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Messerschmitt Bf 109 E-7/Trop

Waghalsiger Tiefstflug...

von Theo Peter (1:72 HobbyBoss)

Der Tarnanstrich der Bf-109 verschmilzt förmlich mit dem Wüstenboden.
Der Tarnanstrich der Bf-109 verschmilzt förmlich mit dem Wüstenboden.

Zum Original:

Dargestellt wird eine Messerschmitt Bf 109 in der Version E-4/7 Trop. Die Bf 109 war ein einsitziger und wendiger Standardjäger der deutschen Luftwaffe und stellte dabei den ersten in Großserie gebauten Jäger der deutschen Geschichte dar. Gut zu erkennen sind die Bf 109er an den Dreiblattpropellern und den unten am Bug montierten Flügeln (Typ: Tiefdecker). Gefürchtet bei den Gegnern waren die 109er nicht nur aufgrund der hohen Abschusszahlen sondern auch wegen der enormen Überlegenheit der Flieger. Charakteristisch für die E-Versionen sind die mit Streben abgestützten Höhenruder und die noch sehr unförmige Propellerabdeckung (die erst ab der Version F und G aerodynamischer geformt wurde).

Eine bedruckte Plastikscheibe dient als Propellerersatz.
Eine bedruckte Plastikscheibe dient als Propellerersatz.

Ebenfalls besaß die Glaskanzel sehr viele Längs- und Querstreben und aufgrund dieser Tatsache nur wenige großflächige Scheibenteile. Diese Bauform schränkte die Sicht der Piloten in der so oder so schon sehr engen und heißen Kabine noch zusätzlich ein. Angetrieben wurde die E-Version durch einen DB 601 Motor und war mit zwei 7,92mm MG17 (Motorabdeckung), zwei 20mm MG/FF (Flügel) und einem 20mm MG/FF (Propellernabe) bewaffnet. Speziell für die in Afrika eingesetzten Maschinen (in der Kennung mit dem Zusatz "Trop" zu erkennen) wurde ein verlängerter Schnorchel auf den Luftfilter montiert. Dieses Upgrade sorgte dafür, dass die staubige Wüstenluft besser gefiltert werden konnte. Die hier dargestellte Maschine gehörte zum 1/JG27 (Jagdgeschwader) und operierte zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in Afrika.

Blick auf den Zusatztank der Bf-109 und den typischen Tropenluftfilter
Blick auf den Zusatztank der Bf-109 und den typischen Tropenluftfilter

Text....Zum Bau:

Qualität und Passgenauigkeit sind hervorragend, ebenso die farbige Bauanleitung. Leider lagen dem Bausatz keine Decals für den Innenraum bei. Der Pilot stammt von Revell und ist ebenfalls von sehr guter Qualität. Ein weiteres Manko des Bausatzes ist, dass die auf dem Titelcover gedruckte "Schwarz-Rote Acht" nicht als Decalsatz beiliegt. Bemalt wurde die Maschine mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Anschließend folgte eine Alterung mit dem Trockenmalverfahren. Auch die Klarsichtteile sind von guter Qualität und wurden mit einem sehr dünnen Pinsel bemalt. Leider passierte mir ein kleiner Lapsus. Die Kanzel fiel in einen Tropfen nassen Klebstoff und wurde sofort eingetrübt. So konnte die Kanzel natürlich nicht verbaut werden, weshalb der Schandfleck kurzer Hand herausgeschnitten wurde. Der Pilot hatte nun eben einfach die kleine Schiebescheibe des Cockpits geöffnet. Damit konnte ich nun leben.

Eine Messerschmitt Bf-109 fetzt nur in wenigen…
Eine Messerschmitt Bf-109 fetzt nur in wenigen…

Der Kit gibt einem die Möglichkeit eine Bombe oder einen Zusatztank unter das Flugzeug zu kleben. Ich entschied mich für die Variante mit dem Zusatztank. Leider gibt der Bausatz nur die Möglichkeit, das Flugzeug stehend/auf dem Boden darzustellen. Daher mussten die Räder abgeflacht werden, um in die Radkästen/Radaussparungen zu passen. Das Spornrad wurde halbiert, um in eingezogenem Zustand dargestellt zu werden.

…Metern Höhe über den heißen Wüstensand!
…Metern Höhe über den heißen Wüstensand!

