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Hotchkiss H-35

von Olaf Schöpke (1:15 Resin-Eigenbau)

Hotchkiss H-35

Die Idee zum Bau dieses Panzers hatte ich, als in einem Bausatz von Jaguar (?) den Turm eines Renault R35 für im Maßstab 1/16 fand, den ich vor Jahren erworben hatte. Beim geplanten Bau ist mir aufgefallen, dass die Detailtreue nicht stimmt. So habe ich den Bausatz erst einmal wieder in meine Sammlung zurückgelegt...

Hotchkiss H-35

Am 10.5.2020 jährt sich nun der Überfall auf Belgien und Frankreich zum 80. Mal. Das war Anlass für mich, ein Projekt (im großen Maßstab) eines Panzers der französischen Streitkräfte zu bauen. Es sollte ein kleiner Panzer sein und da mir nur vom Renault und vom Hotchkiss die Unterlagen vorlagen, mir aber der Hotchkiss H35 besser gefällt, habe mich mich für den H35 entschieden.

Hotchkiss H-35

Begonnen habe ich mit dem Rumpf. Ich scannte mir Bauunterlagen ein und fand den passenden Maßstab 1:15, den ich schon seit vielen Jahren nutze. Ich schnitt Teile der Bauunterlagen aus und klebte diese auf PVC-Platten, mit Abstandshalter und Stegen aus Balsa baute ich den Rumpf (Oberwanne) grob auf. Nach verschleifen und spachteln fertigte ich die erste Form an und den Abguss bearbeitete ich inkl. Gussstruktur aus Klebstoff bis zur Endform weiter. Die zweite Form war dann die Endform, wobei Lukendeckel noch nicht dargestellt wurden.

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Hotchkiss H-35

 

Ich nutze seit vielen Jahren das Prinzip des Formenbaus mit Legosteinen, da es schnell, sauber und einfach ist und ich keine weiteren Hilfsmittel ausser Klebeband benötige. Ich stelle für die Modelle ein- und zweiteilige Formen her (auch mit großer Hinterschneidung). Das Eingießen des Resins erfolgt per Hand! Ich nutze keine Technik, da ich die Luft aus der Form mit einem Rühr- bzw. Holzstab raustupfe. 

Bug und Heck wurden aus PVC-Platten gebogen und verklebt, die Gussstruktur angebracht und abgegossen. Die Öffnungen wurden erst nach Fertigstellung der Endform im Zusammenbau mit der Oberwanne ausgearbeitet. 

Die Seitenteile bestehen aus winklig geklebten PVC-Platten mit Andeutung einer Gussstruktur, der kleine Radius wurde aufgespachtelt. Die Bodenplatte entstand nach meiner alten Idee aus PS-Platten und Balsaplatten als Verstärkung mit originalen Nieten und eingravierten Luken.

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Hotchkiss H-35

 

Auch den Turm baute ich aus Platten aus PVC, klebte und bog diese mit einem Fön und brachte die Gussstruktur auf. Alle Öffnungen erfolgten im zweiten Abguss bis zur Endfertigung.

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Der Auspuff wurde aus einem Drehteil gefertigt, die Ringe der Halterung aus Bleifolie angefertigt, aufgeklebt und alles abgegosssen. Alurohr findet als Auspuffrohr die Anwendung im Modell.

Hotchkiss H-35

Die Räder wurden aus Metall gedreht, wobei es nur eine Frontplatte bzw. Ansicht gab. Dann fertigte ich mit einer Form zwei Platten an und klebte die zusammen, um ein komplettes Rad zu erhalten und die Endform anzufertigen.

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Das Fahrgestell wurde aus PS-Platten mit kleinen Stegen gebaut, passende Schraubenköpfe fand ich in der Restekiste zum Abformen. Eine Röhre wurde halbiert, um die obere Stütze darzustellen.

Hotchkiss H-35

Das Schutzblech entstand aus 1mm Blech, es wurde über einer Abkantbank gebogen und abgeformt. Das Resinteil kann jetzt besser bearbeitet werden inkl. Nieten aus Alu oder Resin. Die Aussparung für den Rumpf wurde nachträglich angeformt. Es lässt sich leicht mit Cutter und Schere bearbeiten.

Hotchkiss H-35

Leit- und Führungsräder wurden auch hier aus Metall gefertigt, die Zahnreihe mit einem Teilapparat gebohrt und ausgearbeitet, die Gussteile als Halbschale zu einem kompletten Rad gefügt und erneut als Endform abgegossen. Diese Methode hat Vorteile, weil viele Teile mehrfach am Modell vorhanden sind und sich somit bei einem einmaligen Aufwand das Abgießen in Resin rentiert.

Hotchkiss H-35

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Die Kettenglieder waren am Aufwendigsten, da diese sehr filigran sind und ich auch mit Segmenten arbeiten wollte (Bild 24 und 25). Diese Segmente lassen sich dann im Wasserdampf sehr gut nachformen und die Belastungsspuren (Durchhängen der Kette) darstellen.

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Leider fehlen mir nun die passenden Decals, um das Werk zu vollenden! Aber auch so, denke ich, ist es eine gelungene Arbeit, die das wenig vorhandene Modellmaterial für diesen Maßstab bereichert!

Das Projekt wird weiterentwickelt, aktuell bin ich am Bau des H38 und H39 mit geänderter Kanone, Turmokulare und Oberwanne (Neuer Motor). Auch die Variante der Beutepanzer ist in Arbeit (Luke mit Deckel)

Somit habe ich Pünktlich zum 80. Jahrestag doch mein Modell fertig bauen können. Ideen gehen mir nicht aus....mal sehen, was als nächtes auf den Plan steht, natürlich in 1:15! 

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Olaf Schöpke

Publiziert am 11. Mai 2020

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