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IS-2M

"Der Pinke Panzer von Prag"

von Carsten Görnhardt (1:72 PST)

IS-2M

Der Bausatz von PST ("PromSnabTorg") aus Belarus ist qualitativ nicht gerade vom Besten. Die Spritzlinge sind ziemlich grob strukturiert, Kettenglieder passen nicht ineinander, Werkzeuge sind kaum erkennbar, Grat an jeden Teil. Also ziemlich viel Schleif- und Anpassarbeiten.

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Der "Panzer Nummer 23" war ein nationales Kulturdenkmal auf einem fünf Meter hohen Steinsockel am Prager Kinsky-Platz. Er sollte zur Erinnerung an den Einzug der Roten Armee in Prag erinnern. Statt des originalen Panzers, einem T-34 mit der Nr. 23, welcher erheblichen Schaden erlitt, wurde ein fabrikneuer IS-2 auf den Sockel gestellt. Schließlich wäre er größer, schwerer und repräsentativer.

Jahre später, nach dem Volksaufstand in Ungarn, bauten die Sowjets vorsichtshalber den Motor aus. Die Tschechen sahen in der "23" ein Symbol. Nach 23 Jahren rückten die Sowjets erneut im Prager Frühling ein und blieben. Weitere 23 Jahre später, 1991, wurde über die Beseitigung des fragwürdigen Denkmals debattiert. Denn wie sich herausstellte, hatte die Rote Armee den Stadtteil Smirnow nie eingenommen. Für viele Tschechen war der Panzer Nr.23 nur noch ein Zeugnis manipulierter Geschichtsschreibung.

Am 28.04.1991 beobachtete die Polizei mehrere junge Leute unter der Leitung des Kunststudenten David Cerny beim Streichen des Panzers. Sie zeigten der Polizei ein gefälschtes Dokument des Rathauses. Letztendlich wurden sie entlarvt. Die ungewöhnliche Farbe war "Rosa" und noch zweifelhafter war der überdimensionale ausgestreckte Mittelfinger. Das Werk wurde signiert mit David Cerny und die Neostunner.

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Nach Protesten der russischen Regierung wurde der Panzer wieder grün gepinselt. Allerdings ist er am 16.05. von einer fünfzehnköpfigen Gruppe von Parlamentariern erneut rosa lackiert worden. Am 13. Juni 1991 wurde dem Panzer 23 der Status als Nationales Kulturdenkmal entzogen und vom Sockel entfernt. Er kam vorrübergehend in das Prager Luftfahrtmuseum und schließlich ins Militärmuseum Lesany außerhalb der Stadt.

Quelle: "SPIEGEL"

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Am Panzer brauchte ich so nicht viel zu verändern, neue Griffe am Turm, neue Schutzbleche vorn und vor allen Dingen den Mittelfinger, den ich aus lufttrockener Modelliermasse formte. Für den Bau des Sockels verarbeitete ich verschieden Platten von Evergreen.

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Carsten Görnhardt,
PMC Fritzlar-Homberg e.V.

Publiziert am 01. Juni 2022

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