Im Gegensatz zum letzten HobbyBoss Bf 109 Bausatz waren die Abziehbilder dieses Kits von sehr guter Qualität. Da die Maschine im Flug dargestellt werden sollte, wurde der Propeller der Maschine nicht verbaut und durch eine transparente Scheibe ersetzt. Hierfür musste die Propellerabdeckung um ca. 2mm gekürzt werden. Die Scheibe, die den drehenden Rotor darstellt, entstand aus einer Overheadfolie, die mit einem Bild eines rotierenden Propellers (siehe Foto) bedruckt wurde. Die Halterung des Fliegers entstand aus einem transparenten Gussast und wurde mit Hilfe von PhotoScape teilweise von den Bildern entfernt. Die Verspannung entstand aus einem gezogenen Gussast und wurde mit schwarzem Edding eingefärbt und anschließend am Modell angebracht.

Mit Vogelsand, Weißleim, Asche und Erde aufwendig gestalteter Wüstenboden.
Mit Vogelsand, Weißleim, Asche und Erde aufwendig gestalteter Wüstenboden.

Das Diorama:

Das Display zeigt ein extremes Tiefflugmanöver einer Messerschmitt Bf-109 des Afrika Korps, um so den gegnerischen Abfangjägern und/oder Flakfeuer auszuweichen. Die Maschine rast nur wenige Meter über den staubigen Boden einer afrikanischen Wüste. Die Wüste zeigt eine typische Geröll- und Steinwüste, wie sie sowohl in Ägypten als auch in Tunesien zu finden ist. Das Display ist ca. 30x15cm groß. Beklebt wurde der Kartonboden mit Vogelsand und Weißleim, der anschließend mit mattem Hellbraun, Afrikabraun und Beige aus der Spraydose besprüht wurde. In den noch nassen hellbraunen Sand wurde anschließend schwarzer feiner Sand gestreut und festgedrückt.

Zahlreiche Gebrauchsspuren sind über das ganze Flugzeug hinweg zu erkennen.
Zahlreiche Gebrauchsspuren sind über das ganze Flugzeug hinweg zu erkennen.

Ebenfalls wurden Felsen aus Styrodur und kleinere Steinbrocken aus Splitt in die Wüste eingesetzt. Die Felsen und Steinbrocken wurden in verschiedensten Brauntönen mit dem Pinsel bemalt. Ausgewählte Stellen erhielten eine dunklere Farbe, indem sie mit dem Pinsel abgedunkelt wurden. Anschließend folgte ein wenig Grünzeug aus trockenem Moos und einige Äste als Sträucher und Bäume. Die Kakteen entstanden in Eigenregie und wurden aus in Form gebogenen Gussastresten geformt. Das komplette Display wurde mit kalter Asche eingepinselt (guter und günstiger Ersatz für den Einsatz von Pigmenten) und anschließend mit mattem Klarlack fixiert.

Die Verspannung erfolgte mit einem hellen gezogenen Gussast.
Die Verspannung erfolgte mit einem hellen gezogenen Gussast.

Fazit:

Ein einfacher Bausatz aus dem, mit ein wenig Eigenregie, ein echt schönes Schmückstück gezaubert werden kann. Ziel dieses Projektes war es, einen dynamischen Vorgang in einem statischen Diorama zu fixieren. Dieses Modell stellte meinen ersten Versuch dar, mit Hilfe einer Plastikscheibe einen drehenden Propeller darzustellen. Alles in allem machte der Bau des Modells und natürlich auch des Dioramas sehr viel Spaß. Ich hoffe es gefällt....

Blick auf das selbst angefertigte eingezogene Spornrad der Bf-109
Blick auf das selbst angefertigte eingezogene Spornrad der Bf-109

Die Kakteen entstanden ebenfalls aus gezogenen Gussästen.Die auslaufenden Schmierstoffe entstanden aus stark verdünnter Farbe.Detailaufnahme von einer der drei Kakteen auf dem Diorama.Extrem gut detaillierter Revell 1:72 Pilot und Blick in das Cockpit der 109.Mit Hilfe der Plastikscheibe gelingen extrem realistische Aufnahmen.Erst hier wird der extreme Tiefflug des Piloten sichtbar!Wirklich extrem schwer für feindliche Kräfte, die 109er zu entdecken.

Die Kakteen entstanden ebenfalls aus gezogenen Gussästen.

Die Kakteen entstanden ebenfalls aus gezogenen Gussästen. 

Theo Peter

Publiziert am 18. Dezember 2015

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