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MiG Je-7R

Der erste Aufklärer

von Bernhard Pethe (1:72 Eduard)

MiG Je-7R

Ein paar Sätze zum Vorbild

Die Entwicklung des Aufklärungsflugzeugs Je-7R begann 1963 auf der Grundlage eines Regierungserlasses. Es wurde ein Flugzeug gesucht, um im nahen Frontbereich schnelle Aufklärung und Funkstörung zu fliegen. Ein gangbarer und schneller Weg war, die MiG-21PF mit einer einheitlichen Containerhülle für Foto- und elektronischer Aufklärungsausrüstung auszustatten. Noch im selben Jahr schickte das OKB-155 einen Entwurf der Maschine an das Werk Nr. 21. Das Werk entwickelte daraufhin Arbeitszeichnungen und fertigte einen aufgehängten Rumpfbehälter für eine serielle MiG-21PF an.

MiG Je-7R

Die Kraftstoffkapazität mit 2.800 Liter war für einen Aufklärer unzureichend. Der Flügel wurde daraufhin modifiziert, wobei zwei Flügelaufhängungen hinzugefügt wurden, der später bekannte S,M oder MF Flügel. In dieser Version konnte der Aufklärer zwei 490 Liter-Zusatzbehälter tragen und die Gesamtkapazität auf 3.780 Liter erhöht werden. Diese Maschine (rote 78) wurde eine der ersten unter den Aufklärern in der sowjetischen Luftwaffe, auf der neben optischen auch elektronische Mittel verwendet wurden. Durch die Weiterentwicklung des Aufklärungscontainers wurden in der Folgezeit verschiedene und unterschiedliche Ausrüstungen möglich.

MiG Je-7R

  • "D" - für Tagesfotoaufklärung - Kameras für perspektivische Aufnahmen 2 x AFA-39, Kameras für geplante Aufnahmen 4 x AFA-39, Slot-Kamera AFA-5;
  • "N" - für Nachtfotoaufklärung - UAFA-47 Kamera mit 188 Leuchtpatronen
  • "R" - für elektronische Aufklärung - Ausrüstung "Rmb-4A" und "Rhombus-4B", Kamera AFA-39 zur Steuerung; - Aktive Störstation "Flieder";
  • Ausrüstung für die Luftprobenahme;
  • und Geräte zur Weiterleitung von Audioinformationen im VHF- Bereich
Weitere Flugversuche mit umgebauten und weiterentwickelten Containern wurden mit TARK- Fernsehaufklärungsgeräten und einer Leitung zur direkten Übertragung von Informationen an eine Bodenstation durchgeführt.

MiG Je-7R

Die neuen Möglichkeiten der MiG-21R führten zu weiteren Versuchen mit einer Ausrüstung mit dem Namen "Spire", die eine Rund-um-die-Uhr-Aufklärung mit Beleuchtung des Geländes in der Nacht mit einem Laserstrahl und einer Informationsübertragungsleitung, mit Infrarot-Aufklärungsausrüstung "Prostor" sowie mit Luftbildkameras aus Ägypten für Aufnahmen aus besonders niedrigen Höhen. Dazu sollte man wissen, dass arabische Piloten die Technik des Fliegens in besonders niedrigen Höhen von etwa 10 m hervorragend beherrschten. Inländische (russische) Kameras erreichten nicht die gewünschte Qualität bei der Höhe.

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Die Bewaffnung des Aufklärungsflugzeugs bestand in der Regel aus zwei R-3S Luft-Luft Raketen oder zwei UB-16 Blöcken mit ungelenkten Raketen. Die aufgehängten Zusatztanks waren auf den äußeren Aufhängungen montiert. Die inneren Pylone für die Aufhängung von Waffen wurden oft entfernt, was es ermöglichte, die Dauer des Fluges und folglich die Menge der von der Aufklärung gelieferten Informationen zu erhöhen.

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Der Prototyp flog wahrscheinlich in Gorki und wurde am letzten Tag des Jahres 1964 für die staatliche Tests vorgestellt. Anfang 1966 verließ die Hauptserienaufklärung MiG-21R (Nr. 030101) die Montagewerkstatt des Gorki-Flugzeugwerks. Zusätzlich zur Aufklärungsausrüstung war geplant, die gleichen Waffen wie auf dem Jäger zu platzieren, mit Ausnahme der GP-9-Kanonengondel. 1966 übergab das Werk in Gorki 66 Aufklärungsflugzeuge an den Kunden und stellte im selben Jahr auf die Produktion der MiG-21S um.

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Ausgangsbausatz ist die MiG-21PF von Eduard.

Ausgangsbausatz ist die MiG-21PF von Eduard. Dazu wurde ein Eduard-Bausatz der MiG-21MF kannibalisiert. Gebraucht wurden die 490 Liter Zusatzbehälter, der Bremsschirmbehälter der MF oder einer PFM und die Tragflächen. Das PF Seitenleitwerk für die E-7R bekommt den Bremsschirmbehälter implantiert und wird im oberen Bereich nach Foto und Zeichnungen ein wenig abgeändert. Dafür fällt die Schwertantenne auf dem Rumpfrücken weg.

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Das äußere Schubrohr ist bei dieser Maschine hinten völlig glatt. Am Rumpf musste rechts eine neuer Wartungsdeckel graviert werden. Alle Bauteile wurden in der Regel noch vor der Montage mit dem Nieträdchen bearbeitet.

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Der Container muss aufwendig angepasst werden.
Der Container muss aufwendig angepasst werden.

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Der Aufklärungscontainer stammt aus einem MiG-21R Bausatz von KP. Ich hatte mir dabei erhofft, Arbeit zu sparen. Der war aber auch nicht das Wahre. Erheblich zu flach, musste der unten aufgefüttert werden. Lufteinlauf und Kegel sind Metallteile von Mini World, Triebwerk und Schubdüse Eduard Brassin-Teile. Im Cockpit kamen die Fotoätzteile von Eduard zum Einbau. Die Kopfstütze des Schleudersitzes musste geändert werden.

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Die passenden roten Ziffern mit schwarzen Rand gab es vor Jahren in einem Hasegawa-Bausatz der MiG-25. Lackiert wurde mit unterschiedlichen Alclad II-Farben. Auf eine Bewaffnung mit R-3S, wie es auf Fotos erkennbar ist, habe ich verzichtet. Dafür habe ich zwei Starthilfsraketen SPRD-99 angebaut.

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Die typischen Aufklärer-Keulen (Antennen) an den Flächenenden stammen aus einem KP-Bausatz
Die typischen Aufklärer-Keulen (Antennen) an den Flächenenden stammen aus einem KP-Bausatz

MiG Je-7R

MiG Je-7R

Bernhard Pethe

Publiziert am 10. Mai 2022

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