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Lockheed F-80C Shooting Star

"Saggin Dragon"

von Roland Sachsenhofer (1:32 Czech Model)

Lockheed F-80C Shooting Star

Mit dem Bau dieser speziellen F-80 Shooting Star habe ich mir einen bis in meine Kindheit zurückreichenden Wunsch erfüllt. Damals, lang ist's her, habe ich über Airfix Kataloge gebrütet und war von den wirklich gut gemachten Schachtelbildern angemessen schwer beeindruckt. Besonders jenes dieser speziellen F-80 „Saggin Dragon“ hatte es mir angetan.

Groß war daher meine Freude, als Czech Model vor einiger Zeit einen Bausatz mit in Korea eingesetzten F-80 herausgebracht hatte, der, wie ich mit Entzücken feststellen konnte, auch die F-80C 10_LO 49-650 „Saggin Dragon“ beinhaltete - und das auch noch in dem mir sehr angenehmen 1:32er Maßstab!

Lockheed F-80C Shooting Star

Doch bevor es zum Bausatz selbst geht, ein paar Worte zum Vorbild.

Zu den Geschichten, die man über die F-80 erzählen kann, gehört sicher jene, dass sie in einer unglaublich kurzen Zeit konzipiert und erstgeflogen worden ist. Anscheinend sind in Lockheeds „Skunk Works“ innerhalb des Design-Teams der Konstrukteurs-Legende Clarence „Kelly“ Johnson am 26. Juni 1943 die ersten Konzeptstudien besprochen worden. Nach nur 143 Tagen, am 8. Jänner 1944, hob der Prototyp zum Erstflug ab.

Mit der P-80 „Shooting Star“ stand der USAAF der erste einsatzfähige und auch in großer Zahl ausgelieferte Kampfjet zur Verfügung. 1947, nach der Schaffung der USAF, wurden alle „Pursuit“ Typen als „Fighter“ katalogisiert; daher hat sich auch die Benennung der „Shooting Star“ in F-80 geändert.

Lockheed F-80C Shooting Star

Ihre Herkunft aus einer Zeit, in der die Ergebnisse der Pfeilflügelforschung noch nicht zur Verfügung standen, kann die F-80 nicht verleugnen. Insgesamt ein ausgewogen und robust wirkendes Flugzeug, rückte sie angesichts der in den Luftkämpfen über Korea anzutreffenden MiG-15 doch schnell als reines Jagdflugzeug in die zweite Reihe. In der zweiten Kriegshälfte wurde sie in großer Zahl zu Erdkampfeinsätzen genutzt, eine Rolle, der ihre Auslegung gut entsprach. Mit der F-80C wurden in den drei Jahren über 100.000 Einsätze über Korea geflogen: mit großem Abstand mehr, als alle anderen eingesetzten Maschinen geflogen sind.

Eine konventionelle und wenig aufregende Konstruktion: das Konzept der F-80 war mit den aus ihr abgeleiteten Mustern T-33 und F-94 noch über Jahrzehnte in den Arsenalen der USAF und befreundeter Luftwaffen der westlichen Welt vertreten.

Die dargestellte Maschine mit dem auf der Steuerbordseite aufgebrachten Drachen wurde im Frühjahr 1951 von Suwon, Korea aus von der 16th FIS, 51st FIW eingesetzt.

Lockheed F-80C Shooting Star

Über meine Freude, diese Maschine als 32er Modell zu sehen, habe ich ja eingangs schon geschrieben. Diese Freude blieb zwar nach dem Öffnen der Schachtel erhalten, wurde aber doch von etwas Ernüchterung begleitet.

Zuerst zum Guten: in der Schachtel findet man Resinteile für das Cockpit - hier sticht vor allem der aus einem Kunstharzteil gegossene Sitz heraus - und ein paar gut sortierte Ätzteile, auch hier vor allem für's Instrumentenbrett. Der eindrucksvolle Sitz weist allerdings Gurte auf, die mich sehr an bloße „Seile“ erinnert haben. Nach einer kurzen Recherche wurden diese Strukturen daher mit selbstgemachtem Gurtzeug aus bemaltem Tamiya-Tape ergänzt.

Lockheed F-80C Shooting Star

Das Plastik aus recht ungefähr zugemessenen Teilen weist eine einigermaßen treffsichere Passgenauigkeit auf, wobei man nicht mit Schleifpapier und Spachtelmasse geizen darf. Die Wandstärken der Teile sind generell sehr dick - manchmal zu dick, um das geplante Ineinandergleiten mancher Teile zu gewährleisten. Gerade bei dem nicht unkomplizierten Aufbau der Region rund um Lufteinlässe, Rumpf und Fahrwerksschächte musste ich einigermaßen erfinderisch zu mächtige Wandstärke abbauen.

Lockheed F-80C Shooting Star

Die in manchen Regionen sehr zurückgenommene Detaillierung hat mich auch dazu gebracht, die Fahrwerksschächte sowie das Cockpit mit allerlei Reste-Ätzteilen und verschiedenen Kabeln und Drähten nachzubessern. Die Strukturen der Bombenaufhängung wurden komplett neu aus Ätzteilen aufgebaut.

Mehraufwand bedeutet auch das Verbauen der Maschinengewehrmündungen aus Resin. Diese Kleinteile müssen nachträglich der jeweiligen Krümmung des Bugs angepasst werden, um einen bündigen und glaubhaften Verlauf zu repräsentieren - keine ganz leichte Aufgabe!

Wirklich begeistert war ich von den Decals, wobei ich die Teile für die Bemalung am Bug und an den Tanks nicht benutzt, sondern selbst abgeklebt und lackiert habe.

Gealtert, an manchen Teilen durchaus heftig - das Studium der hervorragenden Farbbilder aus Ospreys „Frontline Colour 5. F-80 Shooting Star Units over Korea“ hat sich da wirklich bezahlt gemacht - wurde mit feinen Aquarell-Pigmenten.

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Ich empfehle diesen Bausatz jedem, der sich vor ein wenig Mehraufwand nicht scheut - und, wie ich, schon immer davon geträumt hat, eine der farbenfrohen F-80 „Shooting Star“ in der Vitrine stehen zu haben.

Wenn ihr euch selbst ein Bild vom Bausatz und dem Bauprozess machen möchtet, kommt ihr hier zum Baubericht.

Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen: ro.sachsenhofer@gmx.at

Weitere Bilder

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Roland Sachsenhofer

Publiziert am 11. Dezember 2014

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