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Mörser Karl Gerät 040, Fahrzeug II "Eva"

Schwere Artillerie-Abteilung 833

von Michael Wittmann (1:35 Dragon)

Mörser Karl Gerät 040, Fahrzeug II "Eva"

Zum Vorbild

Mit der Planung der 60 cm Mörser (Gerät 040) wurde bereits 1937 begonnen. Sie waren für den Einsatz gegen schwere Festungswerke, wie sie beispielsweise in der Maginotlinie zu finden waren, ausgelegt. Das Geschütz wog etwa 124 Tonnen und konnte auf seiner Vollketten-Selbstfahrlafette etwa 10 km/h erreichen. Die Selbstfahrlafette gab es in zwei Ausführungen: die erste hatte acht Lauf- und acht Stützrollen, während die zweite elf Lauf- und sechs Stützrollen hatte. Die Ketten waren bei beiden Ausführungen 50 cm breit und hatten eine Auflagefläche von 7 m². Die Spurweite betrug 2,65 m und die Bodenfreiheit 35 cm. Das Gerät entwickelte einen hohen Bodendruck und konnte daher nur auf festem Untergrund eingesetzt werden. Es wurden sechs Stück der Baureihe 040 und eines der modifizierten Baureihe 041 gebaut. Die sieben Geschütze erhielten die folgenden Namen: I = „Adam“ (später „Baldur“), II = „Eva“ (später „Wotan“), III = „Odin“, IV = „Thor“, V = „Loki“, VI = „Ziu“ und VII = „Fenrir“.

Mörser Karl Gerät 040, Fahrzeug II "Eva"

Im Februar 1941 wurde eine höhere Schussweite der Mörser verlangt, was durch eine Verringerung des Kalibers auf 54 cm (Gerät 041) umgesetzt wurde. Waren die 60 cm-Rohre aufgebraucht, sollten sie durch die kleinere Version ersetzt werden. Sechs dieser neuen Rohre wurden bestellt und standen ab dem 31. Mai 1944 zur Verfügung. Der siebente Mörser, der bereits ab Werk mit dem 54 cm-Rohr der Baureihe 041 ausgeliefert worden war, kam nie zum Einsatz.

Mörser Karl Gerät 040, Fahrzeug II "Eva"

Als Antriebsmotor war der Benzinmotor Daimler-Benz MB 503A vorgesehen. Allerdings wurde nach Testläufen der Dieselmotor MB 507C empfohlen. Beide Motoren wurden beschafft, wovon fünf Stück Benzin- und fünf Stück Dieselmotoren waren.

Mörser Karl Gerät 040, Fahrzeug II "Eva"

Für den Transport konnten die Mörser in drei Lasten zerlegt werden und mit Hilfe von Culemayer-Straßenrollern transportiert werden. Für den Transport per Eisenbahn gab es einen speziellen Tragschnabelwagen. Zu jedem Mörser gehörten zwei Munitionsschlepper (Panzer-IV-Fahrgestell) mit je einem 2,5-t-Kran.

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Die Bedienung bestand aus 16 Kanonieren. Zum Laden musste das Rohr waagerecht gestellt werden; die maximale Rohrerhöhung betrug 70°. Das Seitenrichtfeld betrug 2,5° nach links und rechts, so dass das gesamte Geschütz grob auf das Ziel ausgerichtet werden musste. Zum Schießen musste die Fahrzeugwanne per Hydraulik auf den Boden abgesenkt werden, um die enormen Kräfte während des Schusses besser zu verteilen. Das Geschütz war in zehn Minuten feuerbereit und verschoss sechs bis zwölf Granaten pro Stunde. Zum Einsatz kamen eine leichte und eine schwere Betongranate mit einem Gewicht von 1.700 kg (davon 280 kg Sprengstoff) und 2.180 kg (davon 348 kg Sprengstoff) sowie eine Sprenggranate mit 1.250 kg (davon 460 kg Sprengstoff), die je nach der gewünschten Reichweite und Wirkung ausgewählt wurden. Als Treibladung wurden eine bis neun Treibladungen (je 32 bis 36 kg Schießpulver) eingelegt. Das über fünf Meter lange Rohr schoss bei einem Schusswinkel von 50 bis 60 Grad und je nach Granate etwa 4,3 km bis 6,5 km weit (die später umgerüstete 54 cm-Ausführung 041 hatte eine Reichweite von bis zu 10,5 km). Eine Granate konnte 2,50 m Beton oder 35 cm Panzerstahl durchschlagen. Tests waren unter anderem auf dem Schießplatz Rügenwalde-Bad in Hinterpommern durchgeführt worden.

