dieses amerikanische Gebräu mit seiner Mannschaft geteilt hatte und man daraufhin beschloß, meine Maschine neu zu tarnen. Nun muß ich dem interessierten Leser mitteilen, dass mein Name an unserer Staffeltafel (Feindflüge, Abschüsse ecetera) mit den Initialen TIGer eingetragen war. Nun, um Sie, liebe Leser, nicht länger auf die Pointe warten lassen zu müssen - am nächsten Tag sah meine Maschine aus wie ein Tiger. Gelb-orangenes Fell mit schwarzen Streifen."

Soweit die mir zur Verfügung stehenden Informationen. Ich hoffe, dem Werk von Obermechaniker Wagner Rechnung getragen und die Fokker Dr.1 von Theodor Isegurd von Gerlach originalgetreu nachgebaut zu haben.

Fokker Dr.I

Fokker Dr.I

Thorsten Wieking

Publiziert am 01. April 2006

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