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MiG-15bis Fagot

von Arne Goethe (1:72 Eduard)

MiG-15bis Fagot

Nachdem das OKB Mikojan-Gurewitsch nach der MiG-3 nur Versuchsjäger hervorbrachte, gelang ihnen erst mit der MiG-9 wieder ein Entwurf, welcher in die Serienproduktion übernommen wurde. Ende der 40er Jahre wurde die Kompetenz der Sowjetunion zum Bau moderner und leistungsfähiger Strahlflugzeuge allgemein als gering eingeschätzt, bis die MiG-15 über Korea ihr äußerst erfolgreiches und überraschendes Debüt gab.

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Die MiG-15 war ein völlig neu entwickelter Entwurf (Projekt „S", I-310), welcher von der MiG-9 lediglich den zentralen und geteilten Lufteinlauf im Bug übernahm. Als Triebwerk diente das in Lizenz gefertigte Rolls-Roys Nene II (RD-45 und RD-45F). Als modern und wegweisend galten die Flächen mit ihrer 35° Pfeilung, welche zuvor in Experimentalmustern wie der La-160 und der MiG-8 erprobt wurden. Als konstruktive Besonderheit ist die Unterbringung der großkalibrigen Waffen zu nennen, welche in einer sehr wartungsfreundlichen, absenkbaren Plattform integriert waren. Diese Bewaffnung aus einer 37mm- und zwei 23mm Kanonen war der Gegenentwurf zu den kleinkalibrigen Rohrwaffen mit hoher Schussfolge der Amerikaner und war vor allem für die Bekämpfung schwerer Bomber gedacht.

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Der Erstflug erfolgte am 30. Dezember 1947, ab 1948 gelangten die ersten Serienexemplare zur Truppe. Die MiG-15 besaß hervorragende Flugeigenschaften und Leistungen, die Rohrwaffen benötigten oft nur einen Treffer für eine Totalzerstörung des Gegners. In Verbindung mit den gut geschulten und ebenso gut geführten sowjetischen Piloten fügte die MiG-15 allen Gegnern am Himmel über Korea schwere Verluste zu. Es war am Ende nicht die F-86, sondern vielmehr die später eingesetzten und schlechter geschulten und geführten Piloten, welche das Abschussverhältnis für die Amerikaner verbesserten - wenn auch nicht zu dem gern genannten, aber völlig unrealistischen 10:1 Verhältnis. Zu den Nachteilen der MiG-15 gehörten ihre Neigung zum Trudeln sowie das bis zum Schluss beibehaltene, inzwischen veraltete optische Visier.

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Auf den neuen Bausatz der MiG-15 habe ich so richtig lange gewartet, denn "inoffiziell angekündigt" war er schon seit Jahren. Von schon fertig gedruckten Kartons und wieder eingestampften Formen sprachen da die Gerüchte - und gaben der realen Zukunft tatsächlich auch noch Recht: 2012 zum eDay wurde der neue Bausatz angekündigt und voller Freude konnte ich den dort auch noch bekommen - es sind nur 130 Exemplare geworden, da die Form dann Schaden erlitt. Was nun folgte, ist edauard einfach nur hoch anzurechnen: Neue Form sofort angekündigt und ab 2014 waren die Bausätze dann im Handel. Die Form aber wurde nicht einfach nur neu gemacht, sie wurde komplett neu konstruiert und das ganze Modell komplett verbessert. Was der Modellbauer da jetzt bekommt, ist ein verdammt gut umgesetzter "sorglos & glücklich"-Bausatz, der selbst ohne jegliches Zubehör nicht nur gut aussieht, sondern das Original auch voll und ganz trifft.

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Etwas Zeit zum Bau aber sollte man sich nehmen, Sorgfalt und auch etwas Erfahrung und eine saubere Farbgebung zeigen dann richtig die vielen schönen Feinheiten des Bausatzes.

Ich habe mich dennoch hinreißen lassen und meiner MiG noch die Lande- und Bremsklappen von eduard spendiert sowie diverse Nietreihen hinzugefügt. Dazu noch Posilampen aus eingefärbtem Bondex-Kleber, Fahrwerksanzeiger auf den Flächen sowie Antennendraht aus Wattestäbchen, die Kanonenrohre von Master gab es damals leider noch nicht, und so habe ich diese aus Kanülen erstellt.

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Mein Exemplar stellt die „1325" von Jevgeniy .G. Pepeljeajev im Koreakrieg dar, deshalb "325", da die erste Ziffer durch die rote Erkennungsmarkierung verdeckt wurde. Pepeljeajev zählt zu den absoluten Assen an Koreas Himmel. Ab Oktober 1950 befehligte er die 196. IAP - unter dem Kommando von Ivan Kozedub. Pepeljeajev flog 109 Einsätze, hatte dabei 38 Luftkämpfe. Über seine Abschüsse gibt es die verschiedensten Angaben, in einem Interview 1993 wurde dargelegt, dass er sicher zwölf, vermutlich 15 Abschüsse zu verzeichnen hatte.

Was wünscht man sich angesichts eines solchen Bausatzes eigentlich noch? - ganz einfach: noch mehr solcher Bausätze!

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Arne Goethe,
www.arnes-modellbauseite.de

Publiziert am 02. Februar 2016

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