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Pelayo

von Bernd Villhauer (1:700 Yadar)

Pelayo

Geschichtliches

Die Pelayo wurde als das vermeitlich stärkste Schiff der spanischen Marine auf einer französischen Werft gebaut. Ihre Konstruktion war ähnlich dem französischen Linienschiff MARSEAU, jedoch war sie kleiner und in der Lage, den Suez Kanal zu durchqueren. Der Name Pelayo stammt vom ersten König von Asturia nach dem Befreiungskrieg und Sieg bei Covadonga (718), wonach Asturia das erste unabhängige spanische Königreich wurde.

Pelayo

Während des Beginns des Spanisch-Amerikanischen Kriegs 1898 war die Pelayo in der Werft um überholt bzw. umgebaut zu werden. Am 14. Mai 1898 wurde sie in das Reserve-Geschwader überführt. Am 16. Juni legte die Pelayo, zusammen mit anderen Einheiten der spanischen Marine, ab, um in die Gefechte um Manila und die philippinischen Inseln einzugreifen. Jedoch verzögerte die ägyptische Regierung die Übergabe neuer Vorräte und Kohle, so dass der Krieg gegen Amerika bereits verloren war, ehe der Suez Kanal durchquert werden konnte.

Pelayo

Der Kommandant, Admiral Camara wurde zur Rückführung der Pelayo aufgefordert und das Geschwader wurde aufgelöst. In den Jahren 1901 bis 1908 nahm die Pelayo an vielen Flottenparaden teil, jedoch feuerten die Geschütze dieses Schiffes nur einmal auf einen Gegner, und zwar 1909 während des Spanisch-Marokkanischen Krieges. Im Jahre 1923 wurde dieses seltsame und auf eine eigenartige Weise schöne Schiff außer Dienst gestellt und 1925 abgewrackt.

Pelayo

Technische Daten

  • In Dienst gestellt: 3.Juni 1888
  • Länge: 120.04 Meter
  • Breite: 20.20 Meter
  • Verdrängung: 9745 Tonnen
  • Besatzung: 520 Offiziere und Mannschaftsdienstgrade
  • Reichweite: 3000 Meilen bei 10 Knoten
  • Geschwindigkeit: 16.7 Knoten
  • Kosten: 22 Millionen Peseten (ohne Kanonen)
  • Bewaffnung: Zwei 320mm/35 cal. Honotoria Hinterlader, zwei 280mm/35 cal. Honotoria Hinterlader, ein 162mm/35 cal. Honotoria Hinterlader, zwölf 120mm/35 cal. Honotoria Hinterlader, drei 57mm Schnellfeuer Kanonen,dreizehn 37mm Schnellfeuerkanonen, sieben Torpedorohre

Pelayo

Zum Modell

Als ich zum ersten Mal ein Bild der Pelayo sah war ich sofort begeistert. Da das Bild im Zusammenhang mit dem Modell von Yadar stand war natürlich klar, dass ich dieses Schiff bauen musste. Dann sah ich die Fotos von Jim Baumanns Pelayo und dessen Baubeschreibung und war erst einmal gespannt, wie der Bausatz aussah. Nach dem Öffnen der Box war mir klar, dass dies keine leichte Aufgabe wurde. Im Prinzip musste, vom Rumpf angefangen, alles entweder überarbeitet oder neu angefertigt werden.

Pelayo

Da es nur wenig Literatur bzw. Internetseiten bezüglich der Pelayo gibt war ich froh, Jims Baubeschreibung studieren zu können. Jim Baumann ist für mich nicht nur der beste Schiffsmodellbauer, sondern recherchiert auch absolut seriös und detailversessen. So konnte ich ohne Bedenken seine Vorgaben umsetzen und es entstand, mit einigen zusätzlichen Erkenntnissen aus anderen Quellen, ein Modell, das mir sehr viele Probleme, aber noch mehr Spass beim Bauen gemacht hat. Insgesamt waren es über 400 Teile, die ich aus den unterschiedlichsten Materialien selbst gebaut und dem Modell beigefügt habe.

Pelayo

Modifikationen

Im Einzelnen wurde verändert bzw. neu angefertigt:

  • Das Heck wurde abgeschliffen und mit Autospachtelmasse neu aufgebaut und in richtige Form gebracht.
  • Es wurden über 100 Klappen an der Rumpfseite angebracht, um ein interessanteres Gesamtbild durch die nun geöffneten Klappen zu bekommen
  • Schornsteine sind im Bausatz zu niedrig und wurden ersetzt.
  • Alle Fenster wurden entweder verspachtelt oder verschliffen und durch dünne Streifen aus Evergreen Material neu dargestellt.
  • Sonnensegel wurden an den Brückenaufbauten angebracht
  • Verschiedene Gegenstände auf den Decks, z.B. kleine Holzbänke, wurden aus Aetzteilen angefertigt (auf dem Deck der Pelayo sah es teilweise aus wie auf einem Urlaubsdampfer)
  • Masten und Wanten mußten komplett selbst angefertigt werden.
  • Die aufwendige, im Bausatz nicht vorhandene Hebeanlage für die Beiboote wurde aus verschiedenen Aetzteilen (Leitern) und dünnem Evergreenmaterial hergestellt.

Pelayo

Da ich das Modell vor Anker baute nahm ich als Wasserfläche eine leicht gewellte Glasplatte, die ich von unten mit verschiedenen Farbschichten (Blau – Gruen und Grau) versah. Wichtig ist dabei, dass die jeweilige Farbe nur so dicht gesprüht wurde, dass die darauffolgende Farbe noch durchschimmert.

Pelayo

Diese Methode ergibt eine Oberfläche, die wie echtes Wasser Gegenstände reflektiert und dadurch sehr realistisch wirkt. Das Schiff und die Beiboote wurde mit Silikon auf der Glasplatte befestigt, das gesamte Modell mit einer Plexiglashaube vor Staub und ungewollten Berührungen geschützt.

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Ich widme dieses Modell Jim Baumann, weil ich es ohne seine Beschreibung nicht so hätte bauen können - aber vor allen Dingen der Freude wegen die ich jedesmal empfinde, wenn ich ein neues Schiff in Modelwarship (und mittlerweile auch auf Modellversium! Anmerk. der Redaktion) finde wo da steht: Build by Jim Baumann.

Bernd Villhauer

Publiziert am 07. September 2005

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