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Wie alle Waffen dieses Typs mit schweren und langsam fliegenden Geschossen (192–179 m/s, Flugzeit bis zu 49 Sekunden) weist der Mörser eine hohe Streuung auf. Seine Wirkung auf die beschossenen Festungsbesatzungen bestand eher in einer demoralisierenden Wirkung als in der direkten Treffereinwirkung, da mit ihm vermeintlich sichere Festungsanlagen zerstört werden konnten. Zum ersten Einsatz kam es 1941 bei Brest-Litowsk und 1942 während der Eroberung Sewastopols, als zwei Mörser, „Thor“ und „Odin“, die dortigen Festungsanlagen beschossen. Ein weiterer Einsatz erfolgte 1944 während des Warschauer Aufstandes. Bei einer Lagebesprechung am 14. August 1944 erkundigte sich Hitler nach dem Verbleib des Mörsers, da er diesen dem kurz zuvor zum Kommandanten von Groß-Paris ernannten General Dietrich von Coltitz zukommen lassen wollte. Nachdem wenig später ein Exemplar in einem Depot bei Berlin ausfindig gemacht werden konnte, wurde es in Richtung Paris in Marsch gesetzt. Der Mörser gelangte innerhalb einer Woche bis nach Soissons, rund 92 km nordöstlich von Paris, wurde aber nicht mehr eingesetzt. von Coltitz kapitulierte am 25. August 1944.

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Am 8. März 1945 kam der Mörser noch zu einem Einsatz an der von US-Streitkräften eroberten Ludendorff-Brücke. Der herangeschaffte Mörser Karl (Kaliber 540 mm) verfehlte aber sein Ziel und musste schon nach kurzer Zeit aufgrund technischer Probleme den Einsatz abbrechen.

Am Ende des Krieges wurden fünf der Geschütze von ihren Bedienungsmannschaften gesprengt; die beiden anderen wurden von alliierten Truppen erbeutet.

Mörser Karl Gerät 040, Fahrzeug II "Eva"

Technische Daten:

  • Bezeichnung des Fahrzeugs: Gerät 040 / 041
  • Typ: Selbstfahrlafette
  • Hersteller: Rheinmetall
  • Baujahr: 1940 bis 1944
  • Motor: Daimler-Benz MB 503A (Benzin) / MB 507C (Diesel)
  • Zylinderzahl, Anordnung: 12 Zylinder, V-Anordnung
  • Hubraum: 44.500 cm³ (MB 503A)
  • Drehzahl: 1.850/min (MB 503A)
  • Höchstleistung: 426 kW (580 PS) MB 503A
  • Höchstgeschwindigkeit: 10 km/h
  • Getriebe: 4 Schaltgänge
  • Bodenfreiheit: 350 mm
  • Spurweite: 2.650 mm
  • Kettenbreite: 500 mm
  • Kettenauflagefläche: 7 m²
  • Gefechtsgewicht: 124 t (Gerät 040) / 126 t (Gerät 041)
  • Bodendruck: 1,77 kg/cm²
  • Kraftstoffvorrat: 1200 l
  • Materialstärke: bis zu 10 mm
  • Bewaffnung: 60 cm-Mörser L 8,45 (Gerät 040) / 54 cm-Mörser L/13 (Gerät 041)
  • Munition: Sprenggranate/Betongranate
  • Höchstschussweite Sprenggranate: 6,6 km
  • Höchstschussweite Betongranate: 4,3 km
  • Produktionszahlen: 7 Stück
Quelle: Wikipedia

Mörser Karl Gerät 040, Fahrzeug II "Eva"

Das Modell

Das ganze fing damit an, dass ich von meiner Frau Eva die beiden Dragon-Bausätze Gerät 040 Nr. 6179 von 2003 und Gerät 041 Nr. 6181 im Jahr 2003 bekommen habe, die sie für zusammen knapp 30 Euro auf einem Online-Marktplatz ergattert hatte.

Schnell reifte in mir die Idee, eine Beladungsszene darzustellen. Trumpeter hat mit der Nr. 00363 Pz.Kpfw. IV Ausf. F den Munitionsschlepper im Angebot. Die Figuren auf dem Diorama stammen aus dem Dragon-Satz 6201 German Artillery Crew, Trumpeter 00409 Artillery Crew Mörser Karl und Bravo-6 Nr. B6-35131 Propagandakompanie. Die Grasmatten sind von Welberg Scenic. Der Sockel und das Schild stammen von Nils Bahr Diosockel, den Baum habe ich von einem befreundeten Modellbauer bekommen. Dem Dragon-Bausatz lag noch alugedrehte Munition bei. Farben verwendete ich von Tamiya, Washings, Pigmente, Filter usw. von MIG und AK.

Mörser Karl Gerät 040, Fahrzeug II "Eva"

Von Anfang an sich gestaltete sich der Dragon- und der Trumpeter-Bausatz als unkompliziert. Der Panzer IV bekam noch Friul-Ketten. Die Passgenauigkeit war trotz des Alters sehr gut bei allen Modellen. 

 

Weitere Bilder vom Bau und andere Modelle findet ihr auf meinem Instagram Account: blue_patriot_mustang_

Michael Wittmann

Publiziert am 11. Juni 2022

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