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Marder III Ausf. H

Frostiger Morgen an der Ostfront

von Theo Peter (1:72 Plastic Soldier)

Das Sd.Kfz.138 war ein deutscher Panzerjäger und ging als Marder III in die Geschichte ein
Das Sd.Kfz.138 war ein deutscher Panzerjäger und ging als Marder III in die Geschichte ein

Zum Vorbild

Das Sd.Kfz.138 war ein deutscher Panzerjäger und ging als Marder III in die Geschichte ein. Der Marder III hatte seine Entwicklung eigentlich mehr dem Fehlen mobiler Geschütze als einer Neuentwicklung zur Panzerbekämpfung zu verdanken. Grundlage für den Panzerjäger wurde der tschechische Panzerkampfwagen 38(t). Es wurden drei Hauptvarianten des Marders gefertigt. Bei der ersten Version wurde die in hoher Zahl vorhandenen Beutegeschütze 7,62 cm Feldkanone F22 auf die unveränderte Panzerwanne des Panzerkampfwagens 38(t) gesetzt. Es wurde zwar das Geschütz etwas konfiguriert, um beispielsweise eine stärkere Treibladung (der deutschen PaK 40) zu verwenden, allerdings handelte es sich bei dem Umbau größtenteils um eine Notlösung. So war das als Sd.Kfz.139 Marder III extrem hoch und dadurch auch eine sehr leichte Beute für gegnerische PaK- und Panzerbesatzungen.

Grundlage für den Panzerjäger war der tschechische Panzerkampfwagen 38(t)
Grundlage für den Panzerjäger war der tschechische Panzerkampfwagen 38(t)

Größter Nachteil war allerdings, dass ein Schutz für die Panzerbesatzung nach hinten und oben komplett fehlte. Dazu saßen die Männer genau über dem Motor. Ursprünglich war das Sd.Kfz.139 für die Ostfront konzipiert, wurde kurzfristig aber auch in Afrika eingesetzt. Die britischen Truppen waren vom Marder III derart beeindruckt, dass sie glaubten, es mit der Acht-Acht auf Ketten zu tun zu haben. Es wurden 30 Schuss Munition mitgeführt. Fast 350 Panzerjäger wurden von April bis November 1942 gebaut. Die spätere, hier gezeigte Marder III-Variante in der Ausführung H, erhielt, wie viele Marder II auch, die größere 7,5 cm PaK 40 als Hauptwaffe. Die Konstruktion der Geschützpanzerung wurde effektiver gestaltet und zur Seite hin deutlich vergrößert. Ebenfalls konnte der Kampfraum etwas tiefer gelegt werden. Es wurden 38 Schuss Munition mitgeführt. 275 Fahrzeuge wurden von November 1942 bis April 1943 gebaut, weitere 175 Fahrzeuge wurden aus Panzer 38(t) umgebaut.

Die Konstruktion der Geschützpanzerung wurde effektiver gestaltet und zur Seite hin deutlich vergrößert. Allerdings war die Besatzung nach hinten immer noch ungeschützt
Die Konstruktion der Geschützpanzerung wurde effektiver gestaltet und zur Seite hin deutlich vergrößert. Allerdings war die Besatzung nach hinten immer noch ungeschützt

Für die letzte Produktionsvariante wurde das nun speziell für Panzerjäger-Selbstfahrlafetten umgestaltete Fahrgestell des Panzer 38(t) Ausführung M verwendet. Der Motor wurde in die Mitte und der Kampfraum auf den Boden im hinteren Teil der Wanne verlegt. So wurde der Schutz der Panzermannschaft enorm gesteigert, da der Kampfraum nun hinten geschlossen war. Allerdings war der Panzerjäger nach oben immer noch verwundbar, weil auch bei dieser Variante eine Panzerung nach oben fehlte. Die umgestaltete Fahrerfront bot zudem einen besseren Schutz gegen Beschuss.

Es wurden drei Hauptvarianten des Marders gefertigt
Es wurden drei Hauptvarianten des Marders gefertigt

Es wurden aus Platzgründen allerdings nur noch 27 Schuss Munition mitgeführt. Mit 942 Stück war der als Marder III Ausführung M berühmt gewordene Panzerjäger, die meistgebaute Version der Marder-Reihe und erwies sich beim Einsatz an allen Fronten als effektiver, aber verwundbarer Panzerjäger. Als Sekundärbewaffnung hatten alle Marder III Varianten ein MG 34 Maschinengewehr. Angetrieben wurden die Marder III Varianten von einem 150 PS starken Praga EPA TZJ Motors.

