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Douglas A-1J Skyraider

von Michael Wittmann (1:48 Tamiya)

Douglas A-1J Skyraider

Zum Vorbild

Schon im Juni 1941 beauftragte die US Navy Douglas, ein Nachfolgemodell des Sturzkampfbombers Douglas SBD Dauntless zu entwickeln, zumal auch der eigentliche Nachfolger, die Curtiss SB2C Helldiver mit zahllosen Problemen zu kämpfen hatte. Douglas entwickelte daraufhin die zweisitzige Douglas SB2D Destroyer, die erstmals am 8. April 1943 flog. Durch die Kriegserfahrungen hatten sich die Anforderungen an ein trägergestütztes Kampfflugzeug jedoch so gewandelt, dass nur 28 SB2D gebaut wurden. Die US Navy forderte nun ein Flugzeug mit der Bezeichnung „BT“, ein einsitziges Kampfflugzeug, das als Sturzbomber („B“) und Torpedobomber („T“) eingesetzt werden sollte. Alle Abwurfwaffen sollten an Außenstationen mitgeführt werden.

Drei Flugzeughersteller entwickelten 1943 ein solches Flugzeug, Curtiss die BTC, Martin die BTM und Kaiser-Fleetwings die BTK. Douglas baute die SB2D daraufhin in ein einsitziges Flugzeug um, was die US Navy im Juni 1944 aber ablehnte. Der Chefkonstrukteur von Douglas, Ed Heinemann reiste im gleichen Monat nach Washington D.C., um die US-Marine umzustimmen. Der zuständige Admiral Laurence B. Richardson gab Heinemann jedoch nur eine Nacht, um einen neuen Vorschlag einzureichen. Nach telefonischer Erlaubnis von Douglas konstruierte Heinemann mit zwei weiteren Konstrukteuren, Leo Devlin und Gene Root, in einer Suite des Statler Hotels daraufhin die „BT2D Dauntless II“ in nur einer Nacht.

Douglas A-1J Skyraider

Zwar war die US Navy trotzdem nicht überzeugt, aber Douglas konnte bis zum August 1944 eine Attrappe bauen und damit erreichen, dass die letzten 15 Maschinen aus dem ursprünglichen SB2D/BTD-Auftrag als „XBT2D“ fertiggestellt werden sollten. Der erste Prototyp flog am 11. März 1945. Obwohl die US Navy immer noch die Martin BTM favorisierte, konnte Douglas Aufträge für 548 BT2D bekommen, die aber nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder auf 277 reduziert wurden.

Im Februar 1946 wurde der Name der Maschine in „Skyraider“ geändert, zwei Monate später die Bezeichnung in „AD“. Inzwischen zeigte sich, dass die nun als Martin AM Mauler bezeichnete Maschine zwar mehr Waffen tragen konnte, die Skyraider aber leichter und wesentlich einfacher zu fliegen war. Am 5. November 1946 flog die erste Serienmaschine der AD-1, die im Dezember 1946 zuerst bei der Staffel VA-19A der Naval Air Station Alameda in Dienst gestellt wurde. Insgesamt wurden 3.180 Skyraider in sieben Basisversionen gebaut.

Douglas A-1J Skyraider

Die AD-1 bis AD-4, AD-6 und AD-7 waren einsitzige Kampfflugzeuge. Die ab 1951 produzierte AD-5 jedoch hatte einen verbreiterten und verlängerten Rumpf, der zwei Piloten nebeneinander aufnahm. Theoretisch konnte diese Version als Ambulanzflugzeug oder Transportflugzeug für bis zu zwölf Personen umgerüstet werden, was jedoch praktisch nicht genutzt wurde. Dafür gab es bei den AD-1 bis AD-5 eine Vielzahl von Unterversionen, die für Nachtangriffe („N“) oder für Elektronische Gegenmaßnahmen („Q“) ausgerüstet waren. Am deutlichsten unterschieden sich aber die 418 Frühwarnflugzeuge („W“), die ein großes APS-20-Radar unter dem Rumpf trugen. Die „B“-Versionen konnten Nuklearwaffen tragen, die damals noch zum taktischen Arsenal der Kriegsführung gehörten. Als 1962 das Bezeichnungssystem für Luftfahrzeuge der US-Streitkräfte vereinheitlicht wurde, wurde aus der AD die A-1. Da die Versionen AD-1 bis AD-3 nicht mehr geflogen wurden, wurden die Bezeichnungen A-1A bis A-1C nicht vergeben. Die noch in Dienst stehenden Versionen erhielten die neuen Bezeichnungen A-1D bis A-1J.

Die Piloten nannten die Skyraider liebevoll oft Able Dog (nach der Bezeichnung „AD“), Spad (nach dem Jagdflugzeug SPAD XIII der AEF im Ersten Weltkrieg) oder Sandy (nach dem Funkrufzeichen der A-1 der USAF im Vietnamkrieg).

Douglas A-1J Skyraider

Im November 1946 wurde die Staffel VA-19A als erste mit der AD-1 ausgerüstet. Bis 1949 hatte die Skyraider dann die SB2C und TBM in den Trägergeschwadern ersetzt. Als am 25. Juni 1950 der Koreakrieg ausbrach, flogen Skyraider der Staffel VA-55 bereits nach fünf Tagen die ersten Angriffe vom Träger USS Valley Forge aus. In diesem drei Jahre andauernden Konflikt flogen Skyraider der US Navy 167.552 Einsätze, die des US Marine Corps 107.300. Bei diesen Einsätzen warfen die „Able Dogs“ etwa 120.000 Tonnen an Bomben ab. Insgesamt gingen 195 AD-2/-3/-4, sieben AD-3W/-4W und neun AD-3Q/-4Q verloren.

Nach dem Koreakrieg waren die Skyraider überall da im Einsatz, wo amerikanische Flugzeugträger im Einsatz waren, wie etwa bei der Quemoy-Krise 1955, der Libanonkrise 1958 oder der Kubakrise 1962. Ihren Höhepunkt erreichte die Nutzung 1955, als 29 Staffeln der US Navy und 13 des US Marine Corps die Skyraider flogen. Im Vietnamkrieg waren sie als „Sandy’s“ für ihre Rolle in der Luftnahunterstützung bekannt. Ab 1957 wurden die Skyraider dann zunehmend von der Douglas A4D Skyhawk und ab 1963 von der Grumman A-6 Intruder ersetzt.

Douglas A-1J Skyraider

Als der Vietnamkrieg im August 1964 ausbrach, hatte das US Marine Corps den Typ zwar schon ausgemustert, aber fast jedes Trägergeschwader verfügte noch über eine Staffel mit A-1H/J. Als nach dem sogenannten Tonkin-Zwischenfall die Trägergeschwader der Flugzeugträger USS Ticonderoga und USS Constellation nordvietnamesische Schnellbootbasen am 5. August angriffen, waren auch die mit Skyraider ausgerüsteten Staffeln VA-52 und VA-145 daran beteiligt. VA-145 verlor bei diesen Einsätzen die erste Maschine und den ersten Piloten. Insgesamt verlor die US Navy 65 A-1. In Vietnam konnten A-1 der Staffeln VA-25 der USS Midway und VA-176 der USS Intrepid jedoch auch mehrere MiG-17 abschießen. Den letzten Kampfeinsatz flog am 20. Februar 1968 die A-1H BuNo. 135300 der Staffel VA-25 des Carrier Air Wing 15 des Trägers USS Coral Sea. Die Maschine wurde nach ihrer Ausmusterung an das Museum of Naval Aviation in Pensacola (Florida) übergeben. Die EA-1F beendete ihre Karriere am 21. Dezember 1969, als die Staffel VAQ-33 des Carrier Air Wing 1 auf der USS John F. Kennedy ihren Einsatz abschloss. Die letzten Skyraider in Trainings- und Unterstützungsstaffeln wurden 1972 ausgemustert.

Douglas A-1J Skyraider

Während die US-Marine die A-1 ausmusterte, fanden die Skyraider im Vietnamkrieg jedoch zunehmend Verwendung bei der United States Air Force. Anfang der 1960er Jahre suchte die USAF nach einem Flugzeug mit hoher Waffenzuladung und großer Reichweite für sogenannte Counter Insurgency (COIN)-Einsätze in „Dschungelkriegen“. Die bei der USAF verwendete T-28D Trojan konnte zu wenig Waffen tragen und hatte eine zu geringe Reichweite. Die ebenfalls evaluierte Douglas B-26 Invader war einfach zu alt. Die Wahl fiel deshalb auf die A-1. Im April 1963 übernahm die USAF die ersten 150 A-1E. 25 von diesen wurden ab Februar 1964 bei der 34th Tactical Group in Südvietnam eingesetzt. Vier Staffeln der USAF flogen die mehrere hundert A-1E/G/H/J bis November 1972 in Vietnam.

Am bekanntesten wurde die A-1 durch ihre SAR-Einsätze. Hierbei flogen meist vier A-1 Geleitschutz für HH-3E Jolly Green Giant- oder HH-53C Super Jolly Green Giant-Hubschrauber, die versuchten, abgeschossene Flugzeugbesatzungen zu retten. Nach der Einführung der tragbaren Flugabwehrrakete „Strela“ (NATO-Code: SA-7 „Grail“) um 1970 stiegen die Verluste der A-1 in Vietnam drastisch an, so dass 1972 alle Skyraider an die südvietnamesische Luftwaffe übergeben wurden. Die Skyraider der USAF (1st Special Operations Squadron) flogen ihren letzten Einsatz am 7. November 1972. Insgesamt verlor die USAF im Vietnamkrieg 195 Skyraider.

Quelle: Wikipedia

Douglas A-1J Skyraider

Das Modell

Tamiya brachte im Jahr 2000 die Skyraider in der J-Version unter der Nummer 61073 auf den Markt. Tamiya ist bekannt für sehr gute Modelle und eine super Passgenauigkeit. Das ist auch bei diesem Modell so, obwohl es schon 23 Jahre auf den Buckel hat. Für knapp 30€ bekommt man jede Menge Modell. Man hat auch mehrere Möglichkeiten, das Modell zu bauen. Klappen vorm Triebwerk und Sturzflugklappen offen oder geschlossen,  Landeklappen ein- oder ausgefahren, Cockpitkanzel offen oder geschlossen. Als Bewaffnung liegen zehn Mk.82-Bomben in verschiedenen Versionen, zwei M117- Bomben, zwei LAU-68, vier LAU-8, sechs SUU-14 Raketenbehälter und zwei SUU-17 Gun Pods bei, ebenso drei Zusatztanks. Die Decals ermöglichen den Bau von Flugzeug Nummer 29 und 14 des 56th Special Operations Wing, 602nd Fighter Squadron 1969 in Thailand, beide im Südostasien-Tarnschema. 

Douglas A-1J Skyraider

Der Bau war recht einfach und die Passgenauigkeit super. Lackiert wurde mit Tamiya-Farben und gealtert mit Produkten vom Ammo. Ein tolles Modell, mal einfach "Out of Box" gebaut. Weitere Bilder und Modelle von mir sind auf Instagram unter: blue_patriot_mustang

Douglas A-1J Skyraider

Michael Wittmann

Publiziert am 06. Mai 2023

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