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North American P-51D-5 Mustang

von Stefan Fraundorfer (1:48 Eduard)

North American P-51D-5 Mustang

Die North American P-51 Mustang ist das Sinnbild der amerikanischen Luftüberlegenheit im letzten Drittel des Zweiten Weltkriegs – vor allem in der D-Version. Außerdem sieht sie mit ihrem schnittigen Design verdammt gut aus. Umso erstaunlicher, dass ich erst ein Modell dieser Legende gebaut habe, und das vor Urzeiten. Dass musste sich dringend ändern.

North American P-51D-5 Mustang

Über die P-51 Mustang wurden schon unzählige Bücher geschrieben und natürlich gibt es auch im Internet jede Menge Information über dieses berühmte Jagdflugzeug. Deshalb begnüge ich mich hier mit einem nur kurzen geschichtlichen Abriss. 

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Zum Vorbild

Die Mustang basierte auf einer Anforderung der britischen Luftstreitkräfte, die Anfang 1940 angesichts der drohenden deutschen Invasion enormen Bedarf an Jagflugzeugen sah. North American Aviation brauchte nur 78.000 Arbeitsstunden bzw. 127 Tage, bis der Prototyp NA-73X am 9. September 1940 aus dem Hangar rollte. Infolge ihres Allison-Motors bot die P-51 nur schlechte Höhenleistungen. Die Umrüstung auf den britischen Rolls-Royce Merlin-Motor, der als Lizenzbau Packard Merlin V-1650 in den USA gefertigt wurde, sollte die Mustang entscheidend verbessern.

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Merlin-Mustangs mit ihren ausgezeichneten Flugleistungen wurden in immer größerer Zahl eingesetzt und verdrängten die zuvor als Begleitjäger eingesetzten Lockheed P-38 und Republic P-47 fast völlig aus dieser Rolle. Hauptvorteile der Mustang waren große Reichweite, hohe Geschwindigkeit sowie gute Manövrierfähigkeit im Hochgeschwindigkeitsbereich und in großer Höhe. Im Mai 1944 begann die Umrüstung auf die verbesserte P-51D. Mit zwei von 65 auf 110 Gallonen vergrößerten Abwurftanks waren die P-51 nunmehr in der Lage, jeden Punkt im Deutschen Reich zu erreichen.

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Im Zweiten Weltkrieg wurde die Mustang fast ausschließlich als Jagdflugzeug, Jagdbomber und Aufklärungsflugzeug eingesetzt. Aufgrund zahlenmäßiger Überlegenheit und besserer Ausbildung ihrer Piloten errangen die Alliierten mit der North American P-51 Mustang und anderen Flugzeugtypen bis Ende 1944 endgültig die Luftherrschaft. Allein in Europa absolvierten die P-51 fast 214.000 Einsätze, bei denen sie knapp 5.000 gegnerische Flugzeuge abschossen und 4.100 am Boden zerstörten. Die 8. US-Luftflotte verlor im Einsatz insgesamt 2.200 P-51.

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Der Bausatz

2019 brachte die tschechische Modellschmiede Eduard mit der P-51D wieder ein echtes Sahnestück im Maßstab 1/48 auf den Markt. Der ProfiPack mit der Artikelnummer 82101 bietet zu einem fairen Preis hervorragend ausgeführte Plastik- und Fotoätzteile. Und man kann aus sechs verschiedenen Markierungsoptionen wählen.

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Mein Modell

Mich hat besonders die Maschine von Lt. Walter Mullins gereizt, weil sie in einer Kombination aus Naturmetall und olivgrüner Tarnung gehalten war. Außerdem schmückte sie eine schöne Nose-Art. Mullins Einheit war die 55th Fighter Squadron, 20th Fighter Group, 8th Air Force, die im September 1944 in Kings Cliffe, England, stationiert war.

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Eduards neue Mustang lässt sich problemlos OOB bauen (also „out of box“, wie es neudeutsch so schön heißt). Man braucht hier wirklich keine Zurüst-, Umbau- oder Detaillierungssätze. Nur für die Fahrwerksräder habe ich die Resinteile des gleichen Herstellers verwendet. Eine wunderschöne, extrem detaillierte Oberflächengestaltung mit sauberen Blechstoßlinien und feinsten Nietenreihen zeichnen diesen Bausatz aus. Dabei hat der tschechische Hersteller berücksichtigt, dass die Nieten auf den Tragflächen beim Original teilweise verspachtelt waren.

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Die großformatige Bauanleitung ist sehr exakt gezeichnet. Auch bei kleinen Teilen ist angegeben, wie sie zu bemalen sind, das erspart viel Recherchearbeit. Wie bei Flugzeugen üblich, beginnt der Bau mit dem Cockpit, das mit den beiliegenden, bereits farbig bedruckten Fotoätzteilen für das Instrumentenbrett und die Sitzgurte super detailliert wird.

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Auch der Hauptfahrwerksschacht sieht OOB schon recht gut aus. Hier habe ich ein paar Leitungen aus Draht ergänzt, um dem Original ein wenig näher zu kommen. Die Passgenauigkeit der Teile ist generell hervorragend. Nur beim Zusammenkleben der Ober- und Unterseite der Tragflächen ergab sich ein Problem: der Fahrwerksschacht musste deutlich verjüngt werden. Übrigens können die Landeklappen nur in ausgefahrenem Zustand angebaut werden.

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Das wirklich Herausfordernde an diesem Modell war die Lackierung, die in mehreren Schritten vorgenommen werden musste. Zu Beginn lackierte ich die schwarzen Streifen auf der Unterseite der Tragflächen und Höhenruder. Nachdem ich diese maskiert hatte, wurden die Naturmetall-Töne aufgetragen, wobei Eduard in der Bemalungsanleitung genau angibt, welche Bereiche am Original tatsächlich Naturmetall waren und welche mit Silberfarbe lackiert waren. Für letztere verwendete ich, wie in der Anleitung angegeben, H8 silber von Gunze. Die Naturmetall-Flächen wurden zum Großteil mit SM201 super fine silver 2, ebenfalls von Gunze, coloriert. Einzelne Paneele habe ich mit verschiedenen Farben aus der Serie Xtreme Metal von AK Interactive lackiert.

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Anschließend wurden alle Flächen abgeklebt, die nicht olivgrün werden sollten. Um einen weichen Farbübergang zu erhalten, habe ich auf die Ränder dünne Würste aus Uhu Patafix geklebt, die sich nach dem Lackiervorgang problemlos wieder abziehen lassen. Jetzt kam H52 olive drab als Grundierung ins Spiel. Danach habe ich ein Preshading aller Blechstoßlinien mit H12 matt schwarz durchgeführt. Anschließend erfolgte ein Überzug mit gut verdünnter Grundfarbe H52. Um eine gewisse Verwitterung des Tarnanstriches zu simulieren, habe ich noch einzelne Paneele mit aufgehelltem olive drab übernebelt.

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Nach einem Überzug mit glänzendem Klarlack wurden die Decals angebracht. Sie sind sehr dünn, aber auch äußerst reißfest. Und das ist gut so, denn sie neigen zum Einrollen. Hier sollte man mit großer Vorsicht vorgehen. Nachdem dieser Arbeitsschritt erledigt war, wurden die Nassschiebebilder mit einer weiteren Schicht Klarlack versiegelt.

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Mir gefallen an einem Modell deutlich betonte Blechstoßlinien und Nietenreihen. Deshalb habe ich diese mit panel line washes von AK Interactive und A.MIG bearbeitet. Mit einem feinen Pinsel und SM201 habe ich dann noch einige Lackabplatzer angebracht - vor allem an den Abdeckungen der MGs, die am Original ja ständig geöffnet werden mussten. Zu guter Letzt wurden noch die olivgrünen Bereiche mit seidenmattem Klarlack überzogen.

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Eduards P-51 Serie kann ich jedem Modellbauer wärmstens empfehlen. Okay, ein wenig Erfahrung im Umgang mit Fotoätzteilen sollte man mitbringen. Aber dann steht dem reinen Bastelvergnügen auch schon nichts mehr im Wege. Der Bau hat mir viel Spaß gemacht und ich freue mich sehr, endlich eine zweite Mustang in meiner Vitrine stehen zu haben.

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Stefan Fraundorfer,
www.kitchecker.com

Publiziert am 07. Oktober 2020

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