Fahrzeughallefünftürig, 1936von Bernd Hauser (1:35 Eigenbau)
Ich habe inzwischen wieder etliche Modelle fertig. Das ließ in mir den Gedanken reifen, endlich einmal die seit zwei Jahrzehnten geplante Fahrzeughalle zu bauen. Eine Wehrmachtsbaracke in 1:87 hatte ich ja schon vor Jahrzehnten herausgebracht. Einmal als händisches Modell und dann mehrfach als perfektes Lasercut-Modell. Da ich nun nur noch für mich baue, reicht mir ein einfaches Modell, das lediglich als Dekoration gedacht ist. Die Wirkung im Foto mit den Modellen war dann besser, als erwartet. 1. Vorarbeiten:Natürlich ging dem Modell, wie üblich, eine jahrelange Recherche voran. Ehe ich die Originalgaragen gefunden hatte, gab es vielfältige Fehlschläge, da ich meist ein Jahr zu spät kam und die Garagen wie in Flensburg und besonders der Komplex in Schweinfurt komplett abgerissen wurden. Maße hatte ich bis dahin im Netz keine gefunden und Kasernen geben seit 3 Jahren keine Ausküfte mehr. Schließlich entdeckte ich die Garagenkomplexe in Wünsdorf. Wir besuchten den Ort um zu fotografieren und zu vermessen. Hatten aber in der Aufregung unseren Gliedermaßstab vergessen. Vorortfotos und Skizzen sowie Vergleiche zu anderen Fotos führten dann zur Entwurfsskizze. Die Hauptschwierigkeit war: welche Garage baue ich? Mit 3, 4 oder 5 Türflügeln, aus Ziegel, Beton oder Holz? Die Oberlichtfenster schwanken von 9 bis 17 Fenstern. Die Träger von eckigen bis schrägen Betonständern. Auch Konstruktionen aus Holzbalken gibt es. Wie schon so oft, erging es uns auch dieses mal: als ich mit dem Modell fertig war, fand ich eine Quelle mit Originalmaßen. Meine Abweichung war bei den Oberlichten 1 cm und bei den Torbreiten 5cm vom Original. 2. MaterialDie Garage sollte transportabel sein. Also mußte sie die Maße von 140cm Länge einhalten und vor allem nicht schwer sein. Deshalb nahm ich eine 3mm MDF-Platte, Breite 140cm. Dazu Holzleisten, Plastikleisten, Plastikplatten und Karton für die Türen sowie Klarsichtfolie. Leitern aus dem Schiffsmodellbau. Sprühdosen mit den Farben weiß, schwarz und grau. 3. VorgehensweiseZuschnitt: Diesen ließ ich gleich im Baumarkt vornehmen, damit die Winkel korrekt werden. Die Fensterleibungen und Türöffnungen sägte ich mit Laubsäge aus. Die Türfelder wurden einzeln zugeschnitten und die Fensteröffnungen habe ich anfangs ausgeschnitten, dann jedoch überklebt.
Anschließend wurden alle Türblätter mit Karton verstärkt. Was ich nicht gut bedacht habe: auf allen Fotos und im Original erscheinen die Scheiben vollflächig (bis in die Ecken!) mehr oder weniger dunkel. Da war ich etwas zu großzügig. Auch haben sich die Türblätter durch das Aufkleben der Kartonverstärkung etwas verzogen. Erst wollte ich sie alle noch einmal bauen. Fand aber die Unregelmäßigkeiten dann doch passend. Wo es zu sehr störte, habe ich sie auf dem Foto etwas korrigiert. Die Originale waren natürlich neu gebaut perfekt. Die Mechanik der Türen ist, wenn man es weiß, denkbar einfach. Ich habe sie leider erst nach Fertigstellung begriffen. Man hätte es noch feiner bauen können. Aber - wie gesagt, für ein Dekomodell? Die Fenster an den Seiten und Rückseiten habe ich tatsächlich aus 1mm Nußbaumleisten Sprosse für Sprosse zusammen geklebt. Auch hier hätten clevere Leute mit den entsprechenden Möglichkeiten vielleicht gelasert. Die Garage hat jetzt 8 Stellplätze und ist im Original 14m tief. Es gibt sie auch mit 10m Tiefe und geteilt, mit einem 14m tiefen Werksattteil und 10m Tiefe für Stellplätze. In der Mitte habe ich eine Brandmauer eingezogen. Diese ist ebenfalls nicht überall drin. Ich fand die in Puttlos. Vor die Garage hatte ich mir den entsprechenden Vorplatz gedacht. Ursprünglicher Plan war eine Gesamtplatte von 80cm Breite. Die hätte sich aber schlecht transportieren lassen. Die Teilung der Platte brachte eine unerwartete Hürde. Ich hatte die Türen recht bündig eingebaut und nun paßte die hintere Platte nicht auf die vordere. Die 2mm Spiel ließen sich nur durch Anheben lösen. Naja, nun hat man an der Ausfahrt eine Kante. Die gibt es im Original auch, allerdings sehr selten. Meist ist der Fußboden durchgehend gepflastert oder, wie in Brandenburg, der Vorplatz gepflastert. Die Farbgebung der Vorplätze ist normalerweise betongrau, erscheint aber durch Witterung u.s.w. auch gelblich bräunlich. Deshalb habe ich beide Varianten holzfarben und betonfarben für Fotos verwendet.
Falls einer das Teil nachbauen möchte, vorab ein Tipp: ich hatte 2 solche Garagen geplant, die sich gegenüber stehen sollten. Momentan habe ich die eine fertig. Sie machte viel mehr Arbeit, als gedacht. Ja, und man kann es besser machen! Bernd Hauser Publiziert am 26. September 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |