Rheinmetall-Borsig Rheintochter R-1Fiktive Flugabwehrrakete im Jahr 1946von Max Hauswald (1:35 Amusing Hobby)VorwortAb 1942 wurde bei Rheinmetall-Borsig mit der Entwicklung einer Flugabwehrrakete begonnen, welche gegen die alliierten Bomber eingesetzt werden sollte. Die hier behandelte Rakete war eine vor mindestens vier zeitgleich in Deutschland in Entwicklung befindlichen Fla-Raketen: Peenemünde "Wasserfall", Messerschmitt "Enzian", Henschel "Schmetterling" und eben Rheinmetall-Borsig "Rheintochter".
Zum realen Einsatz gegen Bomber kam vermutlich keine der vier Typen. Die komplexeste war vermutlich die Wasserfall, die mit den meisten Startversuchen die Rheintochter und die am weitesten entwickelte die Schmetterling. Die Rheintochter wurde in drei Varianten entwickelt, wobei hier die R-1 betrachtet wird: ca. 6,3 m Länge, 0,5 m Durchmesser des Raketenkörpers, 2,65 m Spannweite. Zweistufige Ausführung mit Feststofftriebwerken, Geschwindigkeit ca. 1.200 km/h, Sprengladung mit 136 kg Masse. Die Steuerung sollte per Funkfernsteuerung manuell erfolgen. Sicherlich eine echte Herausforderung zur Abwehr von Flugzeugen in mehreren Kilometern Flughöhe… ModellAmusing Hobby brachte den Bausatz 2016 als Neuentwicklung auf den Markt. Die Gussqualität ist sehr gut. Die Passgenauigkeit immerhin „gut“, hier und dort wird etwas Spachtelmasse benötigt. Den Spritzlingen liegen noch weitere „Flügelchen“ bei, welche scheinbar anderen Versionen zugehörig sind – Infos dazu habe ich nicht gefunden. Der Bau geht schnell von statten, die Details sind sehr schön. Sicherlich ein Fest für Dioramen-Bauer. Der Bausatz ist teilweise für gut 20 € zu bekommen. Lackierung und AlterungDas Modell besteht augenscheinlich aus zwei großen Bestandteilen. Die Startrampe wurde von mir gebaut, lackiert und gealtert, bevor ich die Rakete begann. Die Lackierung ist reine Fiktion, orientiert an einigen Vorlagen. Zum Einsatz kam das Set für späte Wehrmachtfahrzeuge von Ammo of MiG: Dunkelgelb und Schokobraun, darüber Freihand-Auflockerung in Resedagrün. Die Rampe soll schön abgenutzt aussehen, würde in der Realität ja vermutlich lange im Feld stehen. Washing, chipping… das volle Programm. Die Rakete wäre in der Realität sicherlich nicht alt geworden… es handelt sich offensichtlich um ein Einmal-Produkt. Als Tarnung wäre vermutlich werksseitig eine grüne Lackierung aufgebracht worden: schnell, günstig und bedarfsorientiert. Ich kann mir gut vorstellen, dass man dieses „Tarnmuster“ im Feld für die Lagerung noch etwas behelfsmäßig auflockern würde: daher schokobraune Flecken. Der größte Feind für die Fla-Rak-Batterien waren sicherlich Tiefflieger. Die Rakete wurde weder mit einem Washing noch mit sonstigen Abnutzungsspuren versehen und dann auf die Rampe geladen. Max Hauswald Publiziert am 02. August 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |