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Nakajima C6N Saiun Myrt

von Roland Sachsenhofer (1:48 Hasegawa)

Nakajima C6N Saiun Myrt

Zum Vorbild

Die Saiun verkörpert in ihrer schlanken und aerodynamisch günstigen Auslegung die zeitgenössische japanische Entwurfsphilosophie, die nach Schnelligkeit und Ausdauer verlangte. Von Nakajimas Entwurfsteam um Yasuo Fukuda und Yoshizo Yamamoto ab Frühjahr 1942 konzipiert, flog der Prototyp des dreisitzigen Aufklärers erstmals im Mai 1943. Schwierigkeiten in der Flugerprobung, die sich auch in der hohen Zahl von 19 Prototypen und Vorserienmaschinen zeigten, waren nicht auf aerodynamische Unzulänglichkeiten sondern auf den unausgereiften Homare Motor zurückzuführen. Im Frühjahr 1944 lief die Produktion der C6N1, die schlußendlich doch mit dem über 1600 PS starken Homare 21 ausgerüstet werden konnte, an. Zurecht, denn wie schon die ersten während des Marianen- Feldzugs gesammelten Einsatzerfahrungen zeigten, bewährte sich die Saiun mit ihrer ausgezeichneten Reichweite in der Beschattung der US- Flotte. Mit einer Höchstgeschwindigkeit, die jener der Hellcat gleichkam, hatte die C6N von den amerikanischen Trägerflugzeugen nicht allzuviel zu befürchten. Pläne zur Entwicklung eines Torpedoflugzeugs blieben Papier, tatsächlich gebaut und eingesetzt wurde die C6N1-S, ein mit zwei 20mm Type 99 Maschinenkanonen "schräger Musik" ausgerüsteter Nachtjäger.

Nakajima C6N Saiun Myrt

Das Modell

Meist bin ich ja bei Hasegawa-Produkten voll des Lobes, ich habe auch schon Besprechungen gelesen, die die Qualität speziell dieses Bausatzes herausstreichen; dem kann ich diesmal leider nicht zustimmen. Bei beiden Rumpfhälften sowie dem Anschluß der Tragflächen war relativ umfangreiches Spachteln und Schleifen angesagt. Die Montagemöglichkeit der eingefahren dargestellten Vorflügel ist nicht eben glücklich gelöst. Schon das Loslösen der Vorflügel vom Gußast macht Schwierigkeiten: die sehr dünnen Bauteile sind an äußerst massiven, überproportional großen Gußästen befestigt, die das Abtrennen zu einer heiklen Aufgabe machen. Auch der Trägerfilm der Decals fällt hier leider Hasegawa-typisch dick aus. Aber neben derlei Umständen muß man auch die Vorzüge des Bausatzes erwähnen: Das Innenleben unterhalb der großen Glashaube wird üppig detailliert gezeigt- ein kleiner "Bausatz im Bausatz". Nachdem ich die Haube geöffnet darstellen wollte, bemühte ich mich um eine gute Ausarbeitung der Details, zusätzlich wurden nur noch Eduard- Sitzgurte verwendet. Die Glasteile, bei diesem Muster kein unwesentlicher Teil, sind dünn und in sehr guter Qualität ausgeführt. Schön ist die Möglichkeit, mit separaten Bauteilen eine geschlossene oder komplett geöffnete Kanzel darstellen zu können. Der torpedoförmige 750l Zusatztank wurde von mir nicht verwendet, mir gefielen die schlanken Linien ohne Zusatz besser; bei der Entscheidung half der Umstand, daß man auf den meisten zeitgenössischen Abbildungen die Saiun ohne Zusatztank am Boden sieht. Apropo zeitgenössische Abbildung: den Versuch einer Fotobearbeitung habe ich mit einem Modellfoto und dem selbstgeschossenem Bild des lokalen Flughafen unternommen.

Nakajima C6N Saiun Myrt

Nakajima C6N Saiun Myrt

Nakajima C6N Saiun Myrt

Bemalung & Oberfläche

Gearbeitet wurde mit Gunze Farben; die Oberseite wurde in H 59 IJN Green, die Unterseite in H 61 IJN Grey gehalten. Um eine ausgebleichte, gebrauchte Oberfläche zu erhalten mischte ich nach den ersten Durchgängen mehr und mehr Weiß zur Farbe und hellte damit die Mittelfläche von Verkleidungsblechen auf. Nach Versiegelung mit glänzendem Klarlack und dem Aufbringen der Decals hob ich einzelne Stoßkanten und Vertiefungen mit dunkler Aquarellfarbe heraus und brachte dezent Öl- und Verschmutzungsspuren auf. Abschließend wurde die Oberfläche mit mattem Klarlack versiegelt, was in Kombination mit den Lackschichten darunter einen seidenmatten Glanz erzeugt. Die Oberfläche des Vorbilds wurde sauber gehalten und teils poliert, um die Geschwindigkeit zu erhöhen; das relativ saubere Aussehen des Modells soll diesem Umstand Rechnung tragen. Alles in allem: Kein unaufwendiger, aber ein sehr interessanter Bau!

Nakajima C6N Saiun Myrt

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Referenzen

Roland Sachsenhofer

Publiziert am 16. August 2005

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