Bewaffnet war der Marder III Ausf. H mit einer 7,5 cm PaK 40
Bewaffnet war der Marder III Ausf. H mit einer 7,5 cm PaK 40

Zum Bau des Modelles

Gebaut wurde das Modell größtenteils aus der Kiste. Da es sich um einen Easy-Assembly-Kit handelt, der meiner Meinung nach eher für Wargamer gedacht ist, stellte der Zusammenbau keine nennenswerten Probleme dar. Dennoch ergibt das fertig gebaute Modell ein ordentliches Resultat und liefert durch umfangreiches Zubehör gleich noch etliche Teile für die mittlerweile sehr gut gefüllte Restekiste. Aber hier und dort waren mir die mitgelieferten Teile viel zu klobig und dick – so wurden kurzer Hand einige Details durch Eigenbauten ersetzt. Zum Beispiel habe ich die Kanonenrohrbefestigungs-Rohrschelle komplett entfernt und durch eine filigrane Alternative ersetzt.

Blick auf das Bausatzcover des 1:72 Easy Assembly Kits von Plastic Soldier
Blick auf das Bausatzcover des 1:72 Easy Assembly Kits von Plastic Soldier

Dennoch ergibt das fertig gebaute Modell ein ordentliches Resultat und liefert durch umfangreiches Zubehör gleich noch etliche Teile für die mittlerweile sehr gut gefüllte Restekiste
Dennoch ergibt das fertig gebaute Modell ein ordentliches Resultat und liefert durch umfangreiches Zubehör gleich noch etliche Teile für die mittlerweile sehr gut gefüllte Restekiste

Detailliert wurde das Modell durch ein Aufbohren der Rohrmündung (auf den Bildern noch nicht zu sehen – wurde erst später ausgeführt) und das Anbringen von Stahlhelmen, Schaufeln, Munitionshülsen, Skiern, Abschleppseilen, Planen, Holzkisten und Kanistern. Die 1:72 Maschinenpistole MP40 und die Stielhandgranate stammen von PlasticSoldier und werten jedes Modell enorm auf. Die Auspuffanlage wurde mit zahlreichen Brauntönen und feinem aus echter Erde gemachten Pigmentpulver „verrostet“.

Aber hier und dort waren mir die mitgelieferten Teile viel zu klobig und dick – so wurden kurzer Hand einige Details durch Eigenbauten ersetzt
Aber hier und dort waren mir die mitgelieferten Teile viel zu klobig und dick – so wurden kurzer Hand einige Details durch Eigenbauten ersetzt

Detailliert wurde das Modell durch ein Aufbohren der Rohrmündung und das Anbringen von Stahlhelmen, Schaufeln, Munitionshülsen, Skiern, Abschleppseilen, Planen, Holzkisten und Kanistern
Detailliert wurde das Modell durch ein Aufbohren der Rohrmündung und das Anbringen von Stahlhelmen, Schaufeln, Munitionshülsen, Skiern, Abschleppseilen, Planen, Holzkisten und Kanistern

Bemalt wurde der Marder III mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Die Decals stammen aus der Restekiste. Nachdem Farben und Decals getrocknet waren, folgte eine Alterung im Trockenmalverfahren und anschließend eine Vereisung mit weißem Natron (aus dem Supermarkt) und dem Pinsel. Abschließend wurde das komplette Modell mit mattem Klarlack versiegelt.

Bemalt wurde der Winzling mit matten Revellfarben und dem Pinsel
Bemalt wurde der Winzling mit matten Revellfarben und dem Pinsel

Das Diorama

Aufgebaut wurde das Diorama auf einer 25 x 25 cm großen Laminatmusterplatte aus dem Baumarkt. Das Gelände wurde aus Karton und Klebeband realisiert. Die Steinmauer besteht aus Polystyrol und erhielt eine Steinstruktur mittels eines Teppichmessers und viel Fingerspitzengefühl. Das komplette Diorama wurde mit einer Weißleim-Blumenerde-Mischung bestrichen. Durch den Einsatz von Blumenerde erhielt der Boden die charakteristische dunkle Farbe. In die noch nasse Erde wurden echte Gras- und Getreidefasern gedrückt, die im fertigen Display vertrocknete Grasbüschel darstellen sollen. Ebenso wurden Fahrrillen und Fußabdrücke in die weiche Masse gedrückt.

Der Marder III ist im Winter 1944 an der Ostfront im Einsatz
Der Marder III ist im Winter 1944 an der Ostfront im Einsatz

Die Schilder weisen auf Minengefahr hin - daher geht einer der deutschen Soldaten voraus und sucht nach verdächtigen Gegenständen
Die Schilder weisen auf Minengefahr hin - daher geht einer der deutschen Soldaten voraus und sucht nach verdächtigen Gegenständen

Im zweiten Schritt wurde der Holzzaun aus Polystyrol und Zahnstochern gebastelt. Das kleine Diorama erhielt noch weitere Grasbüschel aus langfasrigem Streugras von NOCH, das in einzelnen Büscheln in den Weißleim gedrückt wurde. Nach der Trocknung wurden die giftgrünen Büschel mit mattem Revellbraun eingefärbt. Die beiden echten, stark bewachsenen Äste stammen aus der Natur und sollen zwei abgestorbene Bäume darstellen. Die noch verbliebenen "leeren" Flecken wurden mit Revell Dunkel- und Hellbraun bemalt.

Doch der Kommandant traut der trügerischen Ruhe nicht und lässt das Geschütz laden, um auf jede Eventualität reagieren zu können
Doch der Kommandant traut der trügerischen Ruhe nicht und lässt das Geschütz laden, um auf jede Eventualität reagieren zu können

Blick auf die scratch gebauten Hinweisschilder - diese stammen aus dem Farbdrucker und wurden auf dünnes Furnierholz geklebt
Blick auf die scratch gebauten Hinweisschilder - diese stammen aus dem Farbdrucker und wurden auf dünnes Furnierholz geklebt

Den Tannenbaum spendierte ein weihnachtlicher Dekobaum aus dem Ein-Euro-Shop. Der Rest wurde mit mattem Revell Grau trockengemalt. Nun folgte eine weitere Schicht aus der Blumenerde-Weißleim-Mischung, die dünn über die "leeren" Flecken gestrichen wurde. In die noch weiche Mischung wurde anschließend der Wegweiser gedrückt und mit echtem Moos detailliert. Die restlichen Wegweiser wurden an der in mittlerweile mit Hellbraun und Hellgrau trockenbemalten Steinmauer befestigt.

Zahlreiches Zubehör aus der Restekiste wertet das Fahrzeug deutlich auf
Zahlreiches Zubehör aus der Restekiste wertet das Fahrzeug deutlich auf

Die Figuren

Die 1:72 Winzlinge stammen von Italeri aus dem Bausatz „15 cm Nebelwerfer with Crew 1:72“, von Juweela aus dem 1:72 Weißmetall-Set „Winterbefehl-German WWII winter officers“ und dem Kleinserienhersteller Mantis Miniatures aus dem Set „1:72 German Officers WWII". Die Figuren waren von hervorragender Qualität. Vor allem der Resin-Figur von Mantis Miniatures und der Weißmetallfigur von Juweela sollte ein Extra-Lob ausgesprochen werden.

Blick auf die im Diorama eingesetzten 1:72 Figuren von Italeri, Juweela und dem Kleinserienhersteller Mantis Miniatures
Blick auf die im Diorama eingesetzten 1:72 Figuren von Italeri, Juweela und dem Kleinserienhersteller Mantis Miniatures

Zahlreiche Zurüstteile wie Waffen, Munition oder Rucksäcke wurden ergänzt und lassen die Figuren noch realistischer aussehen
Zahlreiche Zurüstteile wie Waffen, Munition oder Rucksäcke wurden ergänzt und lassen die Figuren noch realistischer aussehen

Bemalt habe ich die Figuren mit matten Revellfarben und dem Pinsel, anschließend wurden sie mit mattem Klarlack aus der Spraydose versiegelt. Besonderes Augenmerk lag dieses Mal auf den kleinen Details der Uniformen, wie beispielsweise den Abzeichen, Wappen und auch den Knöpfen. Die Waffen stammen von Preiser und aus dem ACE Set „1:72 Soviet WWII hand weapons photo-etched set“ – die Waffen-Winzlinge werten die Figuren noch zusätzlich auf.

Und so sehen die Figuren dann im Diorama aus - allesamt wurden diese mit matten Revellfarben und dem Pinsel bemalt
Und so sehen die Figuren dann im Diorama aus - allesamt wurden diese mit matten Revellfarben und dem Pinsel bemalt

Die Munition des Ladeschützen entstand aus echten kleinen Messingstäbchen und einer Plastikspitze. Ebenso wurde der Kragen und die Kapuze des Richtschützen aus Weißleim und zurecht geschnittenen Papiertaschentüchern modelliert. Einige der Figuren erhielten neue Hände, Köpfe oder Unterleibe. Die Handschuhe der Figuren entstanden aus Weißleim und matter Revellfarbe, die die Konturen den Finger überlagern.

Marder III Ausf. H

Gealtert könnten die Fotos doch fast als Orignale durchgehen...?
Gealtert könnten die Fotos doch fast als Orignale durchgehen...?

Marder III Ausf. H

Theo Peter

Publiziert am 09. Januar 2021

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