Zerstörer Z 31Zerstörer 1936A (mob)von Mathias Carl (1:400 Heller)Zum Original:Die auf das Jahr 1932 zurückgehenden Ideen für die ersten deutsche Nachkriegszerstörer basierten auf einer Verdrängung von ca. 1100ts, 35Kn und 3 x 12,7 cm SK als Eckdaten, womit sie eher im Bereich der späteren Torpedoboote lagen. Eine Inbaugabe zu diesem Zeitpunkt wurde aber noch durch den Vertrag von Versailles verhindert, dessen Hürden aber mit dem deutsch-britischen Flottenabkommen von 1935 fielen. Über die Zerstörer der Typen 1934, 1934A, 1936, 1936A gelangte man schließlich zum Typ 1936A (mob) mit den Zerstörern Z 31 – Z 34. Bis auf Z 31 wurden alle Einheiten dieses Typs von vornherein mit dem 15 cm Zwillingsturm auf der Back fertiggestellt. Hatten die vorhergehenden Typen bereits damit zu kämpfen, dass sie recht „nasse“ Schiffe waren, so trat dieses Problem bei den mit dem Turm ausgestatten Schiffen noch stärker auf, wodurch sie nur begrenzt einsetzbar waren. Auch erwies sich die Wahl der Hochdruckheißdampfanlage als Antrieb als ungünstig, da sie ein hohes technisches Verständnis, eine sorgfältige Einarbeitung und eine penible Wartung erforderte. Die Wahl des 15 cm Kalibers erwies sich ebenfalls als Nachteil, wurde doch die höhere Durchschlagskraft gegenüber der 12,7 cm Bewaffnung der Typen 1934, '34A und '36, mit einer massiv gesunken Kadenz erkauft. Alles in allem waren die Zerstörer des Typs 1936 A (Mob) recht problembehaftete Einheiten, welche den in sie gesetzten Erwartungen nicht gerecht werden konnten. Ein Komplex, an dem die gesamten Entwicklungen der Kriegsmarine krankten. Von den gebauten vier Einheiten dieses Typs überlebten drei ( Z31, Z33, Z34) den Krieg und wurden den Siegermächten als Beute zugesprochen, wo sie teils noch bis in die 50er Jahre hinein fuhren. Zum Bausatz:Bei dem Bausatz handelt es sich um das bekannte und betagte Hellersche Modell des Zerstörers Z 31, welcher allerdings in allen drei bekannten Bewaffnungsvarianten dargestellt werden kann. Der Bausatz entspricht zwar nicht dem modernen Spritzgusstechnik-Niveau, ist aber der momentan einzige Bausatz eines deutschen Zerstörers aus dem 2. Weltkrieg. Wer um die Schwächen des Bausatzes weiß, findet hier aber trotzdem eine akzeptable Basis vor. Zum Modell:Aufgrund der genannten Schwächen machte dieser Bausatz doch einiges an umfangreichen Nach-, Zu- und Umrüstarbeiten erforderlich. Auf der Back wurde der Flaggenstock aus gezogenem Gussast, PE-Ketten, Decksösen der Anker, PE-Handräder für die Spills & PE-Kabeltrommeln hinzugefügt. Am 15 cm Zwillings-Turm wurden Sprossen an der Front, Abdeckungen für die Optiken, Schotten an beiden Seiten und Halterungen aus PE-Reling für die Bausatz-Flöße ergänzt. Hinzu kamen noch Rohrhosen aus Spachtelmasse und ein 2cm Flak-Vierling von Eduard. Beim Mast wurden die gesamte Funk-Mess-Ausstattung sowie die Positionslichter und das Krähennest hinzugefügt, bzw. selbstgefertigt. Im Bereich der vorderen Aufbauten wurden aus diversen PE-Sätzen Schotten & Fenster, Leitern, das FuMO und die Reling genutzt. Die Flöße wurden mit den gleichen Halterungen versehen wie beim Turm, auch wurden Rettungsringe und Positionslaternen hinzugefügt und Kompasstöchter und Torpedozielsäulen ergänzt. Am vorderen Schornstein wurden die Stage, Leitern sowie Rohrleitungen mittels Draht und PE-Teilen gefertigt und das Gitter im Inneren aus Sheet neu aufgebaut. Der Kutter wurde ausgefräst und mit einem Innenleben aus in Sekundenkleber getränktem Papier sowie einem Ruderblatt versehen. Die Verzurrungen sind aus Draht gefertigt. Mittschiffs wurden die Torpedorohrsätze mit Draht und Sheet in diversen Stärken aufdetailliert. Der Rohrmeisterstand entstand im Eigenbau, ebenso wie die klaren Kuppeln. Kabeltrommeln, Wasserbomben und 3,7 cm Flak stammen von WEM, die 2 cm Flak von einem Mirage-Bausatz. Am Schornstein wurden ebenfalls Leiter und Stage ergänzt, sowie die Rohrleitungen an der Hinterkante Schornsteinkappe. Die Rettungsflöße samt Halterung an der Hinterkante der vorderen Aufbauten sind ebenfalls Eigenanfertigungen. Die Schwanenhälse der Bunker-, Tank- und Zellenentlüftungen wurden aus Draht gefertigt, ebenso wie die überall an Oberdeck verteilten Feuerlöschschläuche und Feuerlösch-Stutzen. Die achteren Aufbauten und das Achterdeck erhielten Schotten und Fenster, Leitern und Reling aus PE. Die 15 cm Geschütze wurden geöffnet und ein Innenleben angefertigt. Die Persenning entstand aus gerollter Spachtelmasse. Die Abstützungen der Plattformen wurden aus gezogenem Gussast erstellt und der Flak-Vierling stammt wieder von Eduard. Während auf dem Achterdeck die Spillanlage der Sperrwaffeneinrichtung, die Aussetzvorrichtungen für die Ottergeräte, der Flaggenstock, die Heckklüse sowie die Minen selbst gefertigt wurden. Die Verzurrungen der Otter sind wieder aus Draht erstellt. Das Modell wurde mit Revell Aquacolors lackiert. Die Takelage entstand aus 0,1 mm Angelschnurr, die mittels Lötkolben gespannt wurde. Mathias Carl Publiziert am 28. September 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |