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Neubaufahrzeug Nr. 2

von Bernd Hauser (1:35 verschiedene Hersteller)

Neubaufahrzeug Nr. 2

Jetzt der nächste der eisernen Särge. Klingt etwas hart, ist aber Tatsache. Erst als ich die gesamte Munition eingebaut hatte, wurde mir bewusst, welches Himmelfahrtskommando die Jungs damals mitgemacht haben. Ein befreundeter ehemaliger Panzerkommandant, der auf Pz III und dann Pz IV fuhr, wurde fünf mal abgeschossen. Beim ersten Mal hatte ihn die Druckwelle so gegen die Kommandantenluke geschleudert, daß er fortan nur noch offen fuhr. Die Wirkung und Wucht auch der verbrennenden Munition sieht man im Film des abgeschossenen Panthers vor dem Dom in Köln.

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Das bewog mich, einmal einen Panzer mit Inneneinrichtung zu bauen und mit der gesamten Munition zu beladen. Dazu bot sich neben dem Modell von Amusing Hobby auch das von Dragon an. Ich entschloß mich, von beiden Teile zu verbauen. Die passende Munition gibt es bei Modellbau König.

Neubaufahrzeug Nr. 2

Neubaufahrzeug Nr. 2

Rheinmetall hatte die Fahrgestelle geliefert und Krupp baute die Türme ab Nr 2. Dazu gab es mehrere Überlegungen. Ich wähle hier die Variante nach dem Foto des Blechmodells, im Internet veröffentlicht hinter dem Holz/Blechmodell eines Zugführerwagens.

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Von Dragon wurde der Turm von Nr. 10 nachgebaut und dabei endlich auch an die versenkten Nieten auf dem Dach gedacht, wenn auch nicht an die für die Aufhängungen der Geschütze. Allerdings hat man als Kompromiss auch die Seitennieten versenkt dargestellt. Ich war zu bequem, die neu einzubohren und einzusetzen. Das habe ich so belassen und gestaltete den Turm 1 mit herausstehenden Nieten. Als Bewaffnung nahm ich noch ein MG 08/15. Man hatte gerade überlegt, ob man das neue Einheits-MG, das spätere MG 34 verwenden soll. Am Blechmodell erkenn man auch deutlich, dass der erste Turm eine Rahmenantenne hatte, ähnlich von Panzer Rheinmetall Nr1.

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Für das Innenleben des Panzerturmes gibt es sehr detaillierte Beschreibungen beim Spielberger Pz IV und natürlich im Archiv in Koblenz. Da hatte ich mir die ca. 100 Seiten zur Turmentwicklung kopieren lassen. Leider sind alle Anlagen betreffs Zeichnungen und Fotos verschollen. So habe ich mich an die bekannten Pz IV Entwicklungen gehalten. 

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Die Unterbringung der Munition hatte ich mir bei einer 1. Variante auch anders überlegt. Durch einen Zufall fand ich dann die Aufzeichnung und Fotos eines Pz IV, wie sie in diesem untergebracht war, zumindest die für das 7,5 cm Geschütz. Die Granaten für das 3,7 cm Geschütz und die Gurtkästen bzw. MG-Trommeln für die MG´s mussten auch noch verstaut werden. Die 3,7 cm-Granaten waren in einem langen Holzkasten untergebracht, die 7,5 cm zum Teil stehend in entsprechenden Halterungen und einige jeweils zu zwei Stück in Kisten. Der Panzer hatte übrigens auch eine Drehbühne, dadurch konnte die Besatzung im Turm stehen.

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Dieses Mal habe ich mir auch den Spaß gegönnt, in die Panzertürme jeweils beide Geschütze komplett einzubauen. Dazu müssen die Rohröffnungen natürlich durchgebohrt werden und dann geht das Probieren und Anpassen los. Wenn man beide Geschütze glücklich verbaut hat, in richtiger Länge vorn herausschauend, stellt man fest, dass das mit dem Verschlüssen nicht stimmt. Laut Beschreibung haben beide Geschütze einen gemeinsamen Verschluß. Welche Freude! Alles noch einmal ändern. Beim zweiten mal passiert einem so etwas natürlich nicht - da klemmt etwas anderes, da die Geschütze von anderen Herstellern waren!

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In der Beschreibung steht übrigens, daß die leeren Hülsen nicht im Hülsensack aufgefangen wurden, sondern über eine Hülsenschleuse abgeleitet wurden. Da ich nichts Besseres fand, hängte ich den Hülsensack ein. Wie das mit der Schleuse funktionierte, weiß ich nicht. Ich habe auch versucht, die Seiten- und Höhenrichteinrichtungen und Optiken im Turm unterzubringen. Da könnte man sich noch weiter auslassen und die Sachen noch detaillierter ausarbeiten und bemalen.

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Ein weiteres nettes Detail war der Bau des Motors. Es gibt ihn ja schon als Modell, ich baute ihn jedoch selber. Und als ich die Keilriemen anbringen wollte, erinnerte ich mich an Volkheims Worte: Ersatzteile Keilriemen fehlen vor allem auch. Natürlich wurde bei mir auch einer schief. Vielleicht hätte ich ihn vorher schon aufziehen sollen. Und Zündkerzen...brauchte man ja auch. Den Auspuff hatte ich jedoch schwarz gelassen, müsste aber tarnfarben sein, beim Einsatz.

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Der Panzer hatte übrigens ein Lenkrad, welches ich auch eingebaut habe. Das Getriebegehäuse habe ich nur angedeutet, die Tanks jedoch eingesetzt. Interessant sind die Details des vorderen Schutzbleches. Da klappt ein Riesenstück hoch. Man mußte ja auch innen an die Kettenspanner kommen.

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Den Panzer habe ich dann verschieden zusammengestellt: einmal mit Versuchsturm mit Rahmenantenne, einmal mit dem Turm von Nr. 10 und natürlich auch ganz normal gebaut als NbFz Ausführung 2, wie er in Norwegen kurz eingesetzt war. Übrigens wurde der Panzer Nr .1 bei Rheinmetall großflächig mit Tarnfarbe ab Werk geliefert. Die Nr. 2 von Krupp wurde kleinteiliger tarnbunt, wie bei der Reichswehr, bemalt/gespritzt.

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Bernd Hauser

Publiziert am 29. Juli 2